OHB-Gruppe in Bremen stellt Satelliten-Reinraum fertig

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Nach nur 14 Monaten Bauzeit ist die PLATO-Halle des Raumfahrtkonzerns OHB am Hauptsitz in offiziell fertiggestellt worden. Der knapp 11 Meter hohe ISO-8-Reinraum ist mit seinen rund 1.400 Quadratmetern der größte Reinraum der OHB-Gruppe.

Satelliten mögen es besonders sauber

Etwa 2.000 Kubikmeter Beton und 440 Tonnen Stahl wurden in der Integrationshalle verbaut. Direkt angeschlossen an die Reinraumhalle sind weitere 1.900 Quadratmeter Bürofläche entstanden. Das Investitionsvolumen für das Bauprojekt beträgt rund 15 Millionen Euro. Die Reinheitsklasse ISO 8 schreibt vor, dass sich in einem Kubikmeter maximal 30.000 Partikel befinden dürfen, die größer als fünf Mikrometer sind. Ein Mikrometer entspricht einem Millionstel Meter; ein Menschenhaar ist 50 Mikrometer dick.

Start mit Meteosat, Namensgeber Mission PLATO

Der neue Gebäudekomplex trägt den Namen PLATO, ein symbolischer Akt, denn damit wird die Beauftragung der OHB System AG als industrielle Hauptauftragnehmerin für die nächste große Wissenschaftsmission PLATO durch die Europäische Weltraumorganisation ESA gewürdigt. Seit Erhalt der Baugenehmigung im März 2019 haben mehr als 200 Handwerker an dem Bauprojekt mitgewirkt. Handwerksbetriebe, Architektur- und Planungsbüros mussten einen straffen Zeitplan absolvieren, damit in dem ISO-8-Raum fortan Satellitenprojekte verwirklicht werden können. „Ich bin sehr stolz auf die am Bau beteiligten Handwerker und Planer. Es war eine ordentliche Herausforderung, in der kurzen Zeit, diese Halle zu realisieren. Mein Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen von OHB, die auf unserer Seite das Bauprojekt betreut haben“, sagt der OHB-Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs.

Flugmodelle und Projekte in der PLATO-Halle

In den fünfstöckigen Gebäudekomplex wird zunächst das Team rund um das Wettersatellitenprojekt MTG (Meteosat Third Generation) einziehen. Vier der MTG-Flugmodelle werden künftig in der PLATO-Halle integriert werden. Auch das Kommunikationssatellitenprojekt Heinrich Hertz wird dort realisiert werden. Das Planungsteam hat bei dem Bauprojekt großen Wert auf eine nachhaltige Konzeption gelegt. So wird die komplette Energie für die Wärmeversorgung durch das örtliche Müllheizkraftwerk abgedeckt. Entsprechend wird die Kälteversorgung über eine moderne Kältezentrale abgewickelt, die mit einem umweltfreundlichen Kältemittel betrieben wird.