800 Kräfte löschten Triebwerksbrand der „ErdingAir“ in MUC

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Nach den Vorschriften der internationalen Zivilluftfahrtbehörde (International Civil Aviation Organization) sollen Rettungseinsätze auf einem internationalen regelmäßig geprobt werden, um die Einsatzkräfte auf den Ernstfall optimal vorbereiten zu können.

Eine solche Übung stand jetzt am Flughafen unter der Federführung des für den Katastrophenschutz zuständigen Landratsamtes Erding und der Münchner Flughafenfeuerwehr auf dem Programm. Einsatzort war der Übungsplatz der Flughafenfeuerwehr. Dabei stellte sich den Übungsteilnehmern folgendes Szenario dar: Ein der „ErdingAir“ mit 91 Passagieren und sechs Crewmitgliedern meldete an die im Münchner Tower einen Triebwerksbrand, der bei der Landung zu einem Unfall an der südlichen Start- und Landebahn führte.

Statisten Verletzung geschminkt

Innerhalb kürzester Zeit wurden 15 Schwerverletzte, 30 Personen mit mittelschweren Verletzungen sowie 52 leicht verletzte aus dem brennenden Flugzeugrumpf gerettet, versorgt und zum Teil in die umliegenden Krankenhäuser transportiert. Insgesamt rund 800 Kräfte der Flughafenfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehren, der Rettungsdienste und weiterer Akteure standen für diesen Einsatz zur Verfügung. Dazu gehörten auch 126 Freiwillige – von Flughafenbeschäftigten, deren Angehörigen und Freunden bis hin zu Mitarbeitern des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und des Malteser Hilfsdienstes – die als Statisten und ehrenamtliche Helfer für eine realistische Darstellung des Szenarios benötigt wurden.

Ein Teil der Statisten wurde durch Fachleute des BRK geschminkt, damit die Helfer mit möglichst realistisch anmutenden Verletzungen konfrontiert werden konnten. Die hochmoderne Brandsimulationsanlage der Flughafenfeuerwehr erzeugte den Großbrand an der Einsatzstelle. Pyrotechnische Effekte sorgten für zusätzliche Herausforderungen für die beteiligten Feuerwehren.

Koodinierung beim Einsatz wichtig

Die Simulation erstreckte sich über das komplette Flughafengelände, wobei die Übung eine Vielzahl von Aufgaben umfasste: Das Spektrum reichte vom schnellen Eintreffen der Helfer am Unfallort über die Zusammenarbeit und Kommunikation der beteiligten Einsatzkräfte, die Sichtung und Bergung der Verletzten bis zum Aufbau einer Patientenablage und der Identifizierung der . Darüber hinaus sah das „Drehbuch“ der Übung auch die Betreuung von unverletzten bzw. nur leicht verletzten Personen sowie von hilfesuchenden Angehörigen vor.

Dieser Part wurde vom Kirchlichen Dienst am Flughafen und dem Kriseninterventions-Team des Landkreises Erding übernommen. Um möglichst viele Aspekte der Rettungsarbeit, speziell die Kooperation in der gemeinsamen Einsatzleitung testen zu können, wurden bei der Planung der Übung noch zusätzliche Zwischenfälle wie zum Beispiel die Notlandung eines Hubschraubers, ein Verkehrsunfall mit einem Rettungswagen sowie ein PKW-Brand in einem eingebaut.

Im Anschluss an die Übung zog Jörg Leiwering, Leiter der Flughafenfeuerwehr, ein erstes Resümee: „Wir müssen erst noch eine detaillierte Auswertung sämtlicher Abläufe vornehmen. Aber mein erster Eindruck ist, dass wir für ein derartiges Szenario gut vorbereitet sind.“ Der Erdinger Landrat Martin Bayerstorfer – oberster Einsatzleiter bei dieser Katastrophenschutzübung – machte sich an den Brennpunkten der Übung ein Bild vom Einsatzgeschehen. Alle erforderlichen Rettungsmaßnahmen seien von der Einsatzleitung demnach schnell in die Wege geleitet worden. Besonders beeindruckt habe den Einsatzleiter, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Kräften vom Flughafen und den Teilnehmern aus dem Landkreis funktioniert habe.

Seinen Dank sprach er allen Beteiligten, vor allem den ehrenamtlichen Einsatzkräften für die Bereitschaft an dieser Übung teilzunehmen und uns im Ernstfall zu unterstützen, aus. Viele hätten dies in ihrer Freizeit getan.

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