Streiks im Fährhafen von Calais führen zu mehr Luftfracht. Da die Seeleute im Hafen streiken, ist die Fährverbindung zwischen Frankreich und Großbrittanien unterbrochen. Chapman Freeborn, Dienstleister für individuelle Fluglösungen, verzeichnet dafür einen erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Flügen für Luftfrachtcharter und On Board Courier Dienstleistungen.
Durch einen Arbeitskampf strandeten auch Tausende LKW und andere Nutzfahrzeuge am Eurotunnel. Viele europäische Hersteller und Spediteure nutzten aufgrund des Verkehrschaos in Calais Charterflüge, um die Blockade zu umgehen.
Pierre van der Stichele, Cargo Business Development Director bei Chapman Freeborn, kommentiert: „Durch den Streik in Calais in der vergangenen Woche bestand für viele unserer britischen Kunden die Gefahr eines Produktionsausfalls, da wichtige Fertigungsteile nicht zeitnah ausgeliefert werden konnten. Dies hat zu einem erheblichen Anstieg der Nachfrage nach Charterflügen und On Board Courier (OBC) Dienstleistungen geführt. “
Der Dominoeffekt des Streiks war in allen europäischen Niederlassungen spürbar. Insbesondere in Deutschland, wo sich das Zentrum des Automotive-Logistik Geschäfts befindet, war eine starke Nachfrage zu verzeichnen. Die Charterspezialisten nutzten Frachtflugzeuge der Typen Antonov AN-12, Antonov AN-26, ATR 72, Boeing B727F, Dornier Do 228 und MD-11F (im Bild), um die zeitkritischer Fracht nach Großbritannien zu transportieren.
Im heutigen Chartermarkt ist der Einsatz von Großraumfrachtern, wie der MD-11F, auf Strecken von beispielsweise Lüttich nach Doncaster eher unüblich. Wenn jedoch 80 Tonnen zeitkritische Fracht verspätet zugestellt werden und die Produktionen unterbrochen werden müssen, kann das Hersteller schon Millionen kosten. Spediteure und Logistikunternehmen wurden vor weiteren Streikaktivitäten der französischen Hafenarbeiter in Calais gewarnt.