Erstmals stellte Stefan Pichler als neuer Chief Executive Officer (CEO) seine Vorstellungen zur Neuausrichtung der airberlin group vor. airberlin wird sich stärker an den Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten und die Kompetenzen und Motivation ihrer Mitarbeiter nutzen bzw. fördern. Das Turnaround-Programm soll in drei Sequenzen Prozesse verbessern, dem Markt besser entsprechen und zur Profitabilität führen. Auch fürs Fliegen mit der Airline gelten verbesserte Konditionen.
Ausbau der Drehkreuze
„Unsere Unternehmensstrategie ist klar: Wir sind eine europäische Multi-Hub-Airline, die gegenüber dem Wettbewerb vier wesentliche Vorteile aufweist: wir produzieren mit niedrigeren Stückkosten, einen Vorsprung, den wir durch konsequentes Stückkosten-management weiterentwickeln wollen, wir haben eine ausbaufähige Marktposition in wichtigen Einzugsgebieten, einen starken touristischen Vertrieb und wir können auf unsere begeisterungsfähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauen“, sagte Stefan Pichler am Vortag der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin.
Dort stellte Stefan Pichler erste Details zum Turnaround-Programm 2015 und 2016 vor. Dieses wird in drei Sequenzen ablaufen. In der ersten Phase werden Managementstrukturen und -prozesse auf ihren Mehrwert und die Steuerungsqualität überprüft. Deutliches Optimierungspotenzial wird in der Netzplanung, dem Revenue Management und im Vertrieb erwartet. In einer zweiten Phase folgt eine bessere Marktsegmentierung und, wo erforderlich, die entsprechende Kapazitätsanpassung. Beide Phasen sollen im Frühjahr 2016 zum Abschluss gebracht werden, um substanzielle Ergebnisverbesserungen zu erreichen. Auf einer bereinigten Basis soll in einer dritten Phase ab April 2016 der Weg zur Profitabilität geebnet und die Drehkreuze von airberlin weiter ausgebaut werden.
Das Ziel der Profitabilität wird unter aktiver Einbindung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeitgerecht umgesetzt werden. Eine neue Kommunikationskultur wird derzeit im Unternehmen etabliert und soll auf Basis der Schlagkraft eines mittelständischen Unternehmens neue Motivation und Potentiale entfalten. „Wir brauchen gegenseitiges Vertrauen, Teamwork, Entschlossenheit, Verantwortungsgefühl und Energie auf allen Ebenen. Wir müssen Kompetenz fördern, über Hierarchien hinweg. Wir müssen uns unserer Lage bewusst sein und dennoch Mut zum schnellen Handeln haben“, so Pichler
Neues Preismodell – JustFly ohne Freigepäck oneway
Alle Prozessoptimierungen und Investitionen, die jetzt aufgesetzt werden, haben zum Ziel, insbesondere höhere Umsätze für airberlin zu generieren und weitere Synergien und Einnahmen mit Partnern zu erzielen. Integraler Bestandteil ist ein neues Preismodell.
Nach eingehender Marktanalyse erweitert airberlin ab heute, 05. Mai 2015 ihr Tarifkonzept für die Kurz- und Mittelstrecke. Neu ist dabei insbesondere die Einführung eines oneway-Tarifs „JustFly“ ohne Freigepäck zu einem stark vergünstigten Preis. Das Konzept beinhaltet zukünftig die vier Tarife JustFly, FlyDeal, FlyClassic und FlyFlex+, die noch spezifischer auf die Wünsche und Bedürfnisse der Fluggäste zugeschnitten sind. Der attraktive JustFly-Tarif ist dann ab 44 Euro oneway buchbar. Dieser Tarif beinhaltet kein Freigepäck und wird in hoher Verfügbarkeit angeboten.
„Das Feedback unserer Kunden war eindeutig – gerade wer oft nur kurz und mit Handgepäck reist, wird jetzt bei uns besser buchen können als zuvor. Die neuen Tarife richten sich optimal auf attraktive Zielgruppen aus und werden airberlin damit für neue Fluggäste interessant machen“, so Stefan Pichler. In einer exklusiven Sneak-Preview zur ITB können Fluggäste diesen günstigen Tarif schon vorab kennenlernen. Seit dem 04. März um 00:00 Uhr stellt airberlin eine Woche lang eine Million Tickets ab 44 Euro (oneway) zur Verfügung. Die exklusiven Tickets zur Sneak-Preview sind online buchbar.
Feedback innerhalb von sieben Tagen bearbeitet
Ein wichtiger Beitrag zur Kundenorientierung und elementarer Bestandteil der Service-Offensive von airberlin ist die Verbesserung des Kundenservice. Die Ressourcen für das Management von Erstattungen nach Flugverspätungen und Verlustmeldungen von Gepäck werden mit nicht unerheblichen Investitionen verdreifacht. Ab Juni 2015 wird innerhalb von 24 Stunden ein Kurzfeedback auf ein Kundenanliegen gegeben und der jeweilige Fall dann innerhalb von sieben Tagen abschließend bearbeitet.
„airberlin war und wird auch in Zukunft die Airline mit Herz sein. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass sich unsere Kunden auch im Fall einer Nachfrage oder Reklamation in guten Händen wissen. Nur dann können wir dafür sorgen, dass Reiseerlebnisse positiv wahrgenommen werden, selbst wenn mal etwas unerwartet dazwischen gekommen ist. Wir wollen, dass unsere Fluggäste diesen Unterschied auch im Vergleich zum Wettbewerb ab Sommer spürbar wahrnehmen können“, so Stefan Pichler zu einer wesentlichen Neuerung für das Jahr 2015.
Beirat als Kommunikationsvorteil zum flexiblen Handeln
Ein weiteres Element der Service-Offensive ist die Einsetzung eines Kundenbeirats ab Mai 2015. Gemeinsam mit Reisebüros, Reiseveranstaltern, Firmenkunden und Privatkunden will sich airberlin regelmäßig über das Produkt, den Service und die Kauferfahrungen austauschen. Ziel ist es, die verschiedenen Gruppen stärker an Innovationen und Verbesserungen teilhaben zu lassen und damit schneller auf Wünsche eingehen zu können sowie die Attraktivität der Dienstleistungen zu erhöhen.
Fokus Touristik: Partnerschaften stärken Portfolio
Die diesjährige ITB und auch die Vorstellung der strategischen Prioritäten sind von einem deutlichen Fokus auf das touristische Angebot geprägt – dies soll in Zukunft wieder ausgebaut werden. Damit behauptet airberlin ihre Rolle als Marktführer für Flüge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Spanien und Griechenland. Eine deutliche Erweiterung des Flugangebots nach Italien hat sich durch die enge Kooperation mit Alitalia ergeben, hier sind wöchentlich über 700 Flüge zu Städten wie Venedig, Rom oder nach Sizilien zusammengekommen.
Auch in 2015 werden die Flüge ab Düsseldorf und München zu Zielen in der Karibik ausgebaut und ergänzen damit das touristische Langstreckenangebot von airberlin. Das große USA-Programm beinhaltet Flüge zu den touristischen Hotspots New York, Miami, Fort Myers sowie Los Angeles. Gemeinsam mit ihrem oneworld®-Partner American Airlines bietet airberlin über 2.500 Codeshare-Flüge pro Woche an. Ebenso viele gemeinsame Codeshare-Flüge Richtung Asien und Afrika eröffnen sich den Gästen von airberlin, NIKI und Etihad Airways, deren Drehkreuz in Abu Dhabi airberlin ab Deutschland und Österreich mehrmals täglich ansteuert.
„Über das reine Kurz- und Langstreckenangebot für die Touristik hinaus ist gerade dieser Bereich ein Herzstück unseres Vertriebs. Der Austausch und die Erfahrungen, die wir mit über 100 Reiseveranstaltern haben, sind einfach beispiellos und wir werden alles tun, um hier in einer aktiven Partnerschaft unsere Position zu stärken“, so Pichler in einem deutlichen Bekenntnis zu diesem Vertriebsbereich. Für die dynamischen Paketierer hat airberlin jetzt die technischen Voraussetzungen geschaffen, um die Datenqualität und -aktualität zu optimieren. In diesem Segment verspricht sich airberlin einen der stärksten Wachstumsimpulse für das aktuelle Jahr.
Dachmarke für Angebote an Geschäftsreisende
Neben der Touristik werden im Rahmen der Vertriebsoffensive auch weitere Vertriebskanäle ausgebaut. So führt airberlin mit „airberlin business benefits“ eine neue Dachmarke für Geschäftsreiseangebote ein und stellt Firmenkunden damit insgesamt drei Produkte zur Auswahl: das bewährte Programm Business Points, das stetig verbessert und ausgebaut wird, das neue Firmenprodukt Business Pro, das die kostenfreie Umbuchung auch im FlyClassic-Tarif ermöglicht, und Business Prime, das verbesserte Firmenratenmodell der airberlin, mit noch mehr Möglichkeiten und Flexibilität. Das erweiterte Angebot stellt airberlin künftig auf einer neu geschaffenen Buchungsplattform vor, durch die sich Firmenkunden im Internet künftig noch mehr Möglichkeiten eröffnen.
„Das Geschäftsreisesegment Business Travel ist für airberlin von hoher strategischer Bedeutung und verzeichnet ein starkes Wachstum. Mit Verbesserungen auf der Produktseite durch die Full-Flat Business Class und die Einführung der neuen Sitze im Kontinentalverkehr haben wir beste Voraussetzungen bei der Hardware geschaffen. Jetzt gilt es mit unseren Geschäftskunden durch eine attraktive Preisfindung unsere Marktbearbeitung zu optimieren“, so Pichler.
Online-Vertriebskanal über Android-App
Zeitgemäße Online-Vertriebskanäle und Apps entsprechen dem digitalen Lebensstil und erschließen neue Kundengruppen – dies will airberlin stärker nutzen. So hat die airberlin iPhone App mehr als eine Million Nutzer und jeder vierte airberlin Fluggast nutzt mittlerweile die mobilen Angebote – Tendenz steigend. Neu zur ITB ist eine Android App, mit der User auch ihre Flüge einchecken, Sitzplätze wählen oder ändern, Bordkarten versenden oder direkt auf dem Smartphone speichern können.
Zudem sind Informationen zum aktuellen Wetter am Zielort abrufbar, es können Buchungen verwaltet und der aktuelle topbonus Status und Meilenstand eingesehen werden. Die airberlin Website airberlin.com hat 90 Millionen Besucher pro Jahr und erwirtschaftet über ein Drittel der gesamten Vertriebsumsätze. Für Online-Buchungen bietet airberlin eine Bestpreis-Garantie an: Wird der gleiche Flug in einem anderen Online-Portal am gleichen Buchungstag mehr als zehn Euro günstiger angeboten, erstattet airberlin ihren Gästen den Differenzbetrag.
topbonus holt Statuskunden ab
Wer Vielflieger in einem anderen Meilenprogramm ist und zu topbonus wechselt, kann seinen Status mitnehmen und einen sogenannten Status-Match vollziehen. Außerdem profitiert der Vielflieger, der sich für einen Status-Match entscheidet, sofort von relevanten Statusvorteilen, ohne sich diese erst mühsam erarbeiten zu müssen. Mit 25.000 Meilen oder 24 Flügen erhalten die topbonus Teilnehmer den Silver Status. Für den gleichen Status braucht man beispielsweise beim Programm des größten deutschen Mitbewerbers 35.000 Meilen oder 30 Flüge.
Investitionen am Boden und in der Kabine
Auf der ITB stellt airberlin die neuen Recaro Sitze vor, die Fluggästen gut drei Zentimeter mehr Beinfreiheit geben. Bis 2017 soll die gesamte Mittelstrecken-Flotte damit ausgestattet sein. Die neuen Recaro Sitze sind mit USB-Anschlüssen versehen. Dort können mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Laptops angeschlossen und aufgeladen werden. Die neuen Sitze sind ein wichtiger Baustein für den Ausbau der Flotte mit Internet. Zwei Airbus A320-Flugzeuge, die nach Abu Dhabi eingesetzt werden, verfügen bereits über das neue System. Im Frühjahr begannen weitere Umrüstungen. Innerhalb des Jahres 2015 sollen zwischen 25 bis 30 Flugzeuge mit „airberlin connect“ ausgestattet werden. airberlin plant die Umrüstung ihrer Flotte innerhalb von drei Jahren abzuschließen.
Neue Exklusive Wartebereiche für topbonus Teilnehmer ab Status Silver werden im März und April 2015 in Nürnberg und Stuttgart eröffnet und ergänzen die bereits vorhandenen, gern genutzten Exklusiven Wartebereiche in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Wien. Bis zum Boarding erhalten Fluggäste in Nähe der Abfluggates kalte und warme Getränke, können die kostenfreie WIFI-Verbindung nutzen sowie auf ein umfangreiches Zeitungsangebot sowohl in der traditionellen Printversion als auch in digitaler Form zugreifen.
Messebesucher der ITB finden airberlin in Halle 25 am Stand 110. In drei Bereichen erhalten die Besucher dort alle Informationen über airberlin.