Die Fraport AG schließt die ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahres 2015 mit einem deutlichen Anstieg des Konzern-Umsatzes (adjustiert um IFRIC 12) um 9,4 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreswert ab. Zweistellig, mit einem Plus von 10,8 Prozent, nahm das operative Konzern-Ergebnis EBITDA auf 688,5 Millionen Euro zu, das Konzern-Ergebnis stieg deutlich um 19,1 Prozent auf 261,5 Millionen Euro. Auch der operative Cash Flow legte gegenüber dem Vorjahr stark auf 525 Millionen Euro zu, was einem Plus von 28,4 Prozent entspricht. Noch höher fiel das Wachstum des Free Cash Flow um 65,1 Prozent auf 389,4 Millionen Euro aus.
Die erzielte Umsatzsteigerung ist insbesondere auf das starke Passagieraufkommen, die gute Retail-Entwicklung sowie das internationale Geschäft zurückzuführen. Der Netto-Retail-Erlös verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder deutlich von 3,27 Euro auf 3,49 Euro pro Passagier. Zwischen Januar und September 2015 nutzten trotz streik- und witterungsbedingter Annullierungen insgesamt 47,3 Millionen Fluggäste den Flughafen Frankfurt (plus 3,6 Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf wurde an 58 Tagen die Grenze von 200.000 Passagieren pro Tag überschritten, am 02. August reisten sogar rund 217.500 Fluggäste über FRA, so viele wie nie zuvor an einem einzigen Tag. Das Cargo-Aufkommen (Luftfracht & Luftpost ohne Transit) ging mit einem Minus von 2,4 Prozent auf rund 1,56 Millionen Tonnen zurück. Insbesondere die Schwäche des Welthandels und die wirtschaftlichen Probleme in den Schwellenländern trugen zu dieser Entwicklung bei.
Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, bewertet den Geschäftsverlauf der ersten neun Monate entsprechend positiv: „Der Trend der ersten zwei Quartale setzt sich weiterhin fort. Die Verkehrszahlen haben sich ebenso wie die finanziellen Kennzahlen im bisherigen Jahresverlauf gut entwickelt. Aus diesem Grund passen wir den Ausblick für das Geschäftsjahr 2015 nach oben an.“ Fraport rechnet demnach mit drei bis vier Prozent mehr Fluggästen als im vergangenen Jahr, die bisherige Erwartung lag bei zwei bis drei Prozent Zuwachs. Weiterhin erwartet der Vorstand nunmehr ein Konzern-EBITDA von etwa 840 Millionen Euro bis etwa 850 Millionen Euro, ein Konzern-EBIT von etwa 520 Millionen Euro bis etwa 530 Millionen Euro sowie ein Konzern-Ergebnis von etwa 275 Millionen Euro bis etwa 295 Millionen Euro.
Im internationalen Portfolio der Fraport AG zeigte sich in den ersten drei Quartalen des Jahres eine insgesamt positive Tendenz, wenngleich sich das Passagieraufkommen unterschiedlich entwickelte. Die Flughäfen Ljubljana, Lima, Hannover und Xi’an konnten eine Steigerung der Passagierzahlen verbuchen. Rückgänge gab es hingegen an den Flughäfen Burgas, Varna, Antalya und St. Petersburg.
Die einzelnen Segmente
Aviation: Der Segment-Umsatz konnte in den ersten neun Monaten um fünf Prozent auf 706,9 Millionen Euro gesteigert werden. Der Anstieg der Fluggastzahlen am Standort Frankfurt sowie die Anhebung der Flughafen-Entgelte begünstigten diese Entwicklung. Das Segment-EBITDA legte nur leicht um zwei Prozent auf 201,7 Millionen Euro zu, da der Personal- und Sachaufwand im Vergleich zu den sonstigen betrieblichen Erträgen hoch ausfiel. Mit einer moderaten Steigerung um 1,8 Prozent liegt das Segment-EBIT nach neun Monaten bei 111,9 Millionen Euro.
Retail & Real Estate: Die Segment-Umsatzerlöse verbesserten sich im Berichtszeitraum deutlich um 6,5 Prozent auf 356,8 Millionen Euro. Auch hier wirkt sich das Passagierwachstum positiv aus. Insbesondere die zahlreichen interkontinental reisenden Fluggäste wiesen ein überdurchschnittliches Ausgabeverhalten in Shops und Gastronomie auf. Dies wurde auch durch eine weitere Abwertung des Euros gegenüber vielen anderen Währungen begünstigt. Das Segment-EBITDA erhöhte sich um 8,3 Prozent auf 286,1 Millionen Euro, das Segment-EBIT stieg deutlich auf 223,7 Millionen Euro, ein Plus von 10,7 Prozent im Vorjahresvergleich.
Ground Handling: Das Segment verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Umsatzzuwachs von 4,4 Prozent auf 517,8 Millionen Euro. Wachstumstreiber waren hier die höheren Passagierzahlen, die gestiegenen Höchststartgewichte und die Anhebung der Infrastruktur-Entgelte. Der höhere Personalaufwand und die geringeren sonstigen betrieblichen Erträge konnten die Zunahme des EBITDA nicht dämpfen. Hier verzeichnete das Segment Ground Handling eine Steigerung auf 40,5 Millionen Euro (plus 15,1 Prozent). Das Segment-EBIT verbesserte sich auf niedrigem Niveau um 34,7 Prozent auf 9,7 Millionen Euro.
External Activities & Services: Die Segment-Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum um 31,9 Prozent auf 385,8 Millionen Euro an. Bereinigt um die ergebnisneutrale Erfassung kapazitativer Investitionen (IFRIC 12) erhöhte sich der Umsatz auf 375,6 Millionen Euro (plus 31,7 Prozent). Das starke Passagierwachstum am Standort Lima (Peru) sowie höhere Umsatzerlöse aus den neu erworbenen Konzern-Gesellschaften AMU Holdings (USA) und Aerodrom Ljubljana (Slowenien) trugen zu der erfreulichen Entwicklung bei. Auch die Umrechnung der in US-Dollar erfassten Umsätze der Konzern-Gesellschaft Lima in die Konzern-Währung Euro zahlte sich positiv aus. Das Segment-EBITDA stieg um 28,9 Prozent auf 160,2 Millionen Euro, das Segment-EBIT um 28,2 Prozent auf 98,6 Millionen Euro.