Airport Nürnberg verbessert operatives Ergebnis für 2012

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Im Jahr 2012 ging die Zahl der Fluggäste am Nürnberg um 9,2 Prozent auf 3,602 Millionen Passagiere zurück (Vorjahr 3,967 Millionen). Rund 90 Prozent dieses Rückgangs war auf die Entwicklung des Hauptkunden airberlin und vor allem auf starke Reduzierungen im Drehkreuz zurückzuführen. "Wir steuern mit der Akquisition neuer Airlines und dem Erschließen neuer Wachstumspotenziale erfolgreich dagegen", so Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger.

Aufgrund des sukzessiven Rückzugs von airberlin mit dem Abbau der Drehkreuzfunktion entwickelten sich die Fluggastzahlen unterproportional zum bundesweiten Vergleich. Von Januar bis Dezember 2012 wurden am Nürnberg 3,602 Millionen Fluggäste und 64.391 Flugbewegungen (-4,9 Prozent) gezählt.

Mehr Low-Cost-Verkehr schwächt Drehkreuzfunktion

Das Winterdrehkreuz wurde 2012/2013 nach 17 Jahren zum letzten Mal durchgeführt. Seit den Anfängen 1996 nutzten mehr als 13,8 Millionen Passagiere das Drehkreuz, in den besten Zeiten waren es bis zu 1,5 Millionenen Fluggäste pro Jahr.

Die Gründe für die Aufgabe des Hubs liegen in der Veränderung der Marktsituation sowie in den wirtschaftlichen Problemen von airberlin. Nach dem Kostenvergleich zwischen Direktflügen mit immer stärker werdenden Low Cost-Einflüssen gegenüber dem Drehkreuzverkehr fiel die Entscheidung gegen das System Drehkreuz. Das bedeutet keine Verlagerung: airberlin führt auch an anderen Standorten keine Touristik-Drehkreuze mehr durch.

Überkapazitäten im Touristikverkehr

Im Linienverkehr wurden 2012 insgesamt 2,101 Millionen Fluggäste befördert, was einem Rückgang um 9,3 Prozent entspricht. airberlin kürzte das Angebot deutlich um 13 Prozent. Besonders stark betroffen waren die innerdeutschen Strecken. erhöhte die angebotenen Kapazitäten, zählte aber weniger Passagiere. Leichte Zuwächse meldeten SWISS, KLM und . Vor allem steigerte das Angebot und erhöhte die Wochenfrequenzen auf täglich zwei Flüge.

Der Touristikverkehr litt 2012 unter Überkapazitäten am deutschen Markt, was zu einem Rückzug aus der Fläche führte. Dies war auch in Nürnberg deutlich zu spüren. Besonders stark machte sich die Angebotsreduktion im Drehkreuzverkehr der airberlin bemerkbar. Insgesamt verringerte sich die Zahl der touristischen Fluggäste um 14,8 Prozent auf 1,468 Millionen Passagiere.

Der Luftfrachtverkehr ging mit 99.355 Tonnen um 7,3 Prozent zurück. Dabei waren die geflogene Fracht um 4,8 Prozent und die getruckte Luftfracht um 7,5 Prozent rückläufig.

Konsolidierung verbessert operatives Ergebnis

Mit den Verkehrsleistungen sanken auch die Umsatzzahlen des Konzerns: Insgesamt wurden Umsatzerlöse von 90,8 Millionen Euro erzielt. Dies sind 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Durch konsequente Umsetzung des in 2011 erarbeiteten Konsolidierungskonzepts konnte der Umsatzrückgang nicht nur ausgeglichen, sondern erfreulicherweise das operative Ergebnis (EBITDA) um 24 Prozent auf 19,8 Millionen Euro verbessert werden.

Schwerpunkte der Gegensteuerungsmaßnahmen auf der Kostenseite waren die Reduzierung der Mitarbeiterkapazitäten um 55 , eine Verringerung des Leiharbeitereinsatzes (-27 Prozent) sowie eine deutliche Kürzung der Unterhalts- und Verwaltungskosten. Die Reduzierung der Mitarbeiterzahl erfolgte ausschließlich durch Nutzung der Fluktuation und Nichtverlängerung von Befristungen. Das handelsrechtliche Jahresergebnis bleibt jedoch weiterhin stark belastet mit Abschreibungen und Zinsen aus den Investitionen der vergangenen Jahre.

"Mit der Verbesserung des operativen Ergebnisses konnte der Jahresfehlbetrag mit -2,47 Millionen Euro auf rund ein Viertel des Vorjahreswertes reduziert werden und ist somit drei Millionen Euro besser als geplant", so Geschäftsführer Harry Marx. 2012 der Konzern insgesamt 885 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am Standort Flughafen arbeiteten insgesamt rund 3.500 Beschäftigte.

Investitionen und Ausblick

Die Investitionen beschränkten sich im Berichtsjahr auf den Erhalt der Flughafeninfrastruktur. Größter Posten blieb die Generalsanierung der 2.700 Meter langen und 45 Meter breiten Start- und Landebahn: Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro, verteilt über fünf Jahre bis 2015.

Das Jahr 2013 wird geprägt vom weiteren Sparkurs der airberlin, dem Wegfall des Drehkreuzes und der Kapazitätsreduzierung des -Konzerns. Der damit verbundene Rückgang im Passagieraufkommen kann nicht kurzfristig aufgefangen werden, so dass von einem weiteren vorübergehenden Absinken der Fluggastzahlen auf ca. 3,1 Millionen auszugehen ist.

Der Airport Nürnberg richtet sich derzeit neu aus und will sich daher neue Marktsegmente erschließen: So leitet die Aufnahme der irischen Fluggesellschaft Ryanair den Einstieg in das Low Cost-Segment ein, was den Nürnberger Einsteigern ein wachsendes Zieleangebot zu günstigen Tarifen beschert und gleichzeitig den Incoming-Verkehr beflügelt. Ein weiteres Angebot im Low Cost-Bereich ist das Ziel Barcelona mit der Airline Vueling.

Low-Cost-Airlines kommen nach Nürnberg

Als neuer Partner im Linienverkehr konnte die -Tochter CityJet gewonnen werden, die Nürnberg täglich mit London City verbindet und ein auf Business-Kunden maßgeschneidertes Produkt anbietet. Ebenfalls neu vertreten am Airport Nürnberg ist die Lufthansa-Tochter germanwings. Ab Juni fliegt die türkische Pegasus Airlines dreimal wöchentlich nonstop nach Istanbul-Sabiha Gökcen. Von dort bietet Pegasus durch ein großes Drehkreuz Anschlussverbindungen zu weiteren türkischen und internationalen Flughäfen. Dieses Angebot soll über den Sommer hinaus bestehen bleiben. Auch langjährige Partner werden sich stärker engagieren: So kündigte einen weiteren deutlichen Wachstumskurs an und strebt einen Zuwachs von ca. 15 Prozent an.

Einen wichtigen Impuls für den Touristikverkehr setzt TUIfly: Der Ferienflieger wird im Winter 2013/14 eine Boeing 737-800 fest in Nürnberg stationieren und als Teilersatz für das Drehkreuz sechs Ziele anfliegen. Je zweimal in der Woche geht es nonstop nach Fuerteventura, Teneriffa und Las Palmas, einmal in der Woche bietet TUIfly eine Anschlussverbindung über Las Palmas auf die Kapverden (Sal und Boa Vista) und nach Marokko (Agadir) an.

Bereits ab Mai hebt die griechische Aegean Airlines wöchentlich nach Thessaloniki ab. Aegean bedient von den Basen in Athen und Thessaloniki aus ein dichtes Netz an Verbindungen innerhalb Griechenlands. "Das sind positive Signale, die zeigen, welche Potenziale das Einzugsgebiet der Metriopolregion Nürnberg für Airlines und Reiseveranstalter bietet", so Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger.