Berndt Feuerbacher widmete sein berufliches Leben der Raumfahrt und initiierte die erste Landung auf einem Kometen: Am 05. November erhielt Prof. Dr. Berndt Feuerbacher die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Luft– und Raumfahrt (DGLR).
Feuerbacher begann seine Raumfahrtkarriere 1968 am European Space Laboratory der Europäischen Weltraumforschungsorganisation ESRO (European Space Research Organisation), einem Vorgänger der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die Auszeichnung „für besondere Verdienste um die Luft– und Raumfahrt, insbesondere auch um die Gesellschaft und deren Ziele“ trifft auf Feuerbacher in besonderem Maße zu: Seit 35 Jahren ist er auch in der DGLR aktiv.
An vielen Stellen gewirkt
„Berndt Feuerbacher hat sich in kaum vergleichbarem Maße für alle Belange der DGLR eingesetzt“, sagt Prof. Rolf Henke, Präsident der DGLR. „Er war Senator, Präsident und Vorsitzender des Ehrungsausschusses und unterstützt seit vielen Jahren durch sein Engagement die Ziele der Gesellschaft. Sowohl national als auch international tritt er als renommierter Vertreter der DGLR auf und hat sich so ganz besonders um diese Ehrenmitgliedschaft verdient gemacht. Ich schätze Herrn Feuerbacher als Kollegen sehr. In seiner freundlichen, zuhörenden, Orientierung gebenden Weise gelingt es ihm, nicht nur die Produkte der Raumfahrt, sondern auch die Menschen zu bewegen.“
Berndt Feuerbacher war bei ESRO unter anderem auch für die Experimente am Mondgestein der Apollo-Missionen verantwortlich. Darüber hinaus war er Projektwissenschaftler für die erste Nutzlast des europäischen Weltraumlabors Spacelab. 1981 ging Feuerbacher als Direktor des Instituts für Raumsimulation zum heutigen Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gleichzeitig wurde er als Professor für Weltraumphysik an die Universität Bochum berufen. Am DLR baute er unter anderem die Institute für Weltraumsensorik und für Planetenerkundung (heute Planetenforschung) auf. Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung initiierte er den Philae-Lander, der an Bord der Rosetta-Mission zum Kometen Tschurjumow-Gerassimenko flog und 2014 als erste Raumsonde weich auf einem Kometen landete. 2007 gründete Feuerbacher das DLR-Institut für Raumfahrtsysteme in Bremen. Von 2008 bis 2012 war er Präsident der International Astronautical Federation (IAF).
Höchste Auszeichnungen für Raumfahrtpionier
Im Laufe seiner Karriere engagierte sich Feuerbacher in diversen Ausschüssen, Verbänden und Vereinen. Bei der DGLR ist er seit 1984 Mitglied. 1985 wurde er in den Senat gewählt und blieb 26 Jahre lang DGLR-Senator. 1986 war Feuerbacher außerdem für einige Amtsperioden Teil des DGLR-Präsidiums, von 1988 bis 1989 als dessen Vorsitzender. 2014 übernahm er den Vorsitz des Ehrungsausschusses, den er bis 2018 innehielt. Für seine Arbeit und seinen Einsatz erhielt Feuerbacher bereits mehrere Preise und Auszeichnungen: Unter anderem trägt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, ist Mitglied der International Academy of Astronautics (IAA), erhielt 2017 die Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart und wurde in die „Hall of Fame“ der IAF aufgenommen.