Wien Energie testet ab sofort in Kooperation mit dem Flughafen am Kurzparkplatz K3 auf der Ankunftsebene die weltweit erste E-Ladestation mit der Chakratec Schwungmassenspeicher-Technologie.
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Obwohl die Netzanschlussleistung hier nur 40 Kilowatt beträgt, kann ein E-Auto an dieser Ladestelle mit bis zu 100 Kilowatt Leistung und damit in nur 20 Minuten vollgeladen werden. Das ermöglicht der innovative Bewegungsspeicher. „Der Umstieg auf Elektromobilität ist ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Mobilitätswende. Sie verändert aber auch die Anforderungen an unser Energiesystem. Wir brauchen Innovationen wie diesen Turbospeicher. Damit können wir auch dort High-Speed-Ladestellen anbieten, wo nur eine niedrige Netzanschlussleistung vorhanden ist“, so DI Mag. Michael Strebl, Geschäftsführer von Wien Energie.
„Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind für den Flughafen Wien von höchster Bedeutung und daher ist es für uns selbstverständlich, als Raum für Innovationen zur Verfügung zu stehen. Mit der Inbetriebnahme des Chakratec Schwungmassenspeichers bieten wir unseren Passagieren und Besuchern den höchsten technologischen Stand für die Schnellladung von E-Fahrzeugen“, so Dr. Günther Ofner und Mag. Julian Jäger, Vorstände der Flughafen Wien AG. Seit 2012 hat der Airport seinen eigenen Gesamtenergiebedarf um 26,7 Prozent reduziert. Die CO2-Emissionen gingen sogar um knapp zwei Drittel zurück. Zu den energiesparenden Einzelmaßnahmen, die der Flughafen Wien in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt hat, zählen etwa die Lichtumrüstung auf LED in sämtlichen Unternehmensbereichen, die schrittweise Umstellung der Fahrzeugflotte auf alternative Antriebssysteme, die Erneuerung von Kältemaschinen und Trafostationen sowie die Errichtung einer Mitfahrbörse für Mitarbeiter.
Wunderwerk funktioniert wie ein Kreisel
Für die Stromtankstelle kommt ein innovativer mechanischer Energiespeicher zum Einsatz. Strom wird zur Bewegung, Bewegung wieder zu Strom. Der High Speed-Speicher ermöglicht eine Leistungs-Pufferung durch ein patentiertes System. Zehn magnetisch im Vakuum gelagerte Schwungmassenspeicher arbeiten dabei ähnlich wie Kreisel. Jeder einzelne wiegt 250kg und wird auf bis zu 18.000 Umdrehungen pro Minute beschleunigt. Bei der Entladung wird die Schwungmasse abgebremst und mithilfe eines Generators die Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt. Mit diesem Strom wird das E-Auto geladen.
Der ganze Zyklus erfolgt zu 100 Prozent nachhaltig, es werden keine seltenen Rohstoffe zur Erzeugung des Speichers benötigt. Entwickelt wurde der Speicher vom israelischen Start-Up Chakratec in Kooperation mit Wien Energie. Die neue E-Tankstelle verfügt über drei unterschiedliche Ladepunkte, von denen zwei gleichzeitig verwendet werden können. Bei dem Projekt handelt es sich um einen Testbetrieb, der zunächst bis Ende dieses Jahres laufen wird. Eine Ausrollung der neuen Highspeed-Ladestellen auf weitere Standorte ist in Wien und Umgebung geplant.