Wer schon immer mal sehen wollte, wie die vielen Gepäckstücke am Flughafen so effizient und automatisch transportiert werden, kann das zur Zeit am Flughafen Frankfurt tun. Seit mittlerweile 40 Jahren arbeitet die Gepäckförderanlage (GFA) dort zuverlässig hinter den Kulissen der Terminals.
Die Förderbänder helfen maßgeblich dabei, die Koffer und Taschen der Reisenden bei Abflug vom Check-in-Schalter zum Flugzeug und bei Umsteigeflügen von einem Flugzeug zum anderen zu transportieren. Dabei ist sie mit jeder Erweiterung der Flughafeninfrastruktur ebenfalls ausgebaut worden: Die Länge der Förderstrecke ist dadurch im Laufe der Jahre auf rund 80 Kilometer angewachsen. Durch ihre Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ist sie zum wichtigen Erfolgsfaktor für die effiziente und pünktliche Bewältigung von Umsteigeverkehren am größten Transfer-Hub im europäischen Luftverkehr geworden.
Besichtigung der Gepäckförderanlage täglich bis 25. Juli
"Wer von Frankfurt aus in die Welt reist oder hier umsteigt, genießt auch dank unserer Gepäckförderanlage besten Reisekomfort mit hoher Zuverlässigkeit. Ihre Eröffnung im Jahr 1974 war eine kleine technische Sensation: Wie von Geisterhand transportierten unterirdische Bänder die Koffer der Passagiere von der Abflughalle automatisch zum richtigen Flugzeug. Das macht die Anlage seit nunmehr 40 Jahren – und sie läuft und läuft und läuft. Rund 666 Millionen Gepäckstücke hat die GFA in diesem Zeitraum bereits befördert", so Anke Giesen, Vorstand Ground Handling der Fraport AG.
Zum 40-jährigen Jubiläum widmet der Frankfurter Flughafenbetreiber seiner GFA eine Ausstellung auf der Empore A in Terminal 1. Die Exponate gewähren Fluggästen und Besuchern einen Blick hinter die Kulissen, sie erzählen Geschichten und erklären die Technik der GFA. Im Rahmen einer Feierstunde wurde die Ausstellung am Mittwochabend mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die für den täglichen reibungslosen Betrieb der Anlage sorgen, und Vertretern von Fluggesellschaften eröffnet. Sie ist bis zum 25. Juli täglich von 08:00 bis 18:00 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei und die Fläche ist im öffentlichen Bereich des Terminals für jedermann zugänglich.
80 Kilometer lang, 18 km/h schnell – Fehlerrate weltweit top
Einige Daten verdeutlichen die Dimension und Komplexität der Gepäckförderanlage. Die Koffer werden auf der rund 80 Kilometer langen Gesamtstrecke mit bis zu fünf Metern pro Sekunde transportiert, was einer Spitzengeschwindigkeit von 18 km/h entspricht. Die GFA sortiert mühelos 20.000 Gepäckstücke pro Stunde. Jedes von ihnen liegt einzeln in einer codierten Wanne, die durch ein Labyrinth von Tunneln im Keller der Terminals und unter dem Vorfeld zwischen Terminal und Flugzeugen auf Schienen und Bändern hin und her geschickt werden. An jeder Weiche entscheidet ein Lesegerät, in welche Richtung die Wanne weitergeleitet wird. An Spitzentagen werden circa 110.000 Gepäckstücke "umgeschlagen".
Aufgrund der ausgeklügelten Technik geht kaum Gepäck verloren oder landet in einer falschen Maschine. Bei der Gepäckabfertigung liegt Frankfurt weltweit schon seit Jahren auf den vorderen Plätzen: Die Fehlerrate liegt in Frankfurt bei geringen zwei Promille – und das bei rund 58 Millionen Passagieren mit circa 30 Millionen Gepäckstücken im vergangenen Jahr. Passagiere, die von Frankfurt aus fliegen, können sich darauf verlassen, dass sie mit ihrem Gepäck am Zielort ankommen.