Am Samstag, den 03. November 2012 fand am Hamburg Airport zwischen 10:00 Uhr und 16:00 Uhr eine Flugunfallübung statt. Die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO (International Civil Aviation Organization) schreibt die Durchführung einer solchen Übung turnusmäßig alle zwei Jahre vor und ist Voraussetzung für den Erhalt der Betriebsgenehmigung eines Flughafens. Ziel dieser Übung ist es, die Abläufe der Alarmierung, Einsatzabwicklung und die Zusammenarbeit von Flughafen, Feuerwehr, Bundespolizei, Polizei, Hilfsorganisationen und den zuständigen Behörden der Stadt Hamburg zu überprüfen.
Flugzeug fängt Feuer während des
Das Szenario der diesjährigen Übung: Eine Boeing 737-800 befindet sich auf der Abfertigungsposition 40. Die Maschine wird entladen und betankt. An Bord befinden sich 112 Passagiere. Aufgrund eines defekten Handfunkgeräts kommt es zu einem Zündfunken an der Maschine im Bereich der Tankentlüftung an der rechten Tragfläche, Tankgase entzünden sich und die Maschine brennt. Die Besatzung evakuiert die Maschine über die Fluggastbrücke in die Pier. Mehrere Personen schaffen es aufgrund der giftigen Brandgase nicht, das Flugzeug rechtzeitig zu verlassen und versterben. Dem zuständigen Ramp-Agent gelingt es nicht, das Feuer erfolgreich zu bekämpfen. Die sofort alarmierte Werksfeuerwehr beginnt sofort mit den Löscharbeiten und wird von der eintreffenden Berufsfeuerwehr Hamburg unterstützt. Der angrenzende Pierbereich wird evakuiert, ein Übergreifen des Feuers auf die Gebäude kann verhindert werden.
Um die Übung möglichst realistisch zu gestalten, wird mithilfe von Pyrotechnik eine Explosion inszeniert. Außerdem kommen etwa 170 Hilfskräfte und Statisten zum Einsatz. Sie stellen verletzte und unverletzte Passagiere sowie Angehörige dar und werden während der Übung von speziell ausgebildeten Flughafen-Mitarbeitern betreut. Insgesamt sind bei diesem Probedurchlauf über 550 Personen im Einsatz.
Auf den Ernstfall vorbereitet – Fokus auf die Zusammenarbeit
"Die Schwerpunkte der diesjährigen Übung lagen neben der Bewältigung des Unfallereignisses in der Evakuierung der betroffenen Maschine, der Versorgung von verletzten Personen und Angehörigen sowie der kriminalpolizeilichen Ermittlungen", so Jürgen Wächtler, Übungsleiter am Hamburg Airport. "Die Übung soll das Zusammenspiel zwischen dem personell und technisch neu aufgestellten Einsatzstab des Flughafens und der Gesamtorganisation des Katastrophenschutzes in Hamburg proben."
Sicherheit am Hamburg Airport an erster Stelle
Am Hamburg Airport sind alle Mitarbeiter dazu ausgebildet, einen möglichen Unfall so rasch wie möglich unter Kontrolle zu bringen und die notwendigen Abläufe fließend zu beherrschen. Um im Notfall professionell und wirksam handeln zu können, ist eine gute Vorbereitung auf die Ausnahmesituation wichtig – in technischer, organisatorischer und personeller Hinsicht. Hamburg Airport lässt sich seinen Sicherheitsstandard etwas kosten: Für sämtliche Sicherheitsmaßnahmen einschließlich Schulungen von Wach- und Sicherheitspersonal und der Bereitstellung von Kommunikationsmitteln fallen pro Jahr Aufwendungen in Höhe von rund 1 Million Euro an.