Über 4.500 Beschwerden wegen Fluglärm in Hamburg

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Seit mehr als einem Jahr ist der Senat laut BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz nicht in der Lage die Betroffenen vor den Folgen des überbordenden Flugverkehrs so zu schützen, wie dieses die Hamburgische Bürgerschaft vorgegeben hat. Die maßgeblichen Zahlen haben sich auch in 2016 weiter verschlechtert. Die durchschnittlichen Lärmklassen der eingesetzten Flugzeugtypen werden schlechter, die in den Tagesrandzeiten steigen, die Verspätungen nach 23:00 Uhr stagnieren auf gleichbleibenden Niveau und an neun von 12 Fluglärmmessstellen des steigen das dritte Jahr in Folge die Pegel. Der kommt in Anbetracht dieser Entwicklung seiner Berichtsführung nur eingeschränkt nach und lässt die Fluglärmkennzahlen gänzlich unerwähnt.

Die Fluglärmbeschwerden haben sich im 1. Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahr verfünffacht, von 890 in 2015 auf 4.579 Beschwerden in 2016. Flughafen und Umweltbehörde gehen von automatisierten Beschwerden aus. Die BAW in und hat zwar in Anbetracht der Vorjahreszahlen auch für das Jahr 2016 hohe Werte erwartet, doch die jetzt bestätigte Quartalszahl von 4.579 Beschwerdefällen gegen Fluglärm haben auch den Sprecher der Initiative, Martin Mosel, überrascht. Gleichwohl sieht sich Mosel bestätigt, „Jeder , wenn er zu laut, zu spät, zu tief und zu viel ist, ist eine Beschwerde wert. Das haben die Betroffenen erkannt und machen von ihrem Recht der Beschwerde konsequent Gebrauch“.

Die Hamburger Umweltbehörde habe dagegen nun vollständig die Bodenhaftung verloren. Der Sprecher der grünen Umweltbehörde und Vertreter der Fluglärmschutzbeauftragten sieht nun als Rechtfertigung des eigenen ungenügenden Handelns einzig die Diffamierung der Beschwerdeträger. „Herr Dube als Vertreter des Umweltsenators will die Zahl der Fluglärmbetroffenen klein halten. Im Gleichklang mit dem Flughafenbetreiber werden die Beschwerden ignoriert und diffamiert. Dem Betroffenen wird von der Verwaltung Manipulation und Täuschung unterstellt. Das ist unerhört geschmacklos und zeugt von einer großen Hilf- und Empathielosigkeit“, sagt Martin Mosel mit deutlicher Verärgerung. „Ich sehe große Veranlassung, dass Herr Dube sich bei den Fluglärmbetroffenen für seine haltlose Unterstellung entschuldigt“, fordert Mosel.