Spaceshuttle Endeavour bringt HD-Kamera zur ISS

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem voraussichtlich vorletzten Shuttle- wird die "Endeavour", deren Start am 29. April 2011 geplant ist, eine neue HD-Videokamera von zur Internationalen Raumstation ISS bringen. hat im Auftrag der europäischen ESA die erste HD-Videokamera für die ISS in einer Rekordzeit von nur acht Monaten entwickelt und gebaut. Unter dem Projektnamen "High Definition Video Camera Assembly" (HD-VCA) lieferte Astrium Ende letzten Jahres eine voll qualifizierte und getestete Kamera samt Interface an ESA/ aus, damit sie jetzt mit der ULF-6 genannten Versorgungsmission (ULF= Utilization and Logistics Flight) in die Umlaufbahn gebracht werden kann. Die Kamera ist für eine Betriebszeit von 10 Jahren ausgelegt und soll eine der existierenden Kameras im Columbus-Modul ersetzen.

Parallele Entwicklung für Time-to-Orbit in Rekordzeit

Qualitativ hochwertige, bewegte Bilder von der ISS, die auch auf großen Displays oder Projektionsflächen mit gestochener Schärfe punkten, bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten: Sie können Mediziner bei Bedarf mit hoch aufgelösten Dokumentationen für genaue Anamnesen versorgen, für Techniker können sie ein exaktes Instrument zur Analyse von Hardware und Prozessen für die technische Unterstützung am Boden sein. HD-Aufhahmen vermitteln der Öffentlichkeit aber auf der authentische Eindrücke vom Geschehen im Orbit. Ebenso werden kommerzielle Anwendung möglich: Unabhängig von den Astronauten kann die HD-Kamera künftig aus einem Fenster blicken und ein Live-Bild der zum Boden senden.

Die sehr kurze "time to orbit" im HD-VCA Projekt erreichte Astrium vor allem durch parallele Entwicklungsschritte, Tests, Qualifikationen und Arbeiten an Mustern in engem Kontakt zum Auftraggeber ESA. Ergebnis war die HD-VCA Box unter der eigentlichen HD-Videoamera. Über dieses Interface bezieht die HD-Kamera ihre Energie aus dem Columbus-Bordnetz. Zugleich sorgt die Box dafür, dass die Daten der HD-Kamera in ein Format konvertiert werden, das die Systeme an Bord des Columbus-Labors verstehen, verarbeiten und zum Boden senden können.

Kommerzielles Kamerasystem mit -Box als Upgrade

Als Vorgaben für die HD-Videokamera in der ISS sollten möglichst viele Komponenten aus kommerziell verfügbaren Modulen bestehen, während gleichzeitig die Risiken, die mit einem Einsatz kommerzieller Komponenten im verbunden sind, möglichst ausgeschlossen werden sollten, was u.A. durch die Box erreicht wird.

Technische Info zum HDVCA-System: Kamera vom Type: Canon XHG1s, Auflösung in Full HD (1.920 x 1.080, 25 fps), 3-fach Sensor. Audio: Zwei Kanäle, MPEG1 Audio Layer II, Samplingfrequenz: 48 kHz, Bitrate: 384 kbps Optisches System: 20-fach Zoom, f=4.5 bei 90mm, f/1.6-3.5 Bitrate: ca. 27 MBit/s (MPEG2) HD-VCA Box (entwickelt von Astrium): Kompatibel zu bestehenden Columbus-Interfaces, Anschluss kommerzieller Module über Firewire (IEEE1394) sowie analogem NTSC Video Interface.