Philae ist gelandet! Wie die ESA verkündete, hat der Lander auf dem Kometen erfolgreich aufgesetzt und befindet sich in aufrechter Position. Die Nachricht wurde im Philae-Kontrollzentrum des DLR mit Applaus und Begeisterung aufgenommen. Ein großer Schritt für die Wissenschaft und die Menschheit. Es sehe so einfach aus, aber das ist es nicht. "Wir sind die ersten, die so etwas je gemacht haben." sagte der Generaldirektor der ESA, Jean-Jaques Dordain.
Gerade, weil man es nicht beeinflussen kann, und sich die Dinge in 500.000.000 Kilometern Entfernung automatisch abspielten, sei das geradezu ein Wunder, so Volker Bouffier, anwesend als Bundesratspräsident. Die Glückwünsche waren auch entsprechend emotional. Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich WörnerProf. Hans-Dietrich Wörner, Vorsitzender des Vorstandes des Deutschen Zentrums für Luft– und Raumfahrt (DLR), der zugab, zunächst nicht an den Erfolg solch einer Mission zu glauben, zog denn nun auch sein Jarket aus und zeigte sich im T-Shirt mit Logo der Mission und 67/P-Aufschrift.
Nun beginnen die ersten Messungen des Landers, in drei Wissenschaftlichen Phasen laufen nun innerhalb der 60 Stunden Batterielaufzeit Messungen ab. Diese werden über die Muttersonde Rosetta zur Erde gefunkt. Die Signale brauchen auf Grund der Entfernung eine halbe Stunde. Die ersten Aufnahmen von der Kometenoberfläche von Philae werden für ca. 19:00 Uhr auf der Erde erwartet.
"Science fiction has become science fact. Hollywood is good, but Rosetta is better"
Der erste Datenempfang von Philae besagt, dass bestimmte Signale vom Lander gesendet wurden, was beweist, dass das Gerät auf dem Kometen gelandet ist. So funkte Philae etwa, dass er die Harpunen zur Verankerung auf dem Kometen ausgeschossen hat.
Damit sei zwar noch nicht ganz sicher, in welcher Position sich der Lander befindet, er könnte auch schräg stehen. Im Kontrollcenter sagte man, dass die gesendeten Signale aber nur unter bestimmten Bedingungen ausgelöst werden sein können, der Empfang zeige, dass die Landung ingenieurtechnisch geklappt habe. Auch sendet die Antenne die Signale nur nach "oben", wenn der Lander also umgefallen wäre, so hätte er die Signale zur Sonde nicht senden können.
Erste Bilder von Philae gesendet
Das erste Bild wurde vom ROLIS-Instrument an Bord von Philae am 12. November 2014 um 15:38:41 Uhr (MEZ) aufgenommen, als Philae sich dem Kometen zur Landung näherte. Es wurde aus etwa drei Kilometern Entfernung zur Kometenoberfläche gemacht und hat eine Auflösung von etwa drei Meter pro Bildpunkt. Das zweite Bild zeigt den Blick Philaes auf die Kometenoberfläche aus nur noch 40 Metern Abstand.
Das ROLIS-Instrument, das unter Leitung des Deutschen Zentrum für Luft– und Raumfahrt (DLR) steht, hat während des Abstiegs vom Orbiter Bilder von der Landestelle auf dem Kometen aufgenommen. Nach der Landung wird ROLIS sich auf einen Abstand von 30 Zentimeter fokussieren, um Bilder von der Kometenoberfläche unterhalb des Landers aufzunehmen. Am oberen rechten Bildrand ist ein Teil von Philaes Landegestell sichtbar. ROLIS (ROsetta Lander Imaging System) wurde vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin entwickelt.
Bild: ESA – Rosetta/Philae/CIVA; ESA – Rosetta/Philae/ROLIS/DLR