Airbus Highlights auf der ILA Berlin

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  • Auf der ILA präsentiert die Airbus Group ihre breite Produktpalette und innovative Technologien für nachhaltiges Fliegen. Der Konzern ist auch dieses Jahr wieder der größte kommerzielle Aussteller auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtmesse in Berlin. Airbus, der weltweit führende Hersteller von Passagierflugzeugen, bringt drei Publikumsmagneten auf den Flughafen Schönefeld. Die A350 XWB wird die gesamten vier Messetage präsent sein und Flüge absolvieren. Eine A380 von Emirates ist die ersten beiden Tage zu sehen, die A320neo ist am ersten Messetag vor Ort. Auch die militärischen A400M, Eurofighter und der Multifunktions-Tanker A330 MRTT werden zu sehen sein. Der vollelektrische Zweisitzer E-Fan 2.0 und das Experimentalsegelflugzeug Perlan  2 sind als Modelle zu besichtigen.
  1. Da die ILA sich zunehmend zum für Innovation entwickelt, präsentieren die Airbus Group und ihre Geschäftsbereiche besonders viele technologische Neuerungen. Beispielsweise Thor, ein flugfähiges Modell aus dem 3D-Drucker. Das vier Meter lange Projektflugzeug aus rund 50 gedruckten Einzelteilen entstand in knapp sechs Wochen. Nur die beiden Motoren und die Steuerung sind konventionelle Technologie. Das Projekt demonstriert die Möglichkeiten des 3D-Drucks für die Luftfahrt. Diese Technologie macht es möglich, Bauteile Schicht für Schicht aus Pulver in der gewünschten Form aufzubauen. Das spart nicht nur Material. Es lassen sich auch sehr komplexe Formen herstellen, die stabiler und zugleich leichter sind als herkömmlich gefertigte Komponenten.

Mit diesem Verfahren lassen sich Entwicklungs- und Fertigungszeiten deutlich reduzieren sowie Kosten und Gewicht sparen. Das ist gerade in der Luftfahrt besonders wichtig, denn jedes Gramm weniger senkt den Kerosinverbrauch. So zeigt Airbus auf der ILA auch die „Bionic Partition“, eine 3D-gedruckte Kabinentrennwand in bionischem Design. Diese Trennwand zwischen der Passagierkabine und dem Küchenbereich muss hohen Lasten standhalten. Mit bionischem Design, das der Natur abgeschaut ist, kann sie so konstruiert und gedruckt werden, dass sie genauso stabil ist wie die heutigen Konstruktionen, aber um rund 45 Prozent leichter. Besucher haben auch die Gelegenheit, das neue Kabinenkonzept „Airspace by Airbus“ mit einer „Virtual Reality“-Brille zu erkunden. Ein verbindendes Element aller Airspace-Kabinen sind ihre charakteristischen Designmerkmale. Beispiele dafür sind die neueste LED-Lichttechnik für individuelle Lichtstimmungen, saubere, gerade Linien und Formen, klare Flächen und ein individuell gestaltbarer Eingangsbereich. Dies ergibt zusammen ein ästhetisch ansprechendes Design, das nicht nur ein „Raumgefühl“ vermittelt, sondern echte Geräumigkeit schafft. Auch auf dem Future Lab, dem Stand des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Halle 2, Stand 303), stellt die Gruppe innovative Technologien aus, die dazu beitragen, das Fliegen nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen. Sie präsentiert unter anderem ein Konzept für den „Hangar der Zukunft“, in dem ein autonom fahrender und mit Sensoren bestückter Roboter reparaturbedürftige Stellen am ausmacht, während eine Minidrohnen die Flugzeugkabine inspiziert. Die Geräte senden dann ihre Berichte an die Leitstelle, damit Wartungstechniker mit Hilfe von Augmented Reality Brillen und Robotern den Schaden schnell beheben können. Ersatzteile könnten auf Grundlage der ermittelten Daten direkt vor Ort nach Bedarf im 3D-Drucker produziert werden. Das macht lange Transportwege überflüssig und schont die Umwelt. Zur ILA 2016 erscheint OBEN – IHR FLUGBEGLEITER, eine gemeinsame Publikation der Heinrich-Böll-Stiftung und der Airbus Group. Sie präsentiert die Ergebnisse von Fachdiskussionen des letzten Jahres, bietet Einsichten in den aktuellen Stand der technischen Entwicklungen und in die politische Debatte um eine nachhaltige Zukunft des Fliegens. Präsentiert wird die Publikation von Airbus Group CEO Tom Enders und dem Vorsitzenden der Heinrich-Böll-Stiftung, Ralf Fücks, im Rahmen einer Pressekonferenz am 01. Juni von 10:00 bis 11:00 Uhr im ILA-Pressezentrum. Airbus Helicopters präsentiert erstmals auf der ILA den Bluecopter, ein zur Erprobung von effizienzsteigernden und geräuschreduzierenden Technologien. Mit Hilfe des Bluecopter will die Division ihre weltweite Führungsposition als Anbieter der leisesten, effizientesten und sichersten in Zukunft weiter ausbauen. Airbus Helicopters wird zudem über seine aktuellen Aktivitäten im europäischen Clean Sky 2 Programm informieren, die auf , Kosteneffizienz und Missionsfähigkeiten fokussieren. Der hochmoderne, zweimotorige Mehrzweckhubschrauber H145 wird in der Version als Polizeihubschrauber im Static Display zu sehen sein. Seine unübertroffenen Flugleistungen, die Zuverlässigkeit und modernste Konnektivitätstechnologien zur Verbrechensbekämpfung machen die Maschine zum mit Abstand modernsten Polizeihubschrauber auf dem Markt. Im Bereich der Militärprodukte und -technologien stellt Airbus Helicopters im Kooperationszelt der Bundeswehr innovative Betreuungskonzepte für hohe Flottenverfügbarkeiten vor, wie den kooperativen Vollservice für die neue H145M der Bundeswehr-Spezialkräfte. Auf dem Static Dispay der Bundeswehr präsentiert das Unternehmen die Weiterentwicklung der bewährten Innenraumausstattung für den NH90 Forward Air MedEvac Hubschrauber der Bundeswehr. Airbus Defence und Space zeigt neben der im Einsatz befindlichen Trägerrakete Ariane 5 auch die neue Ariane 6. Diese neue Familie von wettbewerbsfähigen, vielseitigen, leistungsstarken und zuverlässigen Trägerraketen wird in zwei Konfigurationen angeboten. Die beiden Versionen, A6.2 und A6.4, werden in der Lage sein, sowohl leichte als auch schwere Satelliten zu transportieren.

  1. Zu den Glanzstücken rund um die Raumfahrthalle, die Airbus Defence and Space als Schlüsselpartner gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Deutschen Zentrum für Luft- und (DLR) und dem BDLI gestaltet, gehört das European Service Modul (ESM) für die amerikanische „Orion“-Kapsel, das Airbus Defence and Space derzeit baut. Dieses Modul basiert auf dem Design und den Erfahrungen des Versorgungsfahrzeugs ATV (Automated Tranfer Vehicle) für die Internationale Raumstation, das Airbus Defence and Space ebenfalls entwickelt und gebaut hat. Das ESM ist ein Zylinder mit einer Höhe und einem Durchmesser von etwa vier Metern und wird unterhalb der -Raumkapsel angebracht. Zusätzlich zu seiner Antriebsfunktion für das -Raumfahrzeug wird das ESM für Orbitmanöver und Lageregelung zuständig sein, Wasser und Sauerstoff für die Besatzung bereitstellen sowie die Stromversorgung und Temperaturregulierung des Raumfahrzeugs übernehmen, während es am Crewmodul angedockt ist.

Der Lenkflugkörperhersteller MBDA, an dem die Airbus Group mit 37,5 Prozent beteiligt ist, stellt gemeinsam mit der Bundeswehr und Diehl BGT Defence erstmals das komplette MEADS-Entwicklungsergebnis auf der ILA vor. Dazu gehören fünf Fahrzeuge mit dem Gefechtsstand, dem 360-Grad-Feuerleitradar mit der mobilen Energieversorgung, dem Launcher für die Hochleistungslenkflugkörper PAC 3 MSE, sowie dem IRIS-T SL Launcher. MBDA zeigt außerdem ein modulares Systemkonzept für den Nah- und Nächstbereichsschutz gegen Bedrohungen aus der Luft. Als zukünftiges Verteidigungssystem für den Nächstbereich wird MBDA erstmals ein neues Lasersystem zeigen, das zu Land und zur See eingesetzt werden kann. Wichtigstes System im Bereich Battlefield Engagement ist der Enforcer. Er ist ein präziser, leichter und kostengünstiger Kleinflugkörper für den Einsatz bei Infanterie und Spezialkräften. Darüber hinaus stellt MBDA die Lenkflugkörper zur Flugzeugbewaffnung Meteor, Brimstone und Taurus, die Lenkflugkörper der PARS-Familie zur Hubschrauberbewaffnung, sowie das bewährte MILAN-System für die Infanterie am Messetand aus. Der Stand von MBDA befindet sich auf dem Display G3 / 001. Der zu Airbus Group gehörende Zulieferer Premium AEROTEC stellt seine technologischen Fähigkeiten in den Mittelpunkt seines ILA-Auftritts. Am Stand des Unternehmens (Halle 2, Stand 201) werden insbesondere der metallische 3D-Druck sowie Fortschritte in der Verarbeitung zukunftsweisender Materialien wie CFK und Glare anfassbar. Zudem ist das Unternehmen mit einem CFK-Türrahmen auf dem Future Lab des Bundeswirtschaftsministeriums vertreten und präsentiert seine Fähigkeiten hinsichtlich Zerspanung auf dem Gemeinschaftsstand des Machining Innovation Network MIN (Halle 6, Stand 306). Als Vorreiter der Branche in Sachen 3D-Druck stellt Premium AEROTEC als erstes Unternehmen zertifizierte Strukturbauteile in Serie her. Die doppelwandigen Rohrkrümmer für die Tankerversion der A400M entstanden bislang in aufwändigen Guss- und Schweißverfahren. Der Einsatz der 3D-Drucktechnologie reduziert nun die Zeit für die Herstellung der Titanbauteile signifikant. Im nächsten Schritt widmet sich das Unternehmen der Entwicklung und Herstellung bionischer Strukturbauteile aus Metall. Während CFK bereits seit Längerem in großflächigen Rumpfschalen, zum Beispiel für die A350 XWB, zum Einsatz kommt, geht Premium AEROTEC inzwischen einen großen Schritt weiter. Mit der A350-1000 verfügt ein Airbus- erstmals über Tür- und Torrahmen aus CFK. Um die damit verbundenen Gewichts- und Kostenvorteile nutzen zu können, hat das Unternehmen den Herstellprozess intensiv weiterentwickelt. Kernstück der Produktion ist das automatische Ablegen der CFK-Bänder auf engstem Raum und in komplexen Strukturen. Am eigenen Stand zeigt Premium AEROTEC einen Teil eines Türrahmenspantens, der gesamten CFK-Rahmen ist als herausragende Innovation auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft ausgestellt. Ebenso wie beim metallischen 3D-Druck und der CFK-Technologie verfügt Premium AEROTEC bei der Anwendung von Glare über sämtliche Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Entwicklung bis zur Auslieferung.