Am 25. April 2018 unterzeichneten das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) und Dassault Aviation im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der ILA Berlin einen Vertrag über den Erwerb eines Falcon 2000LX-Twinjets.
Die Vereinbarung beinhaltet die Lieferung des Flugzeugs und dessen Umwandlung zum Flugversuchsträger iSTAR (in-flight Systems and Technology Airborne Research), der in der Lage ist, die Flugeigenschaften neuer Flugzeugentwürfe real oder virtuell, bemannt oder unbemannt, unter realen Betriebsbedingungen zu testen. Darüber hinaus dient iSTAR als Flugversuchsträger in den klassischen Bereichen Aerodynamik, Aeroelastizität, Strukturen, Antrieb, Flugsteuerung und Flugführung.
„Dassault gewährt dem DLR Zugang zu seinem internen Entwicklungs-Know-how und seiner umfangreichen Erfahrung in der Aerodynamik“, beschreibt die Vorstandsvorsitzende des DLR, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, die besondere Partnerschaft. „Die Falcon 2000LX hat die erforderlichen Flugleistungen und Sicherheitsreserven, die wir für ein Forschungsflugzeug benötigen und stärkt unsere Fähigkeit zur interdisziplinären Forschung im gesamten Luftfahrtsystem erheblich.
Digitales Fliegen und Experimentieren
Die erworbene Falcon 2000LX ist ein Versuchsflugzeug, das von Dassault für Flugversuche und Entwicklungszwecke eingesetzt wurde. Es wird in das Werk in Bordeaux-Mérignac überführt, wo es zunächst zu einem instrumentierten Flugversuchsträger umgerüstet wird, der bis 2020 einsatzbereit sein soll. Das Luftfahrzeug wird später für zwei weitere Modifikationsphasen bei Dassault umgebaut, um die volle Funktionalität zu erreichen. Diese Phasen sollen bis Mitte 2020 abgeschlossen sein.
„Mit dem Forschungsflugzeug iSTAR erhält das DLR die Fähigkeit der Inflight-Simulation. Dies ist ein leistungsfähiges Werkzeug, um die Flugeigenschaften neu entwickelter Flugzeugkonfigurationen unter realistischen Bedingungen zu beurteilen“, sagt DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke. „Dies wird die Entwicklung neuer umweltfreundlicher und effizienter Flugzeuge und Komponenten erheblich erleichtern. Darüber hinaus wird iSTAR die Evaluierung von zunehmend automatisierten Pilotenassistenzsystemen, einschließlich automatischem Rollen und Starten, ermöglichen und die Erprobung unbemannter Luftfahrzeuge und deren Integration in den kontrollierten Luftraum verbessern.“
„Das DLR ist eines der größten und angesehensten Luftfahrtforschungszentren der Welt und wir sind stolz darauf, Teil dieses ehrgeizigen neuen Test- und Forschungsprogramms zu sein“, sagt Dassault-Chef Eric Trappier. Dieses Vorhaben wird wesentlich dazu beitragen, die Sicherheit und Effizienz von bemannten und unbemannten Flugzeugen zu verbessern, was für uns in der Luftfahrtindustrie oberste Priorität hat.“
Flugzeug mit Extrafunktionen
Das voll funktionsfähige Forschungsflugzeug iSTAR wird mit zusätzlichen Steuerflächen, einem experimentellen digitalen Flugsteuerungssystem und weiterer Hardware ausgestattet, darunter ein intuitives EASy II-Cockpit mit EFVS, einem Rockwell Collins Head-Up-Display und einer Dassault Falcon Sphere II Electronic Flight Bag Suite. Das neue Forschungsflugzeug wird am DLR-Standort Braunschweig stationiert werden und steht anderen nationalen und europäischen Forschungseinrichtungen sowie Flugzeugherstellern und Zulieferern zur Verfügung.
Auf dem Galeriebild: Unterzeichnung des Vertrages über den Erwerb eines Falcon 2000LX-Twinjets. Die Vereinbarung beinhaltet die Lieferung des Flugzeugs und dessen Umwandlung zum Flugversuchsträger iSTAR (in-flight Systems and Technology Airborne Research). Die Vereinbarung beinhaltet die Lieferung des Flugzeugs und dessen Umwandlung zum Flugversuchsträger iSTAR (in-flight Systems and Technology Airborne Research, v.l.n.r) Eric Trappier, Präsident von GIFAS und CEO der Dessault Aviation, Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Delphine Gény-Stephann, Staatssekretärin im französischen Wirtschaftsministerium und Prof. Rolf Henke, Vorstand für den Bereich Luftfahrt im DLR.
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