Weniger Lärm, weniger Emissionen, weniger Energieverbrauch – an der Zukunft des Luftverkehrs arbeiten Ingenieure und Wissenschaftler angesichts drohender Ressourcenknappheit unter Hochdruck. Diese Forschungen unterstützt die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) jetzt mit 150.000 Euro, die die Flughafengesellschaft im Rahmen des weltweiten Wettbewerbs „Aviation Award 2014“ ausgeschrieben hat. Das gab Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, bei der heutigen Veranstaltung „Abheben in die Zukunft“ am Flughafen bekannt.
„Der Flughafen Stuttgart setzt mit der Auslobung des Preises ein Zeichen für die Entwicklung neuer umweltfreundlicher Ideen beim Fliegen. Ich wünsche der Flughafengesellschaft, dass sie ihre Bemühungen um einen klima- und umweltschonenderen Luftverkehr konsequent und mit langem Atem weiter verfolgt. Denn gerade der Luftverkehr hat in diesem Bereich noch großes Potenzial“, so der Ministerpräsident. Der „Aviation Award 2014“ richtet sich an Mitarbeiter/innen und Wissenschaftler/innen von Forschungsinstituten, Universitäten, Hochschulen und Industrieunternehmen. Mit dem im Branchenvergleich sehr hoch dotierten Preisgeld sollen Projekte ausgezeichnet werden, die die Erwartungen einer Fachjury an praxisbezogene Lösungen für umweltfreundliches Fliegen erfüllen.
„Wir wollen nicht nur über die Zukunft des Luftverkehrs reden, sondern sie auch aktiv mitgestalten“, sagte Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der FSG. Bei der Veranstaltung „Abheben in die Zukunft“ auf der Südseite des Airports präsentierten sich das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt Stuttgart (DLR), die Universität Stuttgart und der Segelflughersteller Schempp-Hirth mit Flugzeugtypen, an denen zum Thema nachhaltiger Luftverkehr bereits heute geforscht wird. Als ein Höhepunkt des Abends landete Antares DLR-H2, Brennstoffzellenflugzeug des DLR, nahezu geräuschlos auf der Start- und Landebahn des Stuttgarter Airports.
Der Flughafen Stuttgart engagiert sich seit Jahren für Umwelt- und Klimaschutz. „Wir sind ein Unternehmen, dessen Betrieb die Umwelt belastet“, sagte Prof. Georg Fundel. „Gerade deshalb haben wir es uns zum Ziel gesetzt, kontinuierlich leiser, sauberer und effizienter zu werden.“ Als wichtigste Herausforderungen sieht der FSG-Geschäftsführer die Senkung von Lärm- und Schadstoffemissionen sowie den Schutz von Gewässern und Landschaft. Neben kontinuierlichem Umweltmanagement setzt der Flughafen auf innovative Projekte wie die Errichtung zweier insgesamt 10.000 m² großer Solaranlagen (2009 und 2011), den Bau der ersten Wasserstofftankstelle des Landes (2009) oder ein neues Blockheizkraftwerk (2013). Auf die Emissionen ihrer Kunden, der Airlines, hat die FSG jedoch kaum Einfluss. Auch aus diesem Grund fördert die Flughafengesellschaft daher innovative Konzepte, die künftig klimaneutrales Fliegen möglich machen.
Der Wettbewerb „Avation Award 2014“ beginnt am 21. September 2012 und endet im Januar 2014. Die Preisverleihung findet im September 2014 statt. Eine elfköpfige Fachjury, zu der neben Luftfahrtexperten auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zählt, entscheidet über Arbeiten, die eine Verbindung zum Betrieb eines Flughafens, zur Verminderung von Umweltbeeinträchtigungen oder zur Senkung des Treibstoffverbrauchs von Flugzeugen haben. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Projekte praxisnah und gut umsetzbar sind.