Die MTU Maintenance, der Geschäftsbereich für Instandhaltung, Reparatur und Überholung (Maintenance, Repair and Overhaul, MRO) der MTU Aero Engines, konnte 2016 ihre Position als weltweit führender unabhängiger Anbieter von Serviceleistungen für zivile Luftfahrtantriebe weiter ausbauen.
Der Auftragseingang für die unabhängigen Dienstleistungen belief sich auf insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar, wobei sich insbesondere das Geschäft mit den Triebwerksfamilien CF34 und CFM56 sowie den Industriegasturbinen der LM-Reihe sehr positiv entwickelt hat. „Wir haben 2016 mehr als 250 Neuverträge verbucht und 26 Neukunden für die Instandhaltung von Triebwerken und Industriegasturbinen hinzugewonnen“, so Michael Schreyögg, Programmvorstand der MTU Aero Engines. Auch konnte sich das Unternehmen ein zusätzliches Volumen durch Shop Visits, die über das OEM-Netzwerk mit der MTU Aero Engines und mit Partnern beauftragt wurden sichern; diese Zahlen sind hier nicht berücksichtigt. Die MTU unterhält Standorte weltweit. Im Geschäftsjahr 2016 haben rund 9.000 Mitarbeiter einen Umsatz in Höhe von rund 4,7 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Wachstumstreiber
Die MTU Maintenance konnte 2016 ihren Umsatz um 21 Prozent auf 2,1 Milliarden US-Dollar steigern, wobei sie im vierten Quartal sogar eine Wachstumsrate von 23 Prozent verzeichnete. Im Laufe des Jahres wurden knapp 1.000 Triebwerke zum Shop Visit an einen der weltweiten Standorte des Unternehmens geschickt; insgesamt hat die MTU Maintenance damit in den über 35 Jahren ihres Bestehens mehr als 17.000 Antriebe instand gehalten. Nach wie vor größter Umsatzträger waren die Triebwerke der V2500-Familie. Mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent im Jahr 2016 ist die MTU Maintenance beim V2500 weltweit der Maintenance-Anbieter Nummer eins. Auch 2017 wird sich das Wachstum voraussichtlich weiter fortsetzen: Die MTU Aero Engines rechnet im laufenden Jahr für das MRO-Geschäft mit einem Plus von insgesamt etwa zehn Prozent.
Mit mehr als 30 verschiedenen Triebwerksmustern verfügt die MTU Maintenance über das weltweit größte Instandhaltungsportfolio aller MRO-Dienstleister. Auch bei anderen Programmen als dem V2500 hat sich das Unternehmen 2016 zum führenden unabhängigen MRO-Dienstleister entwickelt. So etwa ist die MTU Maintenance mit einem Marktanteil im niedrigen Zehn-Prozent-Bereich unabhängiger Instandhalter Nummer eins bei den CFM56-Modellen in ihrem Portfolio.
Beim CF6 hat sie einen Anteil im hohen Zehn-Prozent-Bereich und beim CF34 im niedrigen Zehn-Prozent-Bereich; damit ist sie bei beiden Antrieben führender unabhängiger Instandhalter im Markt. Schreyögg: „Unsere Position im Markt ist das Resultat unseres kundenorientierten Denkens und Handelns, unserer flexiblen und alternativen Lösungen sowie unserer optimalen Betreuung in jeder Phase des Triebwerkslebenszyklus. Wir maximieren die Gesamtwirtschaftlichkeit und reduzieren die Betriebskosten auf ein Minimum; deshalb halten uns unsere Kunden die Treue und entscheiden sich bewusst für uns.“
Nicht einfach nur Triebwerks-MRO
Die MTU Maintenance war nicht nur mit ihren klassischen MRO-Services, sondern auch mit ihren Leasing- und Asset-Management-Leistungen am Markt erfolgreich. Die MTU Maintenance Lease Services B.V., ein im Jahr 2014 zwischen der MTU Maintenance und der Sumitomo Corporation gegründetes Joint Venture, konnte ihren Umsatz in 2016 verdoppeln – zu einem viel früheren Zeitpunkt als im Business-Plan des Unternehmens vorgesehen.
Das Unternehmen verfügt mittlerweile über einen Triebwerks-Pool von mehr als 40 Triebwerken und nimmt laufend neue Leistungen in sein Angebot auf; dabei geht es sowohl um die Bereitstellung von Ersatztriebwerken für die Betreiber als auch um speziell auf die Bedürfnisse von Leasingfirmen zugeschnittene Pakete. Schreyögg: „Wir sind mit unserer Leistung 2016 sehr zufrieden. Wir verfügen über einmalige technische Fähigkeiten und ein einzigartiges Instandsetzungs-Know-how; zusammen mit unserer detaillierten Marktkenntnis können wir so unseren Kunden umfassende Lösungen im Bereich Leasing und Asset-Management anbieten.“
Blick in die Zukunft
Prognosen zufolge wird die MTU Maintenance 2017 um zehn Prozent wachsen. Dabei wird sie ihren Kunden auch weiterhin ein umfangreiches Angebot an einzigartigen Service-Leistungen bieten. Das Unternehmen sichert sich über die Beteiligung der MTU Aero Engines als Risk- und Revenue-Sharing Partner an den Programmen den Zugang zum Instandhaltungsgeschäft bei der neuesten Generation von Triebwerken. So etwa ist die MTU Maintenance seit 2015 im Besitz der Zulassung zur Instandsetzung des PW1100G-JM, das die A320neo antreibt.
Seit 2016 verfügt die MTU Maintenance Hannover über die Instandhaltungsfähigkeit für den Antrieb und ist aktuell einer von zwei Standorten, die im Rahmen des OEM-Netzwerks für MRO-Dienstleistungen zertifiziert sind. Bei ersten bereits durchgeführten Shop Visits konnten die Instandsetzungsverfahren zusammen mit dem OEM weiter optimiert werden. Dabei vertraute man auch auf die weitreichende Engineering-Kompetenz der MTU Aero Engines als Hersteller von Triebwerken der neuesten Generation.
Darüber hinaus setzt die MTU Maintenance auf strategische Partnerschaften, etwa mit der Lufthansa Technik. Ein Joint Venture der beiden Unternehmen, die Airfoil Services Sd. Bhd, feierte im November 25-jähriges Jubiläum. Ferner haben sich die Partner 2016 darauf verständigt, auch für die Instandhaltung des Triebwerks PW1100G-JM ein gemeinsames Unternehmen ins Leben zu rufen. Auch in den Wachstumsmärkten ist die MTU Maintenance mit Partnerschaften präsent. Ein Beispiel hierfür ist die MTU Maintenance Zhuhai, ein Joint Venture mit China Southern Airlines. Der Standort feierte 2016 sein 15-jähriges Jubiläum und ist als einer der größten Instandhaltungsbetrieb Chinas bestens positioniert. Der Standort bedient jedoch keinesfalls nur Kunden in China: 2016 wurden mehr als 50 Prozent des Umsatzes der MTU Maintenance Zhuhai durch Aufträge von Kunden aus anderen Ländern erwirtschaftet.
„Mit unserem facettenreichen Zugang zum Aftermarket können wir unsere Kunden optimal erreichen und sie umfassend bedienen“, so Schreyögg. „Wir sind mit den Triebwerken der neuesten Generation bis ins letzte Detail vertraut, und die dadurch gewonnene Kompetenz fließt wiederum in all unsere Produkte und Leistungen mit ein. Unsere Partnerschaften mit Fluggesellschaften ermöglichen es uns, die Sichtweise der Betreiber genau zu verstehen und so schnellstmöglich auf deren Wünsche und Bedürfnisse zu reagieren. Wir machen uns unsere langjährige Erfahrung im unabhängigen Instandhaltungsgeschäft zunutze, um unseren Kunden innovative und kostengünstige Lösungen anzubieten. Dies garantiert ihnen die höchsten Qualitätsstandards – heute wie auch in der Zukunft.“