Cargolux: Flugdienstzeiten mit Fatigue Risk Management System

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Die luxemburgische Frachtfluggesellschaft Cargolux hat die Einführung der neuen Regelungen der Europäischen Agentur für Flugsicherheit () über die Flug- und Dienstzeitbeschränkungen von Cockpitbesatzungen abgeschlossen. Die neuen, ab dem 18. Februar 2016 verbindlichen, Ruhevorschriften basieren auf der Initiative des Europäischen Parlaments und wurden seitens Cargolux bereits am 24. Januar 2016 vorzeitig umgesetzt. Cargolux ist Europas führende Frachtfluggesellschaft. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg betreibt eine Flotte an Frachtflugzeugen bestehend aus 13 Maschinen vom Typ 747-8 sowie 12 747-400 und steuert weltweit ca. 90 Ziele an.

Neben der Vereinheitlichung der bestehenden Flug- und Dienstzeitbeschränkungen für alle innerhalb der Europäischen Union tätigen Piloten und damit der Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen bringen die sogenannten Flight Time Limitations (FTL) vor allem bessere Arbeitsbedingungen für die Crews mit sich. Speziell auf den Schlaf-Wach-Rhythmus der Piloten abgestimmte Regelungen sollen mit der Durchführung von Langstreckenflügen einhergehende Unterbrechungen des Schlafs kompensieren und die Besatzungen so vor Übermüdung schützen. Vor diesem Hintergrund werden relevante ab sofort noch konsequenter als Nachtflüge deklariert, was sich in dementsprechend kürzeren Dienstzeiten sowie längeren Ruhephasen äußert.

Unter der Leitung der EASA haben sich in den letzten fünf Jahren zahlreiche Sicherheitsexperten an der Erarbeitung der neuen Flug- und Dienstzeitbeschränkungen beteiligt – darunter Vertreter aus den Bereichen Cockpit und sowie Repräsentanten verschiedener , nationaler Luftfahrtbehörden und der Europäischen Kommission. Die neuen Regelungen sind dennoch nicht unumstritten.

Algorithmus schätzt Aufmerksamkeit ein

Über die Mindestanforderungen der EASA-Regularien hinaus hat Cargolux ein Fatigue Risk Management System (FRMS) implementiert, das über eine IT-Schnittstelle direkt mit der Software verknüpft ist, welche die im Rahmen der Creweinsatzplanung nutzt. Das FRMS basiert auf dem biomathematischen Erschöpfungsmodell „System for Aircrew Fatigue Evaluation (SAFE)“. Dieses arbeitet mit verschiedenen Algorithmen, die die Einschätzung der Aufmerksamkeit von Piloten IT-seitig erleichtern. Das FRMS von Cargolux zählt zu den führenden seiner Art; ihm liegen umfassende Datensätze zu Grunde, die im Zuge von Studien über Jahrzehnte zusammengetragen haben.

Unter Anwendung biomathematischer Prognosen kann Cargolux die Dienstpläne der Besatzungen zunächst unkompliziert mit zulässigen Belastungsgrenzen in Einklang bringen – sowohl im Rahmen der Erstellung dieser als auch im Zuge flugbetriebsbedingter Anpassungen, die entsprechend des flexiblen und kundenorientierten Netzwerks der regelmäßig vorgenommen werden müssen. Letztendlich fließen in die FRMS-basierte Einsatzplanung auch Erfahrungswerte ein, die Cargolux im Umgang mit Ermüdungserscheinungen der unternehmenseigenen Crews gesammelt hat.

Hinsichtlich der Sicherheit und Qualität der Creweinsatzplanung wird Cargolux über die Fatigue Safety Action Group (FSAG) sowie das Joint Crew Scheduling Committee (JCSC) einen kontinuierlichen Dialog mit den Piloten aufrechterhalten. Sowohl die nationale Behörde La Direction de l’Aviation Civile (DAC) als auch die luxemburgischen Gewerkschaften, die sich aktiv an dem neuen System beteiligen, begrüßen diese Vorgehensweise sehr.