Ryanair forderte die Europäische Kommission gestern dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um eine erneute Schließung des europäischen Luftraums durch einen Streik französischer Fluglotsen-Gewerkschaften zu verhindern – das dritte Mal in zwei Wochen und der 43. Streik in sieben Jahren. Die letzte ungerechtfertigte Aktion zeige, dass eine kleine französische Gewerkschaft wiederholt Europas Binnenmarkt (und offenen Luftraum) erpressen könne, so Ryanair. Während die französische Regierung französische Inlandsflüge durch Mindestverpflichtungen sichere, werden gleichzeitig Tausende von Flügen von Großbritannien, Irland, Spanien und Italien gestrichen, die weder in Frankreich starten oder landen. Dadurch wurden die Reisepläne hunderttausender Reisender beeinträchtig.
Das Versäumnis der Europäischen Kommission, diese wiederholten Flugstreichungen zu verhindern, verhöhnt den europäischen Binnenmarkt und die Ansprüche von Kommissionspräsident Juncker, Europa wettbewerbsfähig zu machen. Die irische Airline und andere europäische Fluglinien haben die Kommission wiederholt dazu aufgefordert, folgende zwei einfache Maßnahmen einzuführen, die die Auswirkungen von Streiks französischer Fluglotsen-Gewerkschaften auf die Kunden abmildern würden:
(a) Französische Fluglotsen-Gewerkschaften müssen an bindenden Schiedsverfahren teilnehmen statt zu streiken, um ihre Forderungen zu klären.
oder
(b) Anderen europäischen Flugsicherungen ist es erlaubt, während des Streiks von französischen Fluglotsen Flüge über den französischen Luftraum zu regeln.
Ryanair hat zudem den Europäischen Gerichtshof dazu aufgerufen, die Entscheidung rückgängig zu machen, dass europäische Airlines Passagiere im Falle von Fluglotsen-Streiks – über die sie keinerlei Kontrolle haben – auszahlen müssen. Airlines können die entstehenden Summen aufgrund der Gesetzeslage nicht von den französischen Fluglotsen-Gewerkschaften wiedererlangen (und die Kosten übersteigen in vielen Fällen den gezahlten Flugpreis).
Kenny Jacobs, Chief Marketing Officer von Ryanair: „Es ist Zeit für die Europäische Kommission zu handeln, um die Interessen der europäischen Passagiere zu wahren, die immer wieder von den französischen Fluglotsen-Gewerkschaften erpresst werden. Man kann keinen effektiven Binnenmarkt in Europa haben wollen und dann einer kleinen französischen Gewerkschaft erlauben, den halben Luftraum über Europa zu schließen. Somit werden hunderttausenden Passagieren die Flüge gestrichen oder sie haben Verspätungen. Darüberhinaus können diese Passagiere nicht umgebucht werden, da durch die Osterferienzeit alle anderen Flüge stark gebucht sind…“