Airbus Defence and Space hat den Studien-Auftrag über die Phase B für das vorläufige Design der ESA-Satellitenplattformen der nächsten Generation erhalten. An dem Vertrag im Wert von 18,2 Millionen Euro ist auch Thales Alenia Space (TAS) beteiligt. Die neue Plattform von Airbus Defence and Space wird für Telekommunikationssatelliten mit einer Masse von drei bis sechs Tonnen ausgelegt sein und wird leichter und kompakter als aktuelle Plattformen ausfallen. Entsprechend der Kundenanforderungen soll neben einer vollelektrischen Variante (Ionenantrieb) auch eine Version mit chemischem Antriebssystem angeboten werden.
Diese Plattform der nächsten Generation wird voraussichtlich 2019 betriebsbereit sein. Die nächste Studienphase C/D wird im Jahr 2015 beginnen und die Entwicklung und Produktion der ersten beiden Flug-Prototypen der Plattform beinhalten.
Entwicklung in Stevenage und Toulouse
"Unser Ziel ist es, noch leistungsfähigere Telekommunikationssatelliten herzustellen, die zudem eine um 30 Prozent höhere Wettbewerbsfähigkeit bieten", sagte François Auque, Leiter von Space Systems. "Die gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit unserer Satelliten der nächsten Generation, die hauptsächlich in unseren Entwicklungsbüros in Stevenage and Toulouse entwickelt werden, erreichen wir durch wesentliche technische Neuerungen sowie durch eine innovative industrielle Aufstellung."
Airbus Defence and Space erhielt den Auftrag zehn Jahre nach dem Start des ersten Kommunikationssatelliten basierend auf der Eurostar-E3000-Plattform. Seitdem wurden insgesamt 31 Satelliten in den Weltraum geschossen, die allesamt höchst zuverlässig ihren Dienst im Orbit verrichten. Der Rekord bei der Betriebszeit hat 22 Jahre schon überschritten.
England und Frankreich treibende Kraft
Die Entwicklung von Neosat folgt auf den Beschluss der ESA-Ministerratskonferenz, dieses Projekt als Teil des Programms "ARTES 14" für die nächste Generation der Telekommunikationssatellitenplattformen zu fördern. Die ESA-Mitgliedsländer bewilligten bislang ein Budget in Höhe von 260 Millionen Euro für das europäische Programm, das nun nachhaltig von der britischen und französischen Raumfahrtagentur unterstützt wird. Dieses Programm startete im Jahr 2011 mit Unterstützung der französischen Regierung im Rahmen der zukunftsorientierten Investitionsplanung (Plan d’Investissement d’Avenir, PIA).