Flughafen Köln/Bonn erwartet eine Mio. Euro Gewinn für 2014

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2014 wird der Flughafen Köln/Bonn im Passagierverkehr und beim Frachtumschlag deutlich zulegen und einen Überschuss von einer Million Euro erwirtschaften. Die Zahl der Fluggäste steigt um vier Prozent auf 9,4 Millionen. Die umgeschlagene Frachtmenge wird drei Prozent über dem Niveau des Vorjahres liegen – und zum Jahresende das Allzeithoch von 760.000 Tonnen erreichen. Besonders erfreulich sei, dass Köln/Bonn sich im laufenden Jahr besser als der deutsche Markt entwickelt habe.

"Wir verzeichnen seit über einem Jahr einen stabilen Aufwärtstrend, der uns am Jahresende in beiden Verkehrssegmenten deutliche Zuwächse und ein erneut positives Betriebsergebnis von einer Million Euro bescheren wird", sagt Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

Dieses Ergebnis sei gleich auf mehrere positive Faktoren zurückzuführen. "Große Kunden wie der Lufthansa-Konzern und airberlin haben ihre Kapazitäten aufgestockt, die Touristik hat uns eine starke Sommersaison beschert und auch die Low-Cost-Carrier wachsen wieder", erklärt Garvens. Zudem wird bei der in diesem Jahr ein neues historisches Rekordergebnis erzielt. "Der Markt hat sich vom schwächeren Jahr 2013 erholt."

Passagierverkehr in Köln/Bonn mit Höchstwert

Seit September 2013 weist die monatliche Passagierstatistik für den Flughafen Köln/Bonn durchgängig Zuwachsraten aus. In den Sommermonaten Juni bis September 2014 betrug das Wachstum jeweils fünf Prozent. So war beispielsweise der September mit exakt 1.033.371 Passagieren der beste Monat seit vier Jahren, das heißt seit September 2010. Auch im August wurde die Marke von eine Million Fluggästen übertroffen.

Ein wesentlicher Grund dafür ist der Kapazitätsaufbau beim Lufthansa-Konzern und bei airberlin: Nach zuletzt drei Jahren, in denen das Sitzplatzangebot aufgrund des Sparkurses bei beiden Airlines zurückgegangen ist, sind die Kapazitäten wieder ausgebaut worden. "Der Lufthansa-Konzern und airberlin sind zwei unserer größten Wachstumstreiber", so Garvens mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr. Auch das Touristik-Geschäft hat in dieser Saison wieder angezogen und dem Flughafen zusätzlichen Aufwind beschert.

Im Ranking der wachstumsstärksten deutschen Airports rangiert Köln/Bonn mit einem Plus von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr Ende des dritten Quartals auf Rang vier. Und es hätte sogar noch etwas mehr sein können: Durch Streiks gingen in diesem Jahr schon rund 56.000 Passagiere verloren.

Auch im Schlussquartal dieses Jahres werden am Köln Bonn mehr Passagiere erwartet als im Vorjahr. Highlight im aktuellen Winterflugplan ist die neue Langstreckenverbindung nach Varadero/Kuba: Seit dem 04. November fliegt Condor einmal pro Woche von Köln in die Karibik. Dazu hat Ryanair zum Winterflugplan eine Basis eröffnet und steuert mit , Dublin, Rom, Riga und Madrid 5 neue Ziele an.

Und auch Germanwings baut ihr Angebot in der Winterflugplan-Periode um Strecken nach Dublin, Faro, Hurghada, Larnaca und Stockholm aus. Dazu kommen zusätzliche Flüge im Osteuropa- und Touristikverkehr. "Auch in den traditionell schwächeren Wintermonaten sind wir besser unterwegs als im Vorjahr", sagt Garvens.

Höchstwerte bei durch Logistiger

Seit Jahresbeginn wird in wieder mehr umgeschlagen. Der Köln Bonn profitiert davon in besonderer Weise und wächst seit Januar mit einem Plus von rund 3 Prozent etwas besser als der Markt. "Verantwortlich für die guten Zahlen sind in erster Linie unsere Expressfrachtkunden UPS und FedEx", sagt Michael Garvens.

Am Jahresende wird die Luftfracht in Köln/Bonn einen neuen historischen Höchststand erreichen: Rund 760.000 Tonnen Waren und Güter sind dann umgeschlagen worden – so viel wie noch nie in der Geschichte des Flughafens. "Das unterstreicht die Bedeutung Köln/Bonns als einem der wichtigsten Expressfracht-Airports in Europa", so Garvens.

Wirtschaftliche Entwicklung besonders bei Non-

Aufgrund der guten Verkehrsentwicklung wird der Flughafen auch in diesem Jahr ein positives Jahresergebnis erzielen. Der Gewinn fällt dabei mit 1,0 Millionen Euro ebenso hoch aus wie im Vorjahr. "Damit gehört Köln/Bonn erneut zu den wenigen Flughäfen in , die Gewinn machen", verweist Garvens auf die großen finanziellen Schwierigkeiten vieler deutscher Flughäfen, insbesondere der kleineren Regional-Airports. Zum Jahresende werden voraussichtlich wie schon im Vorjahr nur sechs von 22 Verkehrsflughäfen in Deutschland schwarze Zahlen schreiben.

In Köln/Bonn werden die Umsatzerlöse bis zum Jahresende um 1,3 Millionen Euro auf insgesamt 272,4 Millionen Euro klettern, was einem leichten Plus von 0,5 Prozent entspricht. Das EBITDA steigt um 1,7 Millionen Euro auf 54,5 Millionen Euro (+3,2 Prozent). Außerordentlich erfreulich stellt sich die Entwicklung im Non--Geschäft dar: Die Erlöse klettern in diesem Geschäftsfeld gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf 90,7 Millionen Euro – so viel wie noch nie in der Flughafen-Geschichte. "Unsere Investitionen in den Non-Aviation-Bereich, insbesondere in den Ausbau der Terminals zu modernen Shopping-Malls, zahlen sich aus", so Garvens.

Sanierung der Start- und Landebahn und gegen "Betonkrebs"

Bis zum Jahr 2022 werden in etwa 75 Millionen Euro für die Sanierung der bestehenden Infrastruktur des Köln Bonn Airport aufgewendet. Kern des größten Sanierungsprogramms in der Flughafengeschichte ist die Erneuerung der Großen Start- und Landebahn sowie der Querwindbahn. "Das Start- und Landebahnsystem ist das Herzstück des Flughafens. Die Sanierungen der Runways sind strategisch wichtige Bauvorhaben, die die Zukunft des Flughafens langfristig sichern", erläutert der Flughafenchef.

In einem ersten Schritt wird im kommenden Jahr mit der rund 6,25 Millionen Euro teuren Ertüchtigung der Querwindbahn begonnen. 2016 und 2017 wird im zweiten Schritt die Betondecke der Großen Start- und Landebahn erneuert. Der Kostenrahmen für diese Baumaßnahme beläuft sich auf etwa 24,5 Millionen Euro. "Beide Sanierungen werden wir bei laufendem Betrieb durchführen", so Garvens.

Ebenfalls saniert wird in den kommenden Jahren das Entwässerungssystem des Flughafens (rund 10 Millionen Euro) und der sogenannte Taxiway Bravo (30 Millionen Euro). Zum 75-Millionen-Euro-Sanierungsprogramm gehört außerdem die Entfernung von sogenanntem "Betonkrebs" auf Vorfeldflächen.