Am 14. März 2016 haben das Staatsunternehmen Roskosmos und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) mit einem Proton-Träger von Baikonur aus die gemeinsam konzipierte Planetenmission ExoMars 2016 gestartet, die den Spurengasorbiter (TGO) und das Landegerät Schiaparelli umfasst, und damit die erste Phase des europäisch-russischen Kooperationsprogramms ExoMars eingeläutet. Der TGO und Schiaparelli werden den Mars im Oktober 2016 erreichen. Die zweite ExoMars-Mission sieht eine Oberflächenplattform unter russischer und einen Rover unter europäischer Federführung vor, die ebenfalls auf einem Proton-Träger von Baikonur aus starten sollen.
Russische und europäische Experten haben sich nach Kräften bemüht, den Starttermin 2018 für die Mission einzuhalten, und Ende 2015 hat ein eigens von der ESA und Roskosmos eingesetztes Tiger-Team mit Beteiligung russischer und europäischer Unternehmen eine Analyse aller Lösungsmöglichkeiten zum Ausgleich von Verzögerungen und zum Einbau von Zeitplanreserven eingeleitet.
Jetzt hat das Tiger-Team seinen Abschlussbericht in einer Sitzung des gemeinsamen Lenkungsausschusses für ExoMars (JESB) in Moskau präsentiert. Nach Bewertung der Möglichkeiten zur Gewährleistung der erfolgreichen Durchführung der Mission kam der JESB zu dem Schluss, dass angesichts der Verzögerungen bei den Industriearbeiten in Europa und in Russland sowie bei der Auslieferung der wissenschaftlichen Nutzlast ein Start im Jahr 2020 die beste Lösung wäre.
Die Generaldirektoren der ESA und von Roskosmos, Johann-Dietrich Wörner und Igor Komarow, haben die Situation der ExoMars-Mission 2018 erörtert. Aufgrund des Berichts des Tiger-Teams und der Empfehlungen des JESB haben sie einvernehmlich beschlossen, den Start auf das nächste verfügbare Mars-Startfenster im Juli 2020 zu verschieben, und ihre Projektteams beauftragt, gemeinsam mit den industriellen Auftragnehmern einen auf einen Start im Jahr 2020 abzielenden neuen Zeitplan auszuarbeiten. Ferner sind zusätzliche Maßnahmen im Hinblick auf eine genaue Kontrolle der Tätigkeiten auf beiden Seiten bis zum Start geplant.
Mit der erfolgreiche Durchführung beider ExoMars-Missionen wollen Russland und Europa gemeinsam bahnbrechende Technologien für den Eintritt in und den Abstieg durch die Marsatmosphäre und die Landung auf seiner Oberfläche sowie für die Kontrolle von Anlagen zu validieren, neue technische Konzepte und Versorgungssysteme zu entwickeln, die bei anderen Missionen zur Exploration des Sonnensystems eingesetzt werden können, und neuartige wissenschaftliche Forschung auf dem Mars zu betreiben.
Beide Generaldirektoren haben ihre Entschlossenheit bekräftigt, das ExoMars-Programm zum Erfolg zu führen und die europäisch-russische Zusammenarbeit bei der Exploration des Sonnensystems auszubauen.