Die weltweite Flotte von Passagierflugzeugen mit mehr als 100 Sitzen soll sich in den nächsten zwei Jahrzehnten mehr als verdoppeln und die Zahl von 40.000 Flugzeugen übersteigen.
Das Verkehrsaufkommen soll in diesem Zeitraum um 4,4 Prozent jährlich zunehmen. Zu diesem Ergebnis kommt Airbus in seiner jüngsten globalen Marktprognose (Global Market Forecast, GMF) für den Zeitraum 2017 bis 2036. Immer mehr Menschen, die erstmals mit dem Flugzeug reisen, steigende verfügbare Einkommen, die für Flugreisen ausgegeben werden, der expandierende Tourismus, die Liberalisierung der Branche, neue Routen und sich wandelnde Airline-Geschäftsmodelle lassen in diesem Zeitraum eine Nachfrage nach 34.170 Passagierflugzeugen und 730 Frachtflugzeugen im Wert von insgesamt 5,3 Billionen – 5.300.000.000.000 – US-Dollar entstehen.
Über 70 Prozent der neuen Flugzeuge entfallen auf Single-Aisle-Modelle. Das immense Wachstumspotenzial zeigt sich zum einen im stetigen Kapazitätsausbau der großen Hersteller – zuletzt eröffnete Airbus ein Werk in den USA – aber auch in dem Vorstoß neuer Player in diesen Markt. So kommen mit der C-Serie von Bombardier, dem Superjet 100 oder bald dem MC-21 aus Russland neue Hersteller von Flugzeugen für dieses Segment auf.
Viele 100.000 neue Piloten und Techniker
Davon werden 60 Prozent für das Wachstum und 40 Prozent als Ersatz für weniger treibstoffeffiziente Flugzeuge benötigt. Die Verdoppelung der kommerziellen Flotte in den nächsten 20 Jahren wird zu einem Bedarf an 530.000 neuen Piloten und 550.000 neuen Wartungstechnikern führen und dem globalen Servicegeschäft von Airbus wichtige Wachstumsimpulse geben. Airbus hat sein weltweites Netzwerk von Ausbildungsstandorten innerhalb von drei Jahren von fünf auf 16 erweitert.
Das stärkste Wachstum im Luftverkehr verzeichnen Schwellenmärkte wie China und Indien, die übrigen Länder Asiens und Lateinamerika. In diesen Regionen wird der Luftverkehr voraussichtlich doppelt so schnell wachsen wie in reifen Märkten wie Nordamerika und Westeuropa, in denen ein Wachstum von jährlich 3,2 Prozent erwartet wird. Von den 7,4 Milliarden Menschen auf der Erde leben derzeit 6,4 Milliarden in Schwellenländern. Diese werden bis 2036 knapp 50 Prozent zum privaten Konsum weltweit beitragen.
„Der Luftverkehr verkraftet Erschütterungen von außen erstaunlich gut und verdoppelt sich alle 15 Jahre“, sagte John Leahy, Chief Operating Officer – Customers von Airbus Commercial Aircraft. „Der asiatisch-pazifische Raum wird weiterhin das Wachstum antreiben, und der Inlandsverkehr in China wird sich zum weltweit größten Markt entwickeln. Mit den steigenden verfügbaren Einkommen wird sich die Zahl der Flugreisenden in Schwellenländern zwischen heute und 2036 nahezu verdreifachen.“
5.000.000.000 Menschen in der Mittelschicht
In den nächsten 20 Jahren werden Fluggesellschaften aus dem asiatisch-pazifischen Raum 41 Prozent der neu ausgelieferten Flugzeuge übernehmen, gefolgt von Europa mit 20 Prozent und Nordamerika mit 16 Prozent. Der Mittelschicht werden rund fünf Milliarden Menschen angehören – fast doppelt so viel wie heute. Mit dem steigenden Wohlstand steht die Möglichkeit des Fliegens immer mehr Menschen offen – besonders in Schwellenländern, in denen sich die Ausgaben für Flugreisen verdoppeln werden.
Im Großraumsegment, das u.a. durch die A330-Familie, die A350 XWB-Familie und die A380 abgedeckt wird, prognostiziert Airbus einen Bedarf von rund 10.100 Flugzeugen im Wert von 2,9 Billionen – 2.900 Milliarden – US-Dollar.
Im Single-Aisle-Segment, wie etwa der A320neo-Familie, erwartet Airbus einen Bedarf von rund 24.810 Flugzeugen im Wert von 2,4 Billionen US-Dollar. Fluggesellschaften, die zur Erweiterung ihrer Kapazität auf das größte Single-Aisle-Modell, die A321, umsteigen, können bei der A321neo dank ihrer Reichweite von 4.000 nm und ihrer überragenden Treibstoffeffizienz noch mehr Geschäftschancen nutzen. Über 40 Prozent der ausgelieferten Single-Aisle-Jets und über 60 Prozent der bestellten Single-Aisle-Jets entfielen im Jahr 2016 auf die A321.
Auf den Bildern: Airbus übergibt im Juni in Toulouse die erste Maschine vom Typ A320neo für die Fluggesellschaft easyJet an die Airline. Das Flugzeug ist gleichzeitig die 300. Maschine aus der A320-Familie. easyJet hat von der A320 insgesamt 130 Flugzeuge bestellt.
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