Die Erweiterung unseres Wissens über Asteroiden ist zwingend erforderlich, da nach wissenschaftlichen Erkenntnissen statistisch gesehen alle paar Jahrhunderte mit einem Asteroideneinschlag, der große Schäden verursachen kann, gerechnet werden muss. Im Jahr 2016 erklärten die Vereinten Nationen den 30. Juni zum „Asteroidentag“, einem internationalen Tag der Bildung.
Der Asteroid Day wurde 2014 durch Dr. Brian May (Astrophysiker und Gitarrist von Queen), Danica Remy (Präsidentin der Stiftung B612), Rusty Schweikardt (Astronaut von Apollo 9), und den Filmemacher Grig Richters initiiert.
Gefahr von über 100 Metern Größe
Je mehr wir über Asteroiden wissen – dies reicht von ihrer Entdeckung und Identifizierung, über ihre Flugbahn bis hin zu ihrer Zusammensetzung – desto besser können wir uns auf den Tag X vorbereiten, an dem ein Asteroid einer potenziell gefährlichen Größe (d.h. mit einem Durchmesser von mehr als 100 Metern) auf unseren Planeten zusteuert. Etwa 1.000 neue Asteroiden gelangen jedes Jahr in unser Planetensystem. 900 potenziell gefährliche sogenannte Near Earth Objects werden überwacht. Mit dem ersten von OHB Italia entwickelten und gefertigten „Flyeye“-Teleskop der ESA sollen in naher Zukunft von Sizilien/Italien aus die Beobachtungen unterstützt werden. OHB ist seit einigen Jahren auch ein engagierter Förderer des Asteroid Day.
Notwendigkeit zur Erforschung dieser Himmelskörper
Marco Fuchs, Vorstandsvorsitzender der OHB SE, sieht eine klare Notwendigkeit zur Erforschung dieser Himmelskörper, die jederzeit ein Risiko für die Menschheit darstellen können. Aus diesem Grund trägt sein Unternehmen durch technische Entwicklungen und Investitionen zur Lösung dieses Problems bei. „Das sind wir den zukünftigen Generationen schuldig“, sagt der Unternehmer und zweifache Vater. Die enormen Fortschritte, die in der Raumfahrt erzielt werden, ebnen den Weg für Projekte wie beispielsweise Asteroiden-Ablenkmissionen, die nicht nur visionär sind, sondern auch für den Schutz unseres Planeten von entscheidender Bedeutung sein werden.
„Ich bin ein begeisterter Unterstützer der geplanten Asteroidenmission HERA. Wir dürfen diese ausgezeichnete Gelegenheit nicht verpassen, um herauszufinden, wie die Asteroidenablenkung funktioniert, und gleichzeitig viel mehr über Asteroiden zu erfahren. Die von Nasa und ESA geplanten Missionen DART und HERA können potenziell die Grundlage dafür schaffen. Ich bin stolz auf die vielen klugen Köpfe bei OHB sowie auf der ganzen Welt, die an Konzepten arbeiten, um die Menschheit vor den Gefahren eines Asteroideneinschlags zu schützen“, ergänzt Marco Fuchs.
Asteroid Day zum fünften Mal
Zum Gedenken an den Asteroideneinschlag von 1908 in der sibirischen Tunguska-Steppe werden jedes Jahr am 30. Juni weltweit Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit durchgeführt. Der Asteroid Day ist eine ideale Plattform, um das öffentliche Bewusstsein für Asteroiden und ihre Rolle in unserem Sonnensystem zu schärfen und die Notwendigkeit der Asteroidenforschung hervorzuheben, um Verfahren zum Schutz der Menschheit vor Asteroideneinschlägen zu entwickeln und zukünftige Erkundungsmissionen zu erleichtern. Der Asteroid Day bringt Wissenschaft, Forschung, Technologie, Raumfahrtagenturen und die breite Öffentlichkeit zusammen.
Die Themen, die im Rahmen des Asteroid Day angesprochen werden, reichen von der Rolle der Asteroiden bei der Entstehung unseres Universums über die Nutzung der dort befindlichen Ressourcen durch die Menschheit bis hin zu den Fragen, wie die Asteroidenforschung den Weg für die künftige Erkundung des Weltalls ebnen kann und wie wir die Erde vor Asteroideneinschlägen schützen können.
Veranstaltungen in Planetarien, Museen und Schulen
Der Asteroid Day wird von der luxemburgischen gemeinnützigen Stiftung Asteroid Foundation betreut. Eine beeindruckende Anzahl Menschen setzen sich für den Asteroidentag ein. Damit wird die globale Bedeutung der Asteroidenforschung unterstrichen. Es wird eine Live-Sendung aus Luxemburg am Freitag, den 28. Juni 2019 gestreamt. Der Asteroid Day hat dazu eine Website.
Veranstaltungen für alle Altersgruppen finden aber auch in Wissenschaftszentren, Planetarien, Sternwarten, Museen, Schulen, Theatern, Bibliotheken, Rathäusern und an öffentlichen Orten auf der ganzen Welt statt. Die meisten Veranstaltungen sind für die breite Öffentlichkeit zugänglich und können auf der Website des Asteroid Day online verfolgt werden.
Gefahr Asteroiden: Beispiele aus der Vergangenheit
Am 30. Juni 1908 ereignete sich der größte Asteroideneinschlag in der jüngeren Geschichte der Menschheit. Dabei wurde eine Fläche von rund 2.000 Quadratkilometern (vergleichbar mit einer großen Metropolregion) verwüstet. Es gab nur deshalb keine Opfer, da der Asteroid in der abgelegenen Tunguska-Region in Sibirien einschlug.
Meteorit von Tscheljabinsk
Der „Meteorit von Tscheljabinsk“ verursachte am 15. Februar 2013 in der Großstadt Tscheljabinsk im Ural und in der Umgebung schwere Schäden. Der vergleichsweise kleine Himmelskörper (Durchmesser 15 bis 20 Meter) trat in die Erdatmosphäre ein und brach 30 bis 50 Kilometer über der Erdoberfläche auseinander. Damit wurde eine riesige Explosionswelle ausgelöst, die rund 7.000 Gebäude beschädigte. Etwa 1.500 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer; die meisten erlitten Schnittwunden und Prellungen durch splitterndes Glas und Schutt.