Der Flugbetrieb auf dem Flughafen Zweibrücken geht vorerst in vollem Umfang weiter. Der nach dem Insolvenzantrag der Betreibergesellschaft am 25. Juli 2014 bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner konnte sowohl mit den Fluggesellschaften als größten Kunden wie auch mit den wichtigsten Lieferanten eine entsprechende Einigung erzielen.
"Der unmittelbare Kollaps ist erst einmal abgewendet. Für die Sicherung der weiteren Zukunft brauchen wir jedoch einen Investor. Deshalb haben wir auch bereits die Suche aufgenommen und erste Gespräche mit potenziellen Interessenten geführt", teilte Plathner heute mit.
Der vorläufige Insolvenzverwalter war bereits unmittelbar nach seiner Bestellung vor Ort, um die Mitarbeiter über die Auswirkungen des Insolvenzantrags zu informieren. Die gute Nachricht dabei: Für die nächsten Monate sind die Lohn- und Gehaltszahlungen für die 67 festangestellten Mitarbeiter gesichert Die Vorfinanzierung des ihnen zustehenden Insolvenzgeldes ist in die Wege geleitet, damit auch die Ende Juli fälligen Zahlungen mit geringstmöglicher Verzögerung erfolgen können.
Plathner machte bei der Informationsveranstaltung für die Mitarbeiter aber auch deutlich, dass eine Rettung des Flughafens Zweibrücken aller Voraussicht nach nur mit einem neuen Investor gelingen kann. „Wir kennen die Vorgeschichte und wissen um die Bedeutung des Flughafens für die Region. Wir werden deshalb alles daran setzen, das Interesse von Investoren am Flughafen Zweibrücken zu wecken und sie von seinen Vorzügen zu überzeugen", so Plathner.
Die Geschichte des rheinlandpfälzischen Flughafens Zweibrücken geht bis ins Jahr 1950 zurück. Er diente zunächst ausschließlich der militärischen Nutzung. Erst der Fall des sogenannten „eisernen Vorhangs" im Jahre 1991 ermöglichte die zivile Nutzung des Flughafens. 2012 verzeichnete Zweibrücken 13.230 Flugbewegungen, rund 243.000 Passagiere wurden dort abgefertigt. Um den Flughafen herum entstand in den letzten Jahren das größte Designer Outlet Center Deutschlands. Darüber hinaus wurden der Multimedia Internet Park (MIP), ein Freizeit- und Erlebnispark, sowie ein breitgefächertes Gewerbeangebot erbaut und geschaffen.