Die Raumsonde JUICE (JUpiter ICy moons Explorer) der ESA soll den Jupiter und seine eisigen Monde Europa, Callisto und Ganymed erforschen. Doch erst mal beginnt die „Reise“ der Sonde auf der Erde, wenn sie an verschiedenen Airbus-Standorten in Europa (Lampoldshausen, Friedrichshafen und Toulouse) final integriert wird.
JUICE hat dabei als Aufgabe die Frage, ob der Jupiter und seine Monde bewohnbare Umgebungen wie unterirdische Ozeane zu beherbergen. JUICE soll auch Beobachtungen des Jupiter, seiner Atmosphäre, der Magnetosphäre, anderer Satelliten und Ringe durchführen.
Aufbauten aus dem 3D-Drucker
Als Hauptauftragnehmer leitet Airbus ein Konsortium aus mehr als 60 projektbeteiligten Unternehmen aus ganz Europa. Die Innenstruktur der Raumsonde, auch SSTS genannt (Structure, Shielding and Thermal control Subsystem), besteht aus Kohlefaser und setzt sich aus dem zentralen Tragzylinder, Aussteifungselementen, zwei Schutzkammern für die Ausrüstung, dem Thermalkontrol-System und zwei Radiatoren mit einem Wärmerohrnetz und einer mehrschichtigen Isolierung sowie sekundären Elementen wie 13 Halterungen für die additive Fertigung zusammen. Airbus Defence and Space hat die erste Etappe bei der Konstruktion der Innenstruktur der Raumsonde JUICE der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) nun abgeschlossen.
Riesige Solarzellen zur Stromversorgung
Die Struktur wurde bei Airbus in Madrid-Barajas gebaut. Das zentrale Element wiegt 580 kg und wird das Gesamtgewicht der Raumsonde von 5.300 kg (davon entfallen 3.000 kg auf den chemischen Antrieb) tragen. Denn die Sonde muss mehr als 600 Millionen Kilometer im All zurücklegen, um anschließend ihre dreieinhalbjährige Mission im Jupitersystem zu erfüllen. Wegen der großen Entfernung zwischen Jupiter und Sonne ist stellt die Energieerzeugung die Wissenschaftler vor eine echte Herausforderung.
Eigentlich kommen Solarzellen nur bis Entfernungen des Mars für Raumsonden in Betracht, da die Sonne danach zu wenig Strahlkraft für den Energiebedarf hat. Aus diesem Grund ist das Raumschiff mit Sonnenkollektoren mit einer Gesamtfläche von 85 m² ausgestattet – das sind die größten Sonnenkollektoren, die jemals für interplanetare Raumschiffe gebaut wurden. Im Mai 2022 wird JUICE ihre siebenjährige Reise zum Jupiter antreten.