Welche Temperatur herrscht auf der Internationalen Raumstation? Wie schlafen die Astronautinnen und Astronauten dort? Und wie kann man in Schwerelosigkeit Nahrung herunterschlucken? Diese und viele weitere spannende Fragen beantwortet der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer in einer neuen Videoreihe der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. Insgesamt 36 animierte Einzelclips mit einer Länge von 40 bis 90 Sekunden werden auf dem YouTube-Kanal der Raumfahrtagentur im 4K-Format über das Leben und Arbeiten der Astronauten im Weltraum informieren. Die ersten zehn Videos wurden nun veröffentlicht, jeweils zwei weitere folgen im wöchentlichen Rhythmus.
In den Clips ist etwa zu erfahren, was mit der getragenen Wäsche der Astronauten geschieht: Diese wird in einer Transportkapsel deponiert, die auf ihrem Weg in Richtung Erde in der Atmosphäre verglüht. „Das heißt, nicht jede Sternschnuppe, die Ihr am Himmel seht, ist eine echte Sternschnuppe“, verrät Maurer augenzwinkernd. „Manchmal ist es auch einfach nur ein altes T-Shirt von Matthias.“ Vielleicht ist der Sternenhimmel doch weniger romantisch, als man im Allgemeinen denkt? Animationen im Video sorgen dafür, dass die Kurzclips leicht verständlich und unterhaltsam sind. Sicherlich halten die Informationen für den einen oder anderen Zuschauer auch noch eine Überraschung bereit – oder wer weiß schon, ob auch auf der ISS gemeinsam „zu Tisch“ gegessen wird? Außerdem wird natürlich auch die am häufigsten gestellte Frage aus der Öffentlichkeit beantwortet: „Wie funktioniert die Toilette auf der ISS?“
Matthias Maurer startet mit einer Falcon-9-Rakete ins All
Schon bald wird Matthias Maurer Gelegenheit haben, das Leben auf der ISS aus erster Hand kennenzulernen, denn am 30. Oktober 2021 soll er an Bord einer Dragon-Raumkapsel mit einer Falcon-9-Rakete vom Kennedy-Space-Center in Florida ins Weltall starten. Nach etwa 22 Stunden Flugzeit wird die Raumkapsel an der Raumstation andocken – dann wird er nach Thomas Reiter (2006), Hans Schlegel (2008) und Alexander Gerst (2014 und 2018) der vierte Deutsche auf der ISS sein. Sechs Monate wird Matthias Maurer während seiner Mission „Cosmic Kiss“ in Schwerelosigkeit verbringen und währenddessen mehr als 100 Experimente durchführen, von denen 36 aus Deutschland stammen. Sie umfassen Grundlagenforschung aus den Bereichen Lebenswissenschaften und Naturwissenschaften, sowie Technologie-Erprobungen. Außerdem ist ein umfangreiches Nachwuchs-Programm für Schülerinnen und Schüler mit Wettbewerben, Videos und Live-Calls geplant.
Das DLR ist in vielfältiger Weise in die Mission eingebunden: Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR mit Sitz in Bonn ist für die Auswahl und Koordination der Experimente und deutschen Beiträge verantwortlich. Ebenso führen DLR-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler eigene Experimente durch. Das Columbus-Kontrollzentrum der ESA, beheimatet im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum des DLR in Oberpfaffenhofen, ist zuständig für die Planung und Durchführung der Experimente, die im europäischen Columbus-Modul auf der ISS stattfinden. Von hier aus gehen die Daten der Experimente an die nationalen Nutzerkontrollzentren und von dort aus weiter zu den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und den beteiligten Partnern aus der Industrie.