Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di lehnt Pläne der Lufthansa, die dezentralen Standorte in eigenständige GmbHs auszugründen, ab. Nach Vorstellung der Lufthansa, über die jetzt Betriebsräte informiert wurden, soll jede dezentrale Station eine eigenständige GmbH bilden, die sich dann in Konkurrenz zu anderen Unternehmen um die Leistungen der Lufthansa oder Germanwings bewerben muss. Von diesen Maßnahmen der Lufthansa wären rund 1.500 Beschäftigte der Passage an allen deutschen Standorten betroffen.
Die Beschäftigten sollen zu einer Mitgliederversammlung aufgerufen werden, in denen über die Vorstellungen der Lufthansa und die Rechte als Beschäftigte informiert werden soll, hieß es seitens ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. In den Versammlungen soll dann mit den Beschäftigten über das weitere Vorgehen beraten werden.
Lufthansa würde ihr Qualitätsmerkmal zerschlagen
Für die Pläne der Lufthansa zu den dezentralen Standorten existiere im Konzern bereits eine Blaupause, erklärte Behle. Die LSG Deutschland sei in eigenständige Gesellschaften zerschlagen worden. Das habe verheerende Folgen für die Beschäftigten gehabt, da ihre Arbeitsbedingungen unter dem Druck, die Aufträge weiter von der Lufthansa zu erhalten, verschlechtert und ihre Einkommen abgesenkt wurden. Dennoch seien einige GmbHs geschlossen worden.
"Die Lufthansa hebt sich von anderen Airlines dadurch ab, dass sie als integriertes Luftverkehrsunternehmen die benötigten Dienstleistungen selbst erbringt und dadurch die Qualität sichert", betont Behle. "Das schätzen Passagiere ebenso wie die Beschäftigten, die sich mit ihrem Unternehmen stark identifizieren. Es wäre ein Skandal, dieses Qualitätsmerkmal zu zerschlagen."
Die Maßnahme ziele darauf ab, die Einkommen- und Arbeitsbedingungen der Lufthanseaten massiv zu senken oder die Stationen mittelfristig zu schließen und die Arbeit an bereits vorhandene Anbieter abzugeben. Das werde ver.di nicht zulassen.
Lufthansa wieder mit besseren Zahlen
Die Lufthansa habe in 2013 ein besseres Ergebnis als im Vorjahr erzielt und rund 105 Millionen Euro mehr eingefahren. Auch das Ergebnis für das erste Quartal 2014 sei besser als die Vorjahresbilanz. Zu dem guten Ergebnis hätten auch die Beschäftigten an den dezentralen Stationen beigetragen, so die Gewerkschafterin. "Wir erwarten, dass die Lufthansa sich hinter ihre Beschäftigten stellt, die das Unternehmen mittragen, und Abstand von ihren Planungen nimmt, die dem Konzern einen Qualitäts- und Image-Schaden zufügen würde und den Arbeitnehmern wie Passagieren erhebliche Probleme bereiten würde."