Baubeginn für die neue Räder- und Bremsenwerkstatt der Lufthansa Technik AG am Frankfurter Osthafen. Knapp 60 Millionen Euro investiert das Unternehmen in die neue Fertigungsstätte, die alle Anforderungen an eine Lean Production, eine ergonomische Arbeitsumgebung und ein nachhaltig entwickeltes und zu betreibendes Gebäude erfüllen wird.
Dr. Johannes Bußmann, Vorsitzender des Vorstandes der Lufthansa Technik AG, vollzog gemeinsam mit Bernhard Maßberg, Abteilungsleiter Mobilität, Luftverkehr, Eisenbahnwesen im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung (HMWEVL) und Stadtrat Markus Frank, Wirtschaftsdezernent der Stadt Frankfurt, sowie dem Vorstand der Deutschen Lufthansa AG und Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Passage Karl Ulrich Garnadt den ersten Spatenstich.
Eigenes Blockheizkraftwerk
Die geplante Gebäudetechnik wird es ermöglichen, die Anforderungen der Energieeinsparverordnung um 30 Prozent zu übertreffen. Dafür wird zum Beispiel ein eigenes Blockheizkraftwerk gebaut. Auch die Abwärme der Maschinen wird intelligent für die Klimatisierung des Gebäudes genutzt werden.
Anfang 2017 soll die neue Betriebsstätte dann den Betrieb aufnehmen. Sie ermöglicht der Lufthansa Technik als weltweit führendem Anbieter von flugzeugtechnischen Dienstleistungen, auch im Segment Räder- und Bremseninstandsetzung weiter zu wachsen. Damit sichert die Lufthansa Technik die bestehenden 130 Arbeitsplätze am Standort Frankfurt und schafft Optionen für weiteres Wachstum. Zuletzt lag die Steigerungsrate bezogen auf die Menge der gewarteten Räder und Bremsen bei mehr als drei Prozent pro Jahr.
Auf dem 35.000 qm großen Grundstück entsteht eine hochmoderne Betriebsstätte mit 14.500 qm Bruttogeschossfläche. Der neue Standort ermöglicht dank optimierter, ganz an die Instandhaltungsanforderungen ausgerichteter Prozesse, einer maßgeschneiderten Logistik und neuester Anlagentechnik auch in Zukunft die kostengünstige Versorgung des Flugbetriebs der Lufthansa und zahlreicher anderer europäischer Kunden mit Rädern und Bremsen. Darüber hinaus bietet er die Möglichkeit, zum Beispiel im bereits starken Geschäft mit Low-Cost-Fluggesellschaften weiter zu wachsen.
Werk ganz bewusst in Deutschland
Dr. Johannes Bußmann, Vorsitzender des Vorstands Lufthansa Technik: „Wir betreiben schon jetzt eine der größten Instandhaltungswerkstätten für Flugzeugräder und -bremsen weltweit. Von dem neuen Werk, das wir ganz bewusst in Deutschland, in Frankfurt bauen, versprechen wir uns noch effizientere Abläufe bei hervorragenden Arbeitsbedingungen. Ich bin sicher, dass es uns gelingen wird, von den heute 26.000 instandgesetzten Rädern und 4.500 instandgesetzten Bremsen in den kommenden Jahren auf 32.000 beziehungsweise 6.000 Einheiten pro Jahr zu wachsen.“
Bernhard Maßberg, Abteilungsleiter Luftverkehr, Mobilität, Eisenbahnwesen im HMWEVL: „Die Luftverkehrswirtschaft hat eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung für die Rhein-Main Region und für ganz Hessen. Die Deutsche Lufthansa AG ist der größte Arbeitgeber Hessens. Dabei ist, wie wir hier sehen, das Spektrum der Lufthansa Group äußerst vielschichtig. Die Landesregierung begrüßt das Engagement der Lufthansa Technik, die mit ihrer Investition hier am Standort Frankfurt – in für die Luftverkehrsgesellschaften wirtschaftlich nicht ganz einfachen Zeiten – 130 Arbeitsplätze erhalten wird und weitere schaffen kann. Ebenso begrüßenswert ist die Absicht, die Produktionsanlage mit besonderem Blick auf Energieeffizienz zu errichten und zu betreiben.“
Werkstatt: Kapazität längst überschritten
Die bestehende Werkstatt am Frankfurter Flughafen hat längst ihre Kapazitätsgrenze überschritten. Ursprünglich war sie für 15.000 Räder und 2.500 Bremsen pro Jahr ausgelegt worden.
Wegen ihrer Bedeutung für die Sicherheit des Flugbetriebs wird die Wartung von Flugzeugrädern und -bremsen mit einigem Aufwand betrieben. Lufthansa Technik übernimmt vom Räder- und Bremsenwechsel, über Reparaturen bis hin zur kompletten Überholung eines Rades und einer Bremse sämtlich notwendigen Arbeiten. Jede Einheit durchläuft zahlreiche Stationen, bis sie schließlich nach einer gründlichen Überprüfung gemäß den weltweit geltenden luftfahrtrechtlichen Vorgaben in der Endkontrolle freigegeben wird.