Nach neuneinhalb Monaten Bauzeit und einer einmonatigen Testphase wird das neue non Schengen-Terminal am Berner Flughafen durch Frau Regierungsrätin Barbara Egger offiziell eingeweiht. Der Beitritt der Schweiz zu den Abkommen von „Schengen und Dublin“ bedeutete eine tiefgreifende Umstellung der bisherigen Betriebsabläufe für die Schweizer Flughäfen per 29. März 2009, weshalb neben dem Schengen auch ein non Schengen-Terminal notwendig wurde.
Vor „Schengen“ bewegten sich sämtliche abfliegende und ankommende Passagiere in gleichen Räumen. Die Umstellung auf einen Schengen konformen Betrieb verlangt aber eine strikte Trennung der Passagierströme. Die Abwicklung des Flugverkehrs nach den Schengen Regeln ist für den Tou-rismus im Berner Oberland wichtig, da sonst keine Flüge mit Incoming Gästen aus Grossbritannien oder anderen non Schengen Ländern mehr nach Bern-Belp fliegen könnten. Damit würden die Gäste den Vorteil der kurzen Anreise ins Berner Oberland verlieren.
Aufwand und Finanzierung
Wie auf anderen Flughäfen kann diese Trennung nur durch Neu- oder Umbauten der bestehenden Anlagen realisiert werden. Der seinerzeitige Terminalbau auf dem Flughafen Bern-Belp wurde jedoch so konzipiert, dass Erweiterungen möglich sind, ohne dass der Kern der Anlage eine bedeutende Veränderung erfährt. Dies ermöglichte nun, das Ziel einer Trennung der Passagierströme unter gleichzeitiger Wahrung der Betriebsabläufe zu erreichen.
Da die Grenzkontrolle und die Umsetzung von Schengen-Dublin staatliche Aufgaben sind und der Flughafen Bern-Belp mit dem Beitritt zur Schengen-Aussengrenze wurde, haben sich der Regierungsrat des Kantons und auch der Grosse Rat für einen Beitrag von 3,15 Mio. Schweizer Franken zur Finanzierung dieser Infrastruktur ausgesprochen.
Bau
Unter der Federführung des Architekturbüros Daniel Raess in Kerzers entstand nach dem Spatenstich im April 2011 in neuneinhalb Monaten unfallfreier Bauzeit ein funktioneller und den Schengenvorschriften entsprechender Terminalanbau. Die Passagiere finden einen großzügigen Gatebereich mit Kaffeebar und Duty free vor. Alle Passagiere profitieren von kostenlosem Internetzugang der Energie Belp AG (Quickline). Insgesamt konnten an rund 30 Firmen Aufträge vergeben werden. Davon kommen 80 Prozent aus dem Kanton Bern.
Eröffnung
Am 22. Dezember 2011 wurde die einmonatige erfolgreiche Testphase begonnen und die Passagiere nach und von London City und London Gatwick (Grossbritannien ist nicht Schengen Mitglied) bereits über das neue Terminal geleitet. Im Beisein der Bauherrschaft, Baufirmen, Mitarbeitenden und geladenen Gästen, konnte Frau Regierungsrätin Barbara Egger als Vorsteherin der kantonalen Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion den neuen Terminal dem Verkehr übergeben. Damit ist sichergestellt, dass auch weiterhin Passagiere für Wirtschaft- und Tourismus aus Schengen wie nicht Schengen Staaten nach und von Bern fliegen können.