Der zweite Satellit der Mission Sentinel-1 – Sentinel-1B – wird am 22. April um 23:02 Uhr MESZ von Europas Raumflughafen in Kourou in Französisch-Guayana aus starten. Die Sentinel-Satelliten liefern eine Fülle an Daten und Bildmaterial, die den Kern des Copernicus-Programms der EU bilden. Dieses globale Überwachungsprogramm stellt essenzielle Informationsdienste für eine breite Anwendungspalette bereit und markiert somit einen Wendepunkt in unserem bisherigen Umweltmanagement, für unser Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels und dessen Bekämpfung sowie unseren Schutz im Alltag. Mitglieder der ESA verfolgen das Ereignis an der Hauptveranstaltung zum Start im ESRIN, dem ESA-Zentrum für Erdbeobachtung in Frascati bei Rom.
Die Satelliten der Mission Sentinel-1 verfügen über ein hochentwickeltes Radar, das rund um die Uhr in allen Wetterlagen Bilder von der Erdoberfläche liefert. Der erste der beiden Satelliten, Sentinel-1A, wurde im April 2014 gestartet und seine Daten werden bereits für zahlreiche Dienste genutzt, darunter die Überwachung der Ausdehnung von Meereis in der Arktis, die routinemäßige Kartierung von Meereis, die Überwachung der Meeresumwelt einschließlich der Überwachung von Ölteppichen und des Aufspürens von Schiffen für die maritime Sicherheit, die Überwachung von Landflächen bei Erdbebenrisiken und die Kartierung zum Forst-, Wasser- und Bodenmanagement sowie zur Unterstützung von humanitärer Hilfe und in Krisensituationen.
Mit dem Start des Zwillingssatelliten Sentinel-1B wird das Satellitenduo jeden Punkt auf der Erde alle sechs Tage – an einigen Stellen sogar noch häufiger – abbilden und somit noch umfassendere Daten für operationelle und wissenschaftliche Anwendungen zur Verfügung stellen können. Führungskräfte der ESA werden zusammen mit Vertretern der Europäischen Kommission und Datennutzern auf der Startveranstaltung die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Mission Sentinel-1 und des Copernicus-Programms erörtern.