Mit 178 Großforschungsanlagen und vielen internationalen Kooperationen stellt das DLR Kernkompetenzen in Deutschland für Digitalisierung, Klimaschutz und Mobilität. Mit dem Aufbau von sieben neuen Forschungsinstituten ist deren Anzahl an 20 Standorten auf insgesamt 40 gestiegen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DLR liegt jetzt bei 8.200.
Das DLR (Deutsche Zentrum für Luft– und Raumfahrt) ist in der Ausrichtung seiner Aufgaben und Forschungsthemen einmalig in Deutschland und Europa – als nationales Forschungszentrum und Raumfahrtagentur sowie als Projektträger. „Im Jahr 2018 beginnen wir, die DLR Strategie 2030 umzusetzen. Diese zielt darauf ab, die Kernkompetenzen des DLR in der Luft– und Raumfahrtforschung zu stärken, die Energie-, Verkehrs- und Sicherheitsforschung auszubauen und Synergiepotenziale zwischen den Forschungsbereichen stärker zu nutzen“, erklärt Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. „Neu hinzu kommt der Querschnittsbereich Digitalisierung mit interdisziplinären Projekten.“
Forschung und Entwicklung
Der Querschnittsbereich Digitalisierung im DLR umfasst 2018 acht Projekte, die mit einem Gesamtbudget von rund 40 Millionen Euro ausgestattet sind. Dazu gehören unter anderem die intelligente Mobilität und Robotik, virtuelle Zulassungsverfahren, Cyber-Sicherheit sowie der Bereich Data Science. Für den Klimaschutz und die Energiewende bearbeitet das DLR interdisziplinär wichtige Themen, wie alternative Brennstoffe und Energiespeicher.
Die DLR-Luftfahrtforschung erweitert das Portfolio mit seinen neuen Instituten auf die Themen Instandhaltung und Modifikation, Systemarchitekturen, Softwaremethoden, das virtuelle Triebwerk und das virtuelle Produkt. Mit einem in Bremen geplanten Pilotprojekt, dem „Virtual Product House“, erfolgt ein erster Schritt in Richtung eines großen Zieles. In Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft soll ein Integrations- und Testzentrum für die virtuelle Simulation von Luftfahrttechnologien aufgebaut werden. Zudem wird zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses die im letzten Jahr erfolgreich gestartete NASA/DLR Design Challenge fortgeführt; hier gab es zuletzt ein deutsches Siegerteam von der TU-München.
Klimawandel erfassen
Der globale Wandel und der Klimawandel stellen große Herausforderungen an unsere Gesellschaft. Die Raumfahrtforschung des DLR unterstützt die kontinuierliche und weltweite Beobachtung der Atmosphäre und der Erde aus dem Weltraum. Große Erwartungen haben wir für das Projekt TanDEM-L. Zwei Radar-Erdbeobachtungssatelliten werden die Landmasse der Erde in drei Dimensionen alle acht Tage abbilden. Das DLR forscht und entwickelt auch im Bereich der schnellen optischen Kommunikation über Satelliten sowie zur kryptographischen Sicherung mit Hilfe von Quantentechnologien.
Das Energiesystem befindet sich mit der Energiewende in einem epochalen Wandel. Die Umstellung auf erneuerbare Energien zur Vermeidung klimaschädlicher Emissionen erfordert Mechanismen, um Energie auch dann zuverlässig und kostengünstig bereitzustellen, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht. Die DLR-Energieforschung konzentriert sich daher auf die Entwicklung von hocheffizienten Techniken zur Energiegewinnung, -speicherung und -nutzung.
Aber auch die Entwicklung von Technologien und Konzepten, mit denen die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander gekoppelt werden können, stehen im Mittelpunkt der DLR-Energieforschung. Das DLR arbeitet dazu unter anderem an alternativen Brennstoffen, an effizienten Strom-Wärme-Strom-Speichern und an der Energievernetzung. Auf der HannoverMesse 2018 stellt das DLR solche Lösungen zur Sektorenkopplung vor.
Im Bereich der Verkehrsforschung ist das DLR die zweitgrößte institutionell geförderte Verkehrsforschungseinrichtung in Europa. Unser Ziel ist eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität, für die wir an Konzepten und Technologien für Straße und Schiene und einen intermodalen Verkehr arbeiten. Mit dem Testfeld Niedersachsen entwickelt das DLR gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft automatisierte und vernetzte Fahrzeugfunktionen und Mobilitätslösungen. Eine Kernfrage ist dabei, sicherzustellen, dass die Automatisierung mindestens so gut ist wie der Mensch. Dazu arbeitet das DLR an Testverfahren sowie der Interaktion und Kommunikation zwischen Mensch und Fahrzeug. Für eine umweltverträgliche Mobilität arbeiten wir an alternativen Antrieben und Kraftstoffen sowie an der Sektorkopplung mit dem Energiesystem.
Im Querschnittsbereich Sicherheitsforschung bestimmen die maritime Sicherheit und die Integration unbemannter Systeme in den Luftraum die Arbeit im Jahr 2018. In interdisziplinären und schwerpunktübergreifenden Projekten liefern 24 DLR-Institute Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von sicherheitsrelevanten Technologien. Beispiele sind die Flughafensicherheit und das satellitengestützte Krisenmanagement sowie das Verkehrsmanagement bei Großereignissen und Katastrophen.
Management innovativer Projekte
Als einer der größten Einrichtungen seiner Art in Deutschland ergänzt der DLR Projektträger die wissenschaftliche Expertise des DLR mit seinen Managementkompetenzen. Im Jahr 2017 hat der DLR Projektträger mehr als 10.000 Vorhaben mit 1,1 Milliarden Euro Fördergelder betreut. Gemeinsam mit seinen Auftraggebern entwickelt der DLR Projektträger unter anderem Forschungsschwerpunkte, darunter solche mit Fokus auf Elektromobilität und Verkehr.
Das Raumfahrtmanagement im DLR legt seine diesjährigen Schwerpunkte unter anderem auf die HORIZONS-Mission von Alexander Gerst, die im Juni 2018 starten wird und auf den International Astronautical Congress IAC, der am 01. Oktober in Bremen beginnen wird. Die Ergebnisse der innovativen Experimente auf der Internationalen Raumstation (ISS), die Alexander Gerst durchführen wird, sowie der weltweit größte Weltraumkongress tragen zur Stärkung des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland bei.
Das DLR ist mit seinen Forschungs-, Entwicklungs- und Managementleistungen Treiber der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen in Deutschland. Auf dem Bild: Kerosin aus Sonnenenergie. Mit der solarthermischen 50 Kilowatt-Anlage des spanischen Projektpartner IMDEA in Madrid wird Synthesegas aus Sonnenlicht hergestellt.