Begonnen hat der Probebetrieb für Anflüge auf die Landebahn Nordwest am 18. Oktober 2012. Nach mehr als zwei Jahren Probebetrieb geht die Maßnahme "Erhöhter Gleitwinkel Landebahn Nordwest – ILS 3,2 Grad" aus dem Maßnahmenkatalog zum aktiven Schallschutz heute in den Regelbetrieb über.
Die Ergebnisse des Probebetriebs verliefen durchweg erfolgreich, sodass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) nun den zeitlich unbeschränkten Regelbetrieb auf der Landebahn Nordwest genehmigt hat.
Steilerer Gleitwinkel reduziert Fluglärm messbar
"Mit der Erhöhung des Anflugwinkels für die Landebahn Nordwest von 3,0 auf 3,2 Grad geht heute eine wesentliche der 19 Maßnahmen des aktiven Schallschutzes in den Regelbetrieb über, die vor allem auch direkt unter der Anfluggrundlinie zu einer Entlastung führt. Das internationale Interesse an diesem neuen Verfahren zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind", sagte Robert Schickling, DFS-Geschäftsführer Betrieb.
"Besonders erfreulich ist, dass eine messbare Reduzierung der Lärmbelastung nachgewiesen wurde und es leiser geworden ist. Wir werden auch weiterhin gemeinsam mit unseren Partnern aus der Luftverkehrswirtschaft, der hessischen Landespolitik und dem Forum Flughafen und Region engagiert an Lösungen zur Lärmreduzierung arbeiten. Damit stellen wir in Frankfurt einmal mehr unsere Vorreiterrolle beim Schallschutz unter Beweis", betonte Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG. Erst vor Kurzem war auch GBAS in Frankfurt in Betrieb worden, was ebenfalls flexiblere und steilere Anflüge ermöglicht.
Messungen des Deutschen Zentrums für Luft– und Raumfahrt (DLR) an insgesamt sieben Lärmmessstationen von Fraport und des Umwelthauses (UNH) ergaben eine nachweisbare Reduktion des Maximalschallpegels von 0,5 – 1,5 dB (A) in Abhängigkeit der Messstation und des Flugzeugtyps. Die Werte wurden während des gesamten Probebetriebs ermittelt.
Keine Komplikationen für den Flugverkehr – Maßnahmen folgen
Von Oktober 2012 bis Dezember 2014 gab es rund 145.000 Landungen auf der Landebahn Nordwest mit erhöhtem Gleitwinkel. Der Anteil der Landungen lag bei insgesamt 71 Prozent. Während dieser Zeit kam es weder zu einer erhöhten Anzahl von Durchstartvorgängen noch zu Verspätungen bei ankommenden Flugzeugen.
Die Investitionskosten für das zusätzliche Instrumentenlandesystem (ILS) und die Verlegung des Gleitwegsenders betrugen 3,2 Millionen Euro. Die jährlichen Betriebskosten belaufen sich auf rund 300.000 Euro pro Jahr.
Neben dieser gehen heute zeitgleich weitere Maßnahmen aus dem Maßnahmenkatalog aktiver Schallschutz in den Regelbetrieb über, wie die Verschiebung der Eindrehbereiche zur Entlastung von Offenbach und Mainz und der Verlängerung des Endanflugs.