Ruag Aerostructures in Ungarn wurde Anfang Dezember von der Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) als eigenständiger Herstellungsbetrieb zugelassen. Das EASA Part 21G Zertifikat ermöglicht dem Produktionsstandort, Baugruppen und Strukturteile direkt an Kunden zu liefern oder diese in Luftfahrzeuge zu integrieren.
Eger in Ugarn ist seit 2017 Produktionsstandort mit mehr als 200 Mitarbeitenden ein integrierender Bestandteil des Kapazitäts- und Aktionsplans von Ruag Aerostructures. Mit der Zertifizierung nach EASA Part 21G hat der Standort Anfang Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Das EASA Part 21G Zertifikat berechtigt Ruag Aerostructures Ungarn ab sofort, komplexe Baugruppen zu fertigen und direkt in Luftfahrzeuge zu integrieren oder an Kunden auszuliefern. Bisher werden die Strukturteile aus Eger noch via Standort Oberpfaffenhofen an die Kunden ausgeliefert. In Eger werden heute Seitenschalen, Fussbodenstrukturen, Druckschotts oder Sitzschienen für Airbus hergestellt.
Höchste Luftfahrt-Qualifikation für Herstellerbetrieb
Ruag Aerostructures in Ungarn ist erst der zweite Betrieb im ganzen Land, der dieses Zertifikat erhalten hat. Die Zertifizierung zum „EASA Part 21G Betrieb“ ist die höchste Zulassung, die ein Herstellerbetrieb für Luftfahrtprodukte erhalten kann. Die EASA ist die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA), die für die Sicherheit der Zivilluftfahrt verantwortlich ist. Sie ist für die Zertifizierung, Regulierung und Standardisierung zuständig.
„Mit der EASA Part 21G Zertifizierung unseres Standortes in Ungarn unterstreichen wir nicht nur unsere langfristige Partnerschaft zu Airbus, sondern sie ermöglicht auch direkte Lieferbeziehungen zu neuen Kunden. Wir heben damit die existenziell wichtige Bedeutung des Standortes Eger für unsere Wettbewerbsfähigkeit hervor“, sagt Dirk Prehn, Executive Vice President von Ruag Aerostructures.
Kontinuierliche Weiterentwicklung
Entlang eines detaillierten Entwicklungsplans wurde der Standort Eger kontinuierlich weiterentwickelt – von der verlängerten Werkbank bis hin zum zertifizierten Herstellungsbetrieb nach EASA Part21G. Bereits 2019 erhielt das Unternehmen vom TÜV Nord die auf Luftfahrtbetriebe zugeschnittenen Zertifizierung EN 9100, welche als Voraussetzung für die EASA 21G Zulassung vorausgesetzt wird.