ESA-Wissenschaftskonferenz zu Umwelt-, Klima- und Sicherheitsüberwachung

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Die europäische Raumfahrtagentur ESA veranstaltet ein Symposium "Lebender Planet", auf dem die neuesten Ergebnisse von Europas Satelliten und die Erfolge mehrerer anspruchsvoller Erdbeobachtungsinitiativen vorgestellt werden. Vom 09. bis 13. September werden dazu mehr als 1.500 Wissenschaftler und Nutzer aus aller Welt im Edinburgh Interna­tional Conference Centre ihre jüngsten aus Satellitendaten gewonnenen Erkenntnisse zur Umwelt und zum unseres Planeten präsentieren.

Schwerpunkt wird die Vielseitigkeit der Erdforschungsmissionen der ESA sein. Die drei in der Umlaufbahn befindlichen Missionen, CryoSat, GOCE und SMOS, haben in den letzten Jahren nicht nur neue Informationen über die Kryosphäre der , ihr Schwerefeld und die Bodenfeuchtigkeit und den Salzgehalt der Ozeane geliefert, sondern nebenbei auch eine Reihe von Ergebnissen jenseits ihres jeweiligen ursprünglichen Umfangs erzielt.

Mission: die Beschaffenheit der erkunden

Während CryoSat weiterhin Dicke und Ausdehnung von Meereis und kontinentalen Eismassen misst, hat der Satellit seine Fähigkeit gezeigt, das Profil von Landoberflächen und Binnengewässern zu bestimmen, Veränderungen des Meeresspiegels zu beobachten und sogar zur Kartierung der Topografie der Meeresböden beizutragen.

Europas Schwerefeldmission GOCE hat genug Daten gesammelt, um das Schwerefeld der Erde mit bisher nie gekannter Genauigkeit zu kartieren. Wissenschaftler haben diese Daten jedoch außerdem genutzt, um eine Karte der Grenze zwischen Erdkruste und Erdmantel, der sogenannten Moho, zu erstellen. Darüber hinaus hat GOCE Schallwellen des gewaltigen Erdbebens aufgefangen, das am 11. März 2011 erschüttert hat.

Die Mission SMOS zur Bestimmung der Bodenfeuchtigkeit und des Salzgehalts der Ozeane hat unser Verständnis des Wasserzyklus verbessert. Die Mission wird indes auch zur Messung der Dicke und Ausdehnung des arktischen Meereises genutzt und kann Windgeschwindigkeiten im Innern von Wirbelstürmen feststellen.

Swarm, die nächste Erdforschungsmission, soll noch in diesem Jahr gestartet werden. Die Konstellation aus drei Satelliten soll Licht in einen der geheimnisvollsten Aspekte unseres Planeten bringen: sein Magnetfeld.

"Copernicus": Sicherheitsüberwachung durch ESAs Satelliten

Während des Symposiums finden ferner Sondersitzungen zu den Programmen und Initiativen der ESA statt, darunter ihr Schlüsselbeitrag zur globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung, die kürzlich in "Copernicus" umbenannt wurde. Die Finanzierung dieses anspruchsvollen Programms wurde Anfang dieses Sommers gesichert, als das Europäische Parlament das Budget des mehrjährigen Finanzrahmens für den Zeitraum 2014–2020 abgesegnet hat.

Copernicus stützt sich auf hauptsächlich von Erdbeobachtungssatelliten erfasste robuste Daten. Die ESA entwickelt zu diesem Zweck die Satelliten der Sentinel-Reihe, deren erste Exemplare im Verlauf des kommenden Jahres starten sollen.