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Die NASA-Raumsonde Lucy soll am Ostersonntag in einer Entfernung von knapp tausend Kilometern den Asteroiden (52246) Donaldjohanson passieren. Diese sorgfältig geplante Annäherung ermöglicht scharfe Aufnahmen mit dem L’LORRI-Kamerasystem. Das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) wird die gesammelten Daten auswerten.
Präziser Vorbeiflug
Der Vorbeiflug der Raumsonde Lucy wird mit einer Geschwindigkeit von 13,4 Kilometern pro Sekunde erfolgen, was fast 50.000 km/h entspricht. Dr. Stefano Mottola vom DLR betont die Bedeutung der präzisen Planung, um den Kurs der Sonde zu verfolgen. Die optischen Navigationsbilder, die in den Monaten zuvor gesendet wurden, haben zur Kursüberprüfung beigetragen.
Technologie zur Bildaufnahme
Die Sonde ist mit einem ‚Terminal Tracking System‘ (TTS) ausgestattet, das den Asteroiden bei der Annäherung anvisiert und die Kameraausrichtung automatisch anpasst. Dies ermöglicht es, das Sichtfeld der Kamera optimal zu nutzen. Beim ersten Vorbeiflug 2023 zeigte sich das TTS als ausgesprochen effektiv. Dies soll nun auch bei dieser Begegnung der Fall sein.
Erweiterte Forschungsziele
Zusätzlich zur Bildaufnahme durch L’LORRI werden vier weitere Experimente an Bord der Lucy-Sonde wissenschaftliche Daten sammeln. Das DLR-Institut plant, die Bilddaten zu digitalen Geländemodellen zu verarbeiten, um genaue Form- und Topographiedaten zu gewinnen. Diese Modelle sind entscheidend für die weiteren Charakterisierungen des Asteroiden.
Asteroideneigenschaften
Auf der Grundlage vorheriger Navigationsergebnisse wird angenommen, dass Donaldjohanson ein langgestreckter und langsam rotierender Asteroid sein könnte. Die endgültige Bestätigung dieser Annahmen wird aus den Daten resultieren, die nach der eigentlichen Begegnung am 20. April 2025 analysiert werden sollen. Die erwarteten Bilder werden erstmals Oberflächendetails aufzeigen.
Das Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) ist ein weltweit führendes Forschungszentrum auf dem Gebiet der Luft- und Raumfahrt. Mit einer tiefen Einbindung in internationale Weltraummissionen ist das DLR bekannt für seine hochentwickelten Technologien und wissenschaftlichen Beiträge zur Erkundung unseres Sonnensystems.
Entdeckungen bei der Lucy-Mission überraschen
Die NASA-Mission Lucy, benannt nach dem berühmten Fossil, hat im November 2023 weitere Entdeckungen bei Beobachtungen von Asteroiden im Hauptgürtel gemacht. Das Wissenschaftsteam fand nicht nur überraschende Begleiter des Asteroiden Dinkinesh, sondern möglicherweise auch Hinweise auf die Häufigkeit von Binärkörpern im Asteroiden-Hauptgürtel.
Neue Erkenntnisse über den Asteroiden Dinkinesh
Im November 2023 beobachtete das Lucy-Team erfolgreich den Asteroiden Dinkinesh und entdeckte einen 220 Meter großen Mond, Selam. Diese Beobachtung wurde durch die Entdeckung eines weiteren kleinen Kontaktmondes ergänzt, der Selam begleitet. Solche Entdeckungen könnten auf eine größere Häufigkeit von Binärkörpern hindeuten, als bisher angenommen. Dies wirft neue Fragen über die Formation und Zusammensetzung von Asteroiden im Hauptgürtel auf.
Donaldjohansons Bedeutung in der Asteroidenerforschung
Der Asteroid Donaldjohanson, entdeckt 1981 von Schelte John Bus, wurde nach Donald Johanson benannt, dem Entdecker des homininen Fossils Lucy. Die Lucy-Mission der NASA, ebenfalls nach diesem Fossil benannt, verfolgt das Ziel, über Asteroiden mehr zu erfahren, die sich in stabilen Umlaufbahnen auf der Jupiterbahn befinden. Ihre Bahn unterscheidet sich in Neigung und Entfernung von bisherigen Hauptgürtel-Asteroiden, was interessante Ursprungsfragen aufwirft.
Ziele der Lucy-Mission und zukünftige Erkundungen
Der Start der Lucy-Mission erfolgte am 16. Oktober 2021 als Teil der Discovery-Klasse der NASA. Ihr Fokus liegt auf der Untersuchung der Trojaner-Asteroiden, die sich in Lagrangepunkten vor und hinter Jupiter befinden. Bisher weiß die Forschung wenig über diese Asteroiden, ihre Zusammensetzungen oder Ursprünge. Lucy plant, bis 2033 insgesamt elf Asteroiden aus der Nähe zu beobachten, darunter auch einige, die möglicherweise aus dem Kuipergürtel stammen könnten.
Wissenschaftliche Auswirkungen und zukünftige Forschungen
Die Entdeckungen von Lucy haben große Implikationen für das Verständnis der Asteroidenentstehung. Die Entdeckung von Binärkörpern könnte das Modell der Asteroidenbildung und -entwicklung im Sonnensystem überdenken lassen. Weitere Untersuchungen und Beobachtungen von Asteroiden könnten neue Erkenntnisse über die Frühgeschichte unseres Sonnensystems liefern.
Die NASA-Mission Lucy, benannt nach dem berühmten homininen Fossil, ist ein bahnbrechendes Projekt zur Erforschung von Asteroiden. Ziel ist es, die Ursprünge und die Entwicklung dieser Himmelskörper besser zu verstehen. Die Mission ist Teil der Discovery-Programmreihe der NASA, die darauf abzielt, wissenschaftliche Erkenntnisse durch gezielte Erkundungen des Sonnensystems zu erweitern.