Die Gastgeber des 1. Siegerländer Oldtimerfestivals, die Oldtimergruppe „Sterntakt“ und der Verein für Flugsport Geisweid (VfL), sind am vergangenen Wochenende förmlich überrannt worden – von Zuschauern. Hier die imposanten Eindrücke.
Viele Tausend Besucher standen sich auf der Lipper Höhe die Beine in den Bauch, um die hier versammelten historischen Schätze aus den Kinder- und Jugendjahren des Automobil- und Flugzeugbaus zu bestaunen – am Boden und in der Luft. 8.000 Menschen mögen es an beiden Tagen allemal gewesen sein, die das Flugfeld säumten oder staunend über das weitläufige Ausstellungsgelände wanderten. Eher noch mehr. Und aufgrund dieser immensen Publikumsresonanz dürfte klar sein: Das war zwar das erste, aber nicht das letzte Mal.
Luftfahrt-Klassiker in Aktion
An den beiden ereignisreichen Tagen hatten sich Schnauferl auf vier Rädern, Nostalgieflugzeuge mit zwei bzw. vier Tragflächen aus ganz Deutschland und dem benachbarten europäischen Ausland auf dem Siegerlandflughafen ein Stelldichein gegeben. Über 150 Exponate von unschätzbarem Wert, aber allesamt noch praxistauglich. Da bekamen die Nostalgie- und Vintage-Fans glänzende Augen, egal, ob sie nun auf boden- bzw. straßengestützte Oldies fixiert waren, oder sich eher der himmlischen Fraktion zugehörig fühlten.
Apropos: Am Himmel wurde es zeitweilig ziemlich eng. Das fliegerische Rahmenprogramm der Veranstaltung dürfte jeder offiziellen Airshow zur Ehre gereicht haben. Doppeldecker-Formationen, Kunstflugvorführungen, Rund- und rasante Überflüge. Da war ständig Bewegung in der Luft. Und die vielen Fotografen konnten aus dem Vollen schöpfen. Für sie gab es Motive en masse.
Eine Luftfahrtveranstaltung ohne die Eichhörner sei nur halb so schön, befand Airshow-Moderator Manfred Burk, der beredet und kenntnisreich durchs Programm führte und dem Publikum viele interessante Hintergrundinformationen vermittelte. Er spielte damit auf Vater und Sohn Eichhorn aus Bad Camberg an, die gemeinsam eine der besten Formationskunstflug-Formationen in Europa bilden und dem Programmreigen auf der Lippe an beiden Tagen jeweils ein Sahnehäubchen aufsetzen. Aber da waren der Akrobaten noch viel mehr, die, ob als Solisten oder in Formation, am Burbacher Himmel ihre Kunst- und Kabinettstückchen absolvierten.
Von Segelflug bis „Legendary Fighters“
Michael Göst und Tine Kirchberg erteilten Anschauungsunterricht in der hohen Schule des Segelkunstfluges, während das Doppeldecker-Quartett der Sterntakt-Gruppe für ein weiteres optisches Highlight der Show sorgte. Zu den Höhepunkten zählten zweifellos auch die Staunen hervorrufenden Vorführungen der „Legendary Fighters“, einer hochprofessionellen Großmodell-Equipe, die sich auf Warbirds aus dem 2. Weltkrieg spezialisiert hat. Und über allem und allen zog, allerdings nur am ersten Veranstaltungstag, die legendäre „Tante Ju“, das Traditionsflugzeug der Lufthansa, majestätisch ihre Kreise.
Mitflugmöglichkeiten gab es auch darüber hinaus zur Genüge – in historischen Maschinen wie in solchen jüngeren Datums oder im Hubschrauber. Angenehmer Nebeneffekt der himmlischen Show: Mit der Entrichtung der Parkgebühr von fünf Euro pro Fahrzeug unterstützten die Besucher einen guten Zweck. Der Reinerlös der Veranstaltung fließt der Cargo Human Care zu, einem gemeinnützigen, international operierenden medizinischen Hilfswerk, das von Mitarbeitern der Lufthansa Cargo in Zusammenarbeit mit Ärzten aus ganz Deutschland betrieben wird.
Bild-Eindrücke vom Siegerländer Oldtimerfestival
Beech: Die Beech 18 im Landeanflug. Von diesem zweimotorigen Tiefdecker wurden zwischen 1937 und 1970 rund 9.000 Exemplare in unzähligen Versionen gebaut.
Quartett: Nicht tot- und klein zu kriegen sind diese vier prächtigen Doppeldecker der Oldtimergruppe „Sternstakt“ – immer ein Hingucker.
On Air: Schon am zeitigen Sonntagvormittag waren Veranstaltungsgelände, Parkplatz und Flugfeld gut gefüllt. Im Laufe des Tages strömten über 5.000 Menschen zum Ort des Geschehens.
Vintage: Träume in Lack und Chrom: Von den rollenden Kostbarkeiten im Ausstellungsbereich war eine schöner als die andere.
Waldi: Wachdienst: Sie passten auf, dass sich keine Automarder an den wertvollen Oldtimern vergriffen.
JU-52: Die „Tate Ju“ der Lufthansa zog über dem Veranstaltungsgelände majestätisch ihre Kreise.
Fotos: Christoph Konrad, 4x Elfi Jung, Torsten Jung.