DLR präsentiert innovative Technologien auf der AERO 2025

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Das DLR stellt auf der in Friedrichshafen, der führenden Messe für Luftfahrt und Business , neuartige technologische Lösungen vor, darunter ein System zur Fernüberwachung von Flughäfen und einen virtuellen Flugsimulator.

Virtuelle Überwachung für Flughäfen

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) präsentiert auf der 2025 das Virtual-Tower-Konzept. Diese innovative Technologie erlaubt es , von jedem Ort der Welt aus den Luftverkehr zu steuern. Durch Virtual-Reality-Brillen wird der Arbeitsplatz eines in eine virtuelle Umgebung übertragen. Dies könnte besonders für kleine und mittlere Flughäfen wirtschaftlich Vorteile bieten, indem der Betrieb kosteneffizienter gestaltet wird. Die Entwicklung wurde in Zusammenarbeit mit Universitäten, Flughäfen und Flugsicherungen realisiert. Der Nutzen dieser Technologie liegt in der ortsunabhängigen Steuerung mehrerer Flughäfen zugleich.

Spielerisches Lernen mit SMART-MET

DLR stellt im Rahmen des Forschungsprojekts SMART-MET eine innovative Lernmethode für Sicherheitsaspekte im elektrischen Fliegen vor. Messebesucher können in einem zweidimensionalen Retro-Spiel „Icing“ ihre Strategie zur sicheren Ankunft mit einem e- erproben, indem sie sich mit den Herausforderungen von Enteisung beschäftigen. Im dreidimensionalen Spiel „Wake Vortices“ geht es darum, virtuelle Diamanten zu sammeln, während Fragen über Wirbelschleppen beantwortet werden. Diese spielerische Herangehensweise soll komplexe Technologien und Sicherheitsfragen auf einfache Weise näherbringen.

Technologien für elektrifizierte Antriebe

Neben virtueller Innovation legt das DLR auf der AERO auch einen Fokus auf Technologien für elektrifizierte Antriebe. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Wärmemanagement, das für die Weiterentwicklung effizienter Antriebe kritische Bedeutung hat. Diese Technologien könnten die Zukunft der Luftfahrt durch nachhaltigere und sicherere Antriebssysteme mitgestalten und werden am DLR-Messestand detailliert erläutert.

Erforschung der Satelliten-basierten Navigation

Die Messe bietet zudem Einblicke in die Sicherheit der satellitenbasierten Positionsbestimmung. Diese ist ein unerlässliches Element moderner Luftfahrttechnologie, insbesondere in Hinblick auf die Integration der Luftverkehrssysteme verschiedener Flughäfen. Das DLR forscht intensiv an Möglichkeiten, die Präzision und Zuverlässigkeit solcher Systeme weiter zu verbessern.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist die nationale Forschungseinrichtung Deutschlands für Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit. Mit über 8.000 Mitarbeitenden entwickelt das DLR Lösungen für die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft und der Zukunft. Seine Forschungstätigkeiten decken ein breites Spektrum von Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung zukunftsweisender Technologien ab.

FAIRS: Neueste Luftfahrt-Entwicklungen

Das DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung stellt aus dem Projekt FAIRS das weiterentwickelte Luftbild-Kamerasystem VABENE für Hubschrauber vor. Zudem zeigt die DLR bahnbrechende Innovationen in der Kleinluftfahrt, im Bereich störsicherer GNSS-Empfang sowie in Technologien für klimaverträgliches Fliegen.

Optimiertes Luftbild-Kamerasystem

Das System FAIRS des DLR-Instituts für Methodik der Fernerkundung gilt als jüngster Fortschritt im Luftbild-Kamerasystem VABENE. Die drei hochauflösenden Kameras sind speziell für den Hubschraubereinsatz im Verkehrs- und Katastrophenmanagement ausgerichtet. Die Fotos werden in Echtzeit an Bord verarbeitet und direkt an die Nutzer gesendet. Ein LTE-Datennetz, leistungsstarke Antennen und eine kompakte Rechnereinheit ermöglichen hochpräzise Bildauswertungen, die bei Katastrophen Anwendung finden.

Discus-2c DLR

Das Discus-2c DLR stellt neue Möglichkeiten in der Kleinluftfahrt zur Verfügung. Basierend auf einem beliebten Segelflugzeug, das aus kohlefaserverstärktem Kunststoff besteht, wird es von der DLR-Einrichtung Flugexperimente betrieben. Es dient der Forschung in den Bereichen Aerodynamik, Flugmechanik, Aeroelastik und als Prototyp für die Digitalisierungsforschung.

Forschungsflugzeug Discus-2c DLR
Forschungsflugzeug Discus-2c DLR: Der Discus-2c DLR ist ein einzigartiges Forschungsflugzeug für die Kleinluftfahrt. Er basiert auf einem weitverbreiteten Hochleistungssegelflugzeug mit 18 Meter Spannweite, das weitestgehend aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) gefertigt ist. In Rumpf und Flügel sind 48 Dehnmessstreifen verbaut, um die Belastungen bei verschiedenen Flugzuständen messen zu können. Außerdem sind im Flugzeug 22 Messstellen mit Faser-Bragg-Gittern eingebracht worden, mit denen sich die Durchbiegung der Struktur sehr genau messen lässt. Darüber hinaus besitzt der Discus Magnetfeldsonden und Beschleunigungssensoren an verschiedenen Stellen der Struktur, Rudersensoren an allen Rudern, eine Inertialmesseinheit im Rumpf und einen Nasenmast mit Fünflochsonde zur Detektion von Anströmwinkeln. (© DLR)

GALANT-System: Robuster GNSS-Empfang

Das DLR-Institut für Kommunikation und Navigation entwickelte einen GNSS-Empfänger, der Signalstörungen wie Jamming und Spoofing effektiv erkennt und unterdrückt. Die Forschenden demonstrieren mit dem GALANT-System, wie es auf zuverlässig arbeitet und eine präzise Navigation ermöglicht. Dieses System garantiert robuste Positionsbestimmung, essentielle für den Landeanflug.

Innovationen im klimaverträglichen Fliegen

Das DLR präsentiert fortschrittliche Forschung in elektrischen Antrieben für Luftfahrzeuge, wie HEX 4 ELECTRA, und das Airfox-Softwaretool zur Simulation von Brennstoffzellensystemen. Ein Fokus liegt auf Wärmemanagement von wasserstoffbetriebenen Antrieben, integriert in 3D-gedruckten Strukturen. Die Vorstellung erfolgt im Rahmen der AERO 2025.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) predigt anspruchsvolle Forschung in Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung. Als Deutschlands führende Forschungsorganisation setzt es Standards in Technologie und Wissenschaft, arbeitet eng mit akademischen, industriellen und nationalen sowie internationalen Partnern zusammen.

Personal Air Vehicle Simulator (PAVSIM)
Personal Air Vehicle Simulator (PAVSIM): Der Personal Air Vehicle Simulator (PAVSIM) eignet sich für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Helikoptern, Lufttaxis und anderen senkrechtstartenden Flugkörpern. Dazu ist der Simulator mit einem zweisitzigen ausgestattet, das am Ende eines Industrieroboter-Arm platziert ist. (© DLR)