Airbus, EADS und ENN erforschen Flugkraftstoffe auf Algenbasis

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Auf der in Zhuhai unterzeichneten , EADS Innovation Works und die chinesische Firma ENN – eines der weltweit führenden Bioenergieunternehmen – eine Absichtserklärung über die Erforschung innovativer Lösungen für alternative Flugkraftstoffe. Die Zusammenarbeit umfasst die technische Qualifizierung von Flugtreibstoffen aus Algen sowie deren verstärkte Nutzung in , einem der am schnellsten wachsenden Luftfahrtmärkte der Welt.

Von der Technologie-Entwicklung zum Pilotprojekt

In der ersten Phase bewerten die Partner die Eignung der Algentechnologie (Maturity Assessment), analysieren die Nachhaltigkeit dieser Technologie und entwickeln Instrumente zur Einschätzung ihrer ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen. Die Initiative profitiert dabei vom Know-how, das EADS Innovation Works bereits in Sachen Treibstoffe der neuen Generation sammeln konnte.

Parallel dazu hat ENN eine Produktionsanlage für Algen-Biosprit entwickelt – einer der zukunftsträchtigsten alternativen Flugkraftstoffe der neuen Generation. In der zweiten Phase sind im Jahr 2013 Testflüge mit dem von ENN hergestellten Biotreibstoff in China geplant.

Airbus unterstützt und fördert Kraftstofftests und Qualifikationsaktivitäten, wie beispielsweise die Nutzung nachhaltiger Alternativkraftstoffe für kommerzielle . Zu diesem Zweck koordiniert Airbus die Beteiligung externer Partner in China, einschließlich großer Triebwerkshersteller und Fluggesellschaften.

„Mikroalgen gelten als zukunftsträchtiger Rohstoff für die Biokraftstoffgewinnung für den Einsatz im “ sagt Dr. Jean Botti, EADS Chief Technical Officer, auf der China in Zhuhai. „Wir haben bereits demonstriert, dass mit Biotreibstoff aus Algen technisch machbar sind. Nun gilt es nachzuweisen, dass die industrielle Produktion von Biotreibstoff ökologisch und wirtschaftlich tragbar ist.“

Start mit kleiner Produktionskapazität

Die von ENN entwickelte Versuchsanlage – eine der modernsten der Welt – kann zunächst mehr als zehn Tonnen Algenöl pro Jahr produzieren. Ab 2013 werden die Partner  an Prozessen zur Herstellung alternativer Flugkraftstoffe in kommerziell ausreichenden Mengen forschen.

Frédéric Eychenne, New Energy Programme Manager bei Airbus, erklärte: „Es ist für uns ein Privileg, an der Seite von ENN Lösungen für eine nachhaltige in China zu erarbeiten“. Und weiter „Die Kommerzialisierung alternativer Kraftstoffe der neuen Generation ist ein entscheidendes Element auf unserem Weg zur Verwirklichung unserer ehrgeizigen Umweltziele in der .“

„Nachhaltigkeit ist von großer Bedeutung für unsere Umwelt und die globale Gemeinschaft. Der Ökoenergielieferant ENN und der Energieverbraucher Airbus streben danach, dass Biotreibstoff aus Algen eingesetzt werden kann, um den Kohlendioxidausstoß in der Luftfahrtindustrie zu reduzieren“, sagte Dr. Zhongxue Gan, CTO von ENN. „Die Nutzung von Algenbiotechnologie zur Erzeugung umweltfreundlicher Energie aus Industrieabfällen sowie aus CO2 und Abwässern ist Teil unseres Kohlenstoff-Recycling-Programms. Durch den systematischen Ansatz von ENN werden Energie, Umwelt und Ressourcen in ein Ökosystem eingebunden, das selbstverständlich auch der Gesellschaft zugutekommen wird.“

Algen als ertragreiche Rohstoffproduzenten

Bestimmte Algenarten enthalten hohe Anteile an Öl, das extrahiert, verarbeitet und raffiniert werden kann. Mikroalgen vermehren sich schnell und erzeugen mindestens dreißig Mal mehr pflanzliche Substanz pro Anbaugebiet als zum Beispiel Raps, und es besteht auch keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Als Anbauflächen genügen Brachflächen, zur Bewässerung kann Schmutz- oder Salzwasser genutzt werden. Wichtigster Vorteil der Mikroalgen ist ihr hoher CO2-Verbrauch.

Die Partnerschaftsvereinbarung ist eine der Initiativen zur Entwicklung vollständiger Produktionskapazitäten für nachhaltige Flugkraftstoffe in China. Diese Kraftstoffe sollen ausschließlich aus nachhaltigen biologischen Rohstoffen gewonnen werden.

Airbus verfolgt das ehrgeizige Ziel, auf jedem Kontinent eine derartige Wertschöpfungskette aufzubauen – nach Lateinamerika, Australien, Europa und dem Nahen Osten folgt nun mit China der Aufbau der Wertschöpfungskette in Asien.