Innovation und Forschung haben in der Lufthansa Group einen hohen Stellenwert. Jüngstes Beispiel: Mitarbeiter der Austrian Technik haben eine revolutionäre Reinigungsmethode für Flugzeugtoiletten entwickelt, die nun auch bei Lufthansa Technik erprobt wird. Das innovative System schont nicht nur die Umwelt sondern spart auch Zeit und Geld. Hierfür hat die Technik-Sparte von Austrian Airlines jüngst den Umweltpreis der Stadt Wien erhalten.
Waliclean, so der Name des neuen Reinigungssystems, arbeitet mit einem einfachen Prinzip: eine Lösung aus handelsüblicher Zitronensäure und warmem Wasser zirkuliert mittels geregeltem Unterdruck durch das Abwassersystem des Flugzeuges. Auch Lufthansa Technik will das Waliclean-System im Sommer dieses Jahres in Betrieb nehmen. Derzeit werden bei Lufthansa Technik in Frankfurt die entsprechenden Vorbereitungen getroffen.
Zitronensäure statt Chemikalien-Cocktail
Nach erfolgter Reinigung wird das Toilettensystem mit klarem Wasser gespült und entleert. Das Spülwasser kann problemlos über den Abwasserkanal entsorgt werden. Bisher wurden drei verschiedene Wartungsmethoden mehrmals jährlich angewandt, um das Flugzeug-Toilettensystem funktionsfähig zu erhalten.
Das verwendete Säurebad musste speziell entsorgt werden. Pro Jahr werden bei Austrian Airlines, die die Methode seit 2012 nutzt, durch den Einsatz von Waliclean rund 7.165 Liter Chemikalien eingespart. Stattdessen kommen heute 2.100 Kilogramm umweltverträgliche Zitronensäure zum Einsatz. Dadurch werden die Umwelt geschont, Mitarbeiter geschützt und die Lagerungs-, Transport– und Entsorgungs-Bedingungen wesentlich verbessert.
138 Tonnen CO2-Einsparung pro Flugzeug
Die Gewichtsersparnis nach einer Waliclean-Reinigung liegt bei einer Boeing 777 der Austrian Airlines bei rund 75 Kilogramm und bringt damit Einsparungen von 44 Tonnen Kerosin pro Jahr und Flugzeug. Das entspricht etwa 138 Tonnen CO2. Durch den Einsatz der neuen Methode werden auch erhebliche wirtschaftliche Einsparungen erzielt. Insgesamt können bei Austrian Airlines mehr als 4.000 Mannstunden jährlich eingespart werden.