Spatenstich für satellitengestützte Präzisionsanflughilfe in Frankfurt GBAS

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Spatenstich für die Bauarbeiten zur Errichtung der satellitengestützten Präzisionsanflughilfe "Ground Based Augmentation System" (GBAS) am . Die Installation der Navigationseinrichtung am Boden soll ab 2014 erstmalig satellitengestützte Präzisionsanflüge an einem internationalen Luftverkehrsdrehkreuz in Europa ermöglichen.

Mit der Umsetzung von GBAS durch die Partner Fraport und DFS Deutsche GmbH am Standort Frankfurt wird einmal mehr der internationale Modellcharakter des Flughafens Frankfurt in Sachen aktiver Lärmschutz unterstrichen und ein weiterer Punkt des Maßnahmenpaketes der Allianz für Lärmschutz umgesetzt. Fraport und DFS erhoffen sich damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Effizienz und zu lärmschonenden Anflugverfahren, die durch GBAS möglich werden.

Gekurvte Anflüge und steilerer Anfluggleitwinkel

Das neue Landesystem soll langfristig auch segmentierte oder gekurvte Anflüge ermöglichen – mit dem positiven Effekt einer Lärmentlastung auch in Gebieten unter dem Endanflugbereich. Darüber hinaus könnten sich für Frankfurt positive kapazitive und wirtschaftliche Effekte ergeben. Das neue System erlaubt es nach erfolgreicher Erprobung auch, den Anfluggleitwinkel auf allen Landebahnen von derzeit 3 auf 3,2 Grad anzuheben, was bislang ausschließlich auf der Landebahn Nordwest möglich ist.

Um das System umfassend nutzen zu können, ist jedoch neben der technischen Ausstattung am Boden eine entsprechende Ausrüstung der notwendig. Über ein erstes Nutzungspotenzial verfügen derzeit die GBAS-fähigen Flugzeugtypen Airbus und Boeing 747-8. Die Kosten für den Aufbau und die Nutzung der Bodenstation belaufen sich auf rund fünf Millionen Euro.

Die neue bringt gegenüber den momentan in Frankfurt angewandten Anflugverfahren wesentliche Vorteile: So verfügt etwa die Satellitennavigation auf Basis des amerikanischen Global Positioning System (GPS) derzeit über eine Genauigkeit von etwa zehn Metern. Diese Genauigkeit reicht für eine Präzisionslandung bei schlechten Sichtverhältnissen nicht aus, kann aber mit Hilfe einer GBAS-Bodenstation erreicht werden.

GPS-Signale werden durch Bodenstation verbessert

Auf diese Weise kann das anfliegende die eigene Position exakt bestimmen und den Endanflug sicher und präzise durchführen. Die von den Satelliten ausgestrahlten Signale werden von der GBAS-Anlage empfangen, mit der eigenen Position verglichen und als korrigiertes Signal zusammen mit den Anflugkoordinaten an die landenden gesendet. Der Vorteil von GBAS liegt primär an der Vielfalt der Anflugverfahren, die mit einer einzigen Anlage angeboten werden können.

GBAS bietet bei Präzisionsanflügen eine digitale Führung und arbeitet nach dem sogenannten "Differential Global Positioning System"-Verfahren (DGPS). Bei diesem Verfahren wird die Genauigkeit und Integrität von GPS für das durch die Ausstrahlung von Korrekturdaten erhöht.

Wenn Flugzeuge in der Zukunft durchgängig mit den entsprechenden Bordempfängern ausgerüstet sind, kann GBAS das (ILS) vollständig ablösen. Es bietet gegenüber dem ILS etliche Vorzüge: Bis zu 49 Anflüge auf verschiedene Pisten können von nur einer GBAS-Station unterstützt werden und das System muss deutlich seltener als ein ILS durch Flugvermessung überprüft werden.

Das Bild zeigt den Spatenstich für GBAS am mit Stefan Naerlich, DFS, Leiter Navigationsdienste (links) und Dr. Pierre Dominique Prümm, Fraport AG, Leiter Flugbetriebs- und Terminalmanagement.