Die Geschäftsführung des Flughafens Paderborn/Lippstadt informierte jetzt Landräte, Vorsitzende der Fraktionen aus den politischen Gremien der Gesellschafter sowie weitere Vertreter der Anteilseigner über die aktuelle Lage des Flughafens, dessen Perspektiven und den zukünftigen Finanzierungsbedarf. Airport-Geschäftsführer Dr. Marc Cezanne führte aus, dass die Passagierzahlen im zweiten Halbjahr 2014 nach Jahren des Rückgangs erstmals wieder über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum liegen werden.
Auf Grundlage des geplanten Programms der Fluggesellschaften seien stabile Passagierzahlen zu erwarten. So werde beispielsweise die Deutsche Lufthansa auf den vier täglichen Flügen nach München größere Flugzeuge einsetzen, und reagiert damit auf den gestiegenen Anteil der Fluggäste, die diese Verbindung vermehrt dazu nutzen, um über das Drehkreuz München das weltweite Streckennetz der Lufthansa sowie der Condor wahrnehmen zu können.
Im direkten Flughafen-Vergleich moderater Verlust
Nachdem in diesem Jahr die Auslastung der Ferien- und Urlaubsflüge gesteigert werden konnte, werde auch das touristische Angebot 2015 moderat wachsen. Die Erholung der Passagierzahlen wird sich voraussichtlich ab 2016 in einer Stabilisierung der Jahresergebnisse niederschlagen. Diese erfreuliche Entwicklung wird auch durch umfangreiche Kostensenkungsmaßnahmen möglich, die alle Unternehmensbereiche betreffen und konsequent umgesetzt wurden sollen.
Die hervorragende Aufstellung des Paderborn-Lippstadt Airports wird besonders im Vergleich zu anderen Flughäfen deutlich. So lag der Jahresfehlbetrag des Flughafens Münster-Osnabrück in 2013 bei vergleichbaren Passagierzahlen mit einem Minus von zehn Mio. Euro fünfmal höher als der des Paderborn-Lippstadt Airports. Im gleichen Zeitraum wies der Flughafen Dortmund trotz deutlich mehr Passagieren einen Verlust von über 18 Mio. Euro aus und lag damit neunmal höher als der von Paderborn-Lippstadt.
"Unser Flughafen weist im Vergleich zu allen anderen deutschen Regionalflughäfen vorbildliche wirtschaftliche Ergebnisse aus", so Dr. Marc Cezanne. Das strikte Kostenmanagement werde weitergeführt, zur nachhaltigen Reduzierung der Jahresfehlbeträge sei darüber hinaus jedoch ein Anstieg der Passagierzahlen notwendig. Die Passagierzuwächse im zweiten Halbjahr dieses Jahres sowie die für 2015 geplanten Kapazitätsausweitungen der Deutschen Lufthansa und der touristischen Fluggesellschaften sind erste Anzeichen für eine Rückkehr auf den Wachstumspfad. Bis dieser wieder erreicht wird, rechnet die Geschäftsführung mit Jahresfehlbeträgen, die weiterhin über der von den Anteilseignern zugesagten jährlichen Verlustübernahme in Höhe von 1,25 Mio. Euro liegen.
Flughafen für Erhöhung der Verlustübernahmegrenze
Zur Sicherung der Liquidität und zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur hat die Geschäftsführung des Flughafens Paderborn/Lippstadt die Anteilseigner deshalb um eine entsprechende Erhöhung der Verlustübernahmegrenze auf jährlich 2,5 Mio. Euro gebeten. Der neue Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Wolf D. Meier-Scheuven, hob in der Informationsveranstaltung die große Bedeutung des Paderborn-Lippstadt Airports als wichtige Infrastruktureinrichtung für die Bewohner und die Wirtschaft des gesamten Einzugsgebietes hervor.
Der Landrat des Kreises Paderborn, Manfred Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrates und Vertreter des Hauptgesellschafters, betonte, dass der Flughafen ein unverzichtbares Gemeinschaftsprojekt der gesamten Region sei und die Anteilseigner mit vereinten Kräften dessen erfolgreiche Zukunft sichern können.