Die Hamburger Umweltbehörde (BUE) ist zuständig für die Bekämpfung des Fluglärms, verursacht durch den Betrieb des innerstädtisch gelegenen Verkehrsflughafen „Helmut Schmidt“. Die BUE habe bekanntgegeben, dass am gestrigen Donnerstag die Zahl von 1.000 verspäteten Starts und Landungen nach 23:00 Uhr überschritten wurde, was einen Höchstwert in der letzten Dekade darstelle. Erstmalig quantifiziere die Fachbehörde das Ausmaß der verspäteten Starts und Landungen in dieser Form. Umweltsenator Kerstan positioniere sich und die von ihm geführte BUE klar auf der Seite der Fluglärmbekämpfung, verliere sich dann jedoch in der Problematisierung der Beschwerdeführer, so die Bürgerinitiativen für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein (BAW).
Anstatt diejenigen Fluggesellschaften zu benennen, die hauptursächlich für die Verspätungen verantwortlich sind, werde eine umfängliche Verteilungsstatistik der Beschwerdeführer betrieben. Richtigerweise werden die Fehlplanungen in der Tagesrotation der Fluggesellschaften durch den Senator als das Hauptübel erkannt. Bekannt ist, dass drei von vier Verspätungen die Tagesrotation als Ursache haben.
Umweltsenator erkenne erstmalig die Vermeidbarkeit von Fluglärm und Verspätungen in der gesetzlich geschützten Nachtzeit an. Zur Verbesserung der Arbeit seiner Fachbehörde bedürfe es einer Regelung, dass Piloten die außerhalb der offiziellen Betriebszeit von 23:00 Uhr starten und landen ihren Namen zukünftig zu hinterlegen haben. Dabei versuchten sich mehrere Fluggesellschaften über die Verweigerung der Namensfreigabe ihrer Verantwortung zu entziehen, so die BAW. Einzig nicht von den Betroffenen zu akzeptieren ist die Aussage von Herrn Kerstan, dass Fluglärm ärgerlich sei – Fluglärm raube gesunde Lebensjahre.