Im Juli 2020 soll die neue europäische Trägerrakete ARIANE 6 ihren Jungfernflug vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana antreten. Für die Realisierung der mechanischen Startanlagen (ELA 4) im Amazonasgebiet zeichnen das Augsburger Raumfahrtunternehmen MT Aerospace AG und seine Mainzer Tochter MT Mechatronics GmbH im Auftrag der französischen Raumfahrtbehörde CNES verantwortlich.
Mit erfolgreichem Abschluss des sogenannten Critical Design Reviews Ende November ist Europa der Fertigstellung der Bodenanlagen für das neue Trägersystem nun einen wichtigen Schritt näher gekommen. Das Review-Board, bestehend aus Teilnehmern der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der ArianeGroup, CNES, Apave und Socotec, hat MT Aerospace und MT Mechatronics ihr detailliertes Design für die Startanlage bestätigt und damit grünes Licht für die planmäßige Umsetzung in Kourou gegeben.
Abgasstrahl umlenken
Der Auftrag umfasst den rund 650 Tonnen schweren Starttisch mit den mobilen Paletten-Systemen, auf denen die Feststoff-Booster zum Startplatz gebracht werden, als auch den circa 66 Meter hohen Versorgungsturm und den Deflektor für die Umlenkung des Abgasstrahls der Rakete. Auf dem Titelbild: Der Starttisch ist gefertigt und wurde letzte Woche im Werk abgenommen. Sein Transport zum Startplatz ist für Anfang 2018 vorgesehen. Die ersten Mastteile für den Versorgungsturm sind bereits unterwegs nach Kourou.
MT Aerospace ist als Hauptauftragnehmer mit zehn Prozent Arbeitsanteil im Wesentlichen für die Treibstofftanks und die metallischen Strukturbauteile der ARIANE 6 verantwortlich. Zudem sind MT Aerospace und MT Mechatronics seit über 40 Jahren wesentlich an der Realisierung aller Startanlagen für die sechs Generationen der ARIANE und für die SOJUZ-Rakete am Weltraumbahnhof in Kourou beteiligt.
Auf den Bildern: Der Starttisch für die Ariane 6 bei der Inspektion im Werk Ende November 2017 und der Schwertransport der ersten Mastteile zum Verschiffen nach Kourou. So soll der Startplatz (ELA 4) für die ARIANE 6-Trägerrakete spätestens Mitte 2020 zum Jungfernflug aussehen.