CanSat-Wettbewerb kürt die Sieger

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Seit mehr als einem Jahrzehnt inspiriert der Deutsche CanSat-Wettbewerb, den das Deutsche Zentrum für Luft- und (DLR) mitorganisiert, junge Talente, ihre eigenen Minisatelliten zu entwickeln. Vom 3. bis 7. März 2025 haben engagierte Schulteams aus ganz Deutschland ihre wissenschaftlichen und technischen Projekte im Rahmen der Startkampagne in vorgestellt. Die Dosensatelliten, auch „CanSats“ (engl. für Getränkedose) genannt, werden dabei mithilfe einer Modellrakete auf eine Höhe von bis zu einem Kilometer befördert, um ihre individuellen wissenschaftlichen Missionen zu erfüllen.

Sieger – Ausgezeichnete Teams

1. Platz: AERO aus Vaihingen an der Enz,

Team „AERO“

Die Luft in unserer Atmosphäre – Sie ist eine der essenziellsten Voraussetzung für das Leben so wie wir es kennen doch anstatt auf sie aufzupassen wird sie immer weiter verschmutzt. Um dem entgegenwirken zu können muss jedoch erst der Ursprung sowie das Ausmaß einer solchen Verschmutzung festgemacht werden. Wir, das Team AERO, haben uns die Erprobung einer neuen Methode zur Aufgabe macht, mit der das Ausmaß genauso wie die Tragweite einer solchen Verschmutzung anhand von PM-Werten und VOC-Gas-Konzentrationen ermittelt werden soll um effektiv Gegenmaßnahmen treffen zu können.

Anmerkung der Jury zum ersten Platz: „Sehr gute, umfangreiche technische Umsetzung und perfekte Präsentation“

2. Platz: WOTAN aus Neu-Isenburg, Hessen

Team WOTAN

Wir sind das Team WOTAN aus Neu-Isenburg! Auf unserem Bild sind von links nach rechts zu erkennen: Nevena, Hendrik, Frederik (alle Klasse 11) und Yuanzhen (Klasse 13). Wir sind alle Teil der Jugend forscht AG “Ideenflamme” unserer Schule und werden vom Mathematik-, Physik- und Chemielehrer Andreas Fäth betreut. Auf den CanSat-Wettbewerb sind wir auf der IdeenExpo in aufmerksam geworden, wo wir zwei unserer Projekte ausstellen durften. Unser Satellit verbindet Daten dreier Messsysteme, die von zwei Mikrochips gleichzeitig gesteuert werden, zu einer Karte. Wir freuen uns auf den Launch in 2025! @cansat_ideenflamme

Anmerkung der Jury zum zweiten Platz: „Sehr gute Öffentlichkeitsarbeit und Posterpräsentation“

3. Platz: Plexplore aus Schwalbach am Taunus, Hessen

Team „Plexplore“

Team "Plexplore"
Team „Plexplore“ (© CanSat)

Hi, wir sind das Team PLEXPLORE und nehmen dieses Jahr zum zweiten Mal am deutschen CanSat-Wettbewerb teil. Wir stammen von der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach am Taunus und gehen in die Jahrgangsstufen 12 und 13. Von links nach rechts sind wir Patrick, Andreas, Lena und Yash. Wir setzen unseren Grundgedanken – fremde Planeten zu erforschen – vom letzten Jahr fort. Dieses Mal wollen wir aber wissen, ob wir auf einem fremden Planeten lebensfreundliche bzw. lebensfeindliche Eigenschaften anhand von Gasen feststellen können. Wenn ihr den Entwicklungs- und Bauprozess unseres CanSats verfolgen wollt, könnt ihr auf unserer Webseite plexplore.org oder auf Instagram Account @plexplore vorbeischauen.

Anmerkung der Jury zum dritten Platz: „Tolle Dokumentation der Startwoche mit Video-Blog und professionelles Auswertungstool“

Kommentare der CanSat-Jury

Dr. Dirk Stiefs, Jurymitglied des Wettbewerbs und Leiter des DLR_School_Lab Bremen, kommentiert das Ergebnis so: „Die Platzierung der Teams ist der Jury nicht leicht gefallen, und ich möchte betonen: Jedes Team, das es bis zur Startkampagne geschafft hat, gehört zu den Besten.“

Die Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp ergänzt: „Der Satellit in der Dose: Beim CanSat-Wettbewerb tauchen Schülerinnen und in die Welt der ein und schicken ihre eingedosten Minisatelliten in den Himmel. Hier wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern die Neugierde und der Erfindergeist junger Menschen geweckt. Hier am Luft- und Raumfahrtstandort Bremen gestalten so Jahr für Jahr neue Talente mit ihren eigenen Minisatelliten die Zukunft der Wissenschaft und aktiv mit.“

Während der Startkampagne hatten die Teams die Möglichkeit, ihre monatelange Arbeit einer fachkundigen Jury zu präsentieren und gleichzeitig spannende Einblicke in die Bremer Luft- und Raumfahrtindustrie zu erhalten. Beim Wettbewerb erarbeiten sie innovative Experimente, entwickeln kreative Lösungen für reale Herausforderungen und lernen dabei, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und technisches Know-how in der Raumfahrtbranche ineinandergreifen. Das Highlight der Startkampagne in der „City of Aerospace“ Bremen war wie in jedem Jahr der Raketenstart mit einer Modellrakete auf dem Flugplatz Rotenburg (Wümme).

Innovative wissenschaftliche und technische Ideen

In diesem Jahr haben sich die Teams wieder spannende und innovative Konzepte für ihre Minisatelliten überlegt. Zwei Teams widmen sich zum Beispiel der Bewohnbarkeit fremder Himmelskörper. Dabei untersucht ein Team die Stärke des Magnetfeldes, welches eine entscheidende Rolle beim Schutz eines Planeten vor Sonnenwinden spielt. Ein weiteres Team konzentriert sich auf die Analyse der Atmosphäre und misst Parameter wie Feinstaub, Sauerstoff- und CO2-Konzentrationen, um Erkenntnisse über die Luftqualität und Umweltbedingungen zu gewinnen. Aber auch technischen Herausforderungen widmen sich die Teams, so möchte ein Team mittels autonom-ausfahrbaren Landebeinen eine sichere Landung gewährleisten und ein anderes sensible Solarzellen unbeschadet mit dem CanSat transportieren.

Wie bewerbe ich mich?

Interessierte Schülerinnen und ab 14 Jahren können sich im August 2025 für den nächsten Wettbewerb bewerben. Teams mit mindestens vier Mitgliedern haben dann etwa sechs Monate Zeit, ihre kreativen Minisatelliten zu konzipieren, zu bauen und zu testen. Alle weiteren Informationen gibt es unter www.cansat.de.

Wer steckt hinter dem CanSat-Wettbewerb?

Der Deutsche CanSat-Wettbewerb wird vom deutschen Bildungsbüro der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), ESERO Germany, koordiniert und mit nationalen und lokalen Partnern wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem Institut für Aerospace-Technologie (IAT) der Hochschule Bremen, Space Rocket Technology GmbH, dem Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen und dem Geographischen Institut der Ruhr-Universität organisiert. Die Senatorin für Kinder und Bildung Bremen trägt die Schirmherrschaft des nationalen Wettbewerbs.

Der Wettbewerb wird gefördert durch OHB Bremen und weitere Mitorganisatoren.