ILA Berlin 2014: Konferenzen und Kooperationen

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Am zweiten Tag geht die ILA Berlin mit Fachvorträgen und Konferenzen weiter. Neben Jubiläen und Forschungsprojekten stehen am Donnerstag vor allem Internatoinale Kooperationen von Agenturen und Unternehmen, sowie Investitionen im Blickpunkt.

Airbusminister-Konferenz auf der ILA – Klage gegen Boeing

Die vier Staatssekretäre der verantwortlichen Ministerien für die zivile Luft- und Raumfahrtindustrie Deutschlands, Frankreichs, Spaniens und Großbritanniens haben sich im Rahmen der ILA 2014 zu ihrem regelmäßigen Austausch mit dem Airbus-Management getroffen. Die Konferenz wurde geleitet von der Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und , Brigitte Zypries. Einhellig begrüßten die Teilnehmer den kontinuierlichen Erfolg von Airbus und die positiven Marktaussichten für die zivile Produktpalette des Unternehmens.

Auch die Strategie zur Internationalisierung der Produktion fand Beifall: „Ein Arbeitsplatz im Ausland schafft vier weitere in Europa und nochmals sieben in der Zulieferkette“, betonte in diesem Zusammenhang Frédéric Cuvillier, Staatssekretär im französischen Ministerium für Transport, See und Fischerei. Im Rahmen der Konferenz wurde auch die bei der Welthandelsorganisation WTO anhängigen Klagen gegen den US-Bundesstaat Washington, der den dort ansässigen Hersteller Boeing finanziell unterstützt, thematisiert. Die Minister verliehen ihrer Erwartung Ausdruck, dass die in Frage stehende Rechtmäßigkeit dieser finanziellen Förderung im Rahmen der laufenden WTO-Maßnahmen überprüft werden sollte.

Türkei will Triebwerks-Bau für Lockheed-Martin F-35

Das Untersekretariat für die Rüstungsindustrie des türkischen Verteidigungsministeriums und der amerikanische Triebwerkshersteller Pratt & Whitney haben auf der ILA 2014 eine Absichtserklärung für den Aufbau eines Werkes für die Endmontage, den Unterhalt und die Wartung des F-135-Triebwerks für den neuen Kampfjet Lockheed-Martin F-35 Lightning II unterzeichnet.

Die türkische Luftwaffe hat kürzlich die ersten beiden Maschinen in Auftrag gegeben. Insgesamt sollen 100 Flugzeuge beschafft und ab 2019 in Dienst gestellt werden. In dem Werk sollen aber auch die Antriebe anderer F-35-Kunden betreut werden. Die Türkei ist Partnerland der ILA 2014.

Hubschrauberlandeplätze an Kliniken bald ohne Genehmigung?

Im Rahmen des umfangreichen Konferenzprogramms der Messe Berlin auf der ILA 2014 leistet der Deutsche Hubschrauber Verband (DHV) e.V. einen wichtigen Beitrag. Top-Prominenz aus der deutschen und internationalen Hubschrauberszene diskutieren die Rolle des zivilen Hubschraubers in der Zukunft. Unter dem Schlagwort „Der Hubschrauber, die Biene der Luftfahrt“, werden seine Bedeutung als fleißiges Arbeitstier im Dienst der Gesellschaft herausgestellt und gleichzeitig aktuelle Gefährdungen durch neue Gesetzgebungen thematisiert.

„Konkret drohen zum Beispiel bis zu 50 Prozent der anfliegbaren Landeplätze an Krankenhäuser in Deutschland kurzfristig wegzufallen, mit unmittelbaren dramatischen Auswirkungen auf die Versorgung von Patienten“, warnt Thilo Scheffler, Geschäftsführer des DHV. Moderiert von Judith Rakers, bekannt aus der ARD Tagesschau und anderen TV Formaten, wollen die Experten die Problemstellungen diskutieren und Lösungswege aufzeigen.

URSC: Neue russische Raumfahrtholding auf der ILA

Ihren ersten internationalen Auftritt hatte die per Dekret des russischen Präsidenten Putin im Dezember 2013 aus der Taufe gehobene -Holding „United Rocket and Space Corporation“ (URSC). Sie fungiert als neue Dachmarke für russische Unternehmen der Raumfahrtindustrie. „Russland ist weltweit führendes Land in der Raumfahrt. Sie hat für Russland existentielle Bedeutung, und ihre weitere Entwicklung gibt auch anderen Branchen wichtige Impulse“, sagte Igor Komarov, CEO von URSC.

Unter dem Dach der Holding soll nun die gesamte russische Raumfahrtindustrie mit ihren einzigartigen Kompetenzen reformiert und, so wörtlich, „global konkurrenzfähiger gemacht werden.“ Zu diesem Zweck wird ein einheitliches System zur Verwaltung von Projekten und Standardisierung von Normen entwickelt. Als aktuelles Beispiel der internationalen Zusammenarbeit nannte Komarov einen soeben unterzeichneten Vertrag zwischen der Firma „Reshetnev“ und „Airbus Defence & Space“. Halle 4, Stand 4303.

Airbus Defence & Space: Weltmarkt wächst, Konkurrenz auch

Während die Rüstungsausgaben in den NATO-Ländern einer starken, krisenabhängigen Fluktuation unterliegen, sieht Christian Scherer, Vize-Präsident Sales & Marketing bei Airbus Defence & Space, eine wachsende Nachfrage insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum, aber auch im Mittleren Osten und in Afrika. Dagegen würden die großen Wachstumsmärkte China und Russland vorwiegend von ihren eigenen Unternehmen versorgt, die zudem zunehmend als Konkurrenten auf den Exportmarkt drängen.

Um auf dem Weltmarkt eine kritische Masse zu erreichen, sei es notwendig gewesen, die Kräfte der früheren Rüstungs- und Raumfahrtsparten Cassidian und Astrium sowie das Militärflugzeuggeschäft von Airbus zu bündeln. Erstmals präsentiert man sich unter diesem neuen Dach auf der ILA 2014. Ziel sei es, den Exportanteil von 40 auf 60 Prozent zu steigern. Auf der ILA unterzeichnete das Unternehmen eine Absichtserklärung mit der türkischen Firma Roketsan über eine zukünftige Kooperation bei militärischen Aerospace-Aktivitäten. Halle 4, Stand 4000.

Vulkanasche-Warnsystem vom Deutschen Wetterdienst

Bei zukünftigen Vulkanausbrüchen soll es in Deutschland künftig ein schnelleres und besseres Bild über die tatsächliche Bedrohung des Luftverkehrs durch Vulkanasche geben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Luftfahrt ein europaweit führendes Warnsystem aufgebaut, das während der ILA 2014 vorgestellt wurde.

Er betreibt inzwischen an über 50 Standorten mit den weltweit leistungsfähigsten Messgeräten eines der global dichtesten und effektivsten Netze, um vom Boden aus eine Vulkanaschewolke zu erfassen. Gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie wurde ein Modell entwickelt, das Emissionen und die Ausbreitung von Mineralstaub vorhersagt. Integraler Bestandteil des neuen Warnsystems ist ein ergänzendes, fliegendes Messsystem der Fachhochschule Düsseldorf. Es kommt auf einem auf Abruf bereitstehenden Ultraleichtflugzeug Flight Design CT SLt der UL GmbH sowie einer Diamond DA42 MPP Guardian zum Einsatz.

Die CT ist so konzipiert, dass sie innerhalb weniger Minuten abgerüstet werden kann und mit nach hinten geklapptem Fahrwerk in den Frachtraum eines Airbus A340 passt. In Zusammenarbeit mit Airbus kann das Ultraleicht-Flugzeug so innerhalb von ein bis zwei Tagen an jeden Ort der Welt gebracht werden, um vor Ort aktive Vulkanaschewolken zu detektieren. Halle 3, Stand 3458.

ESA feiert 50 Jahre Kooperation bei europäischer Raumfahrt

Mit der Unterzeichnung erster Dokumente zwischen der europäischen Raumfahrt-Agentur ESA und ihren Partnern aus der Industrie wurde am 20. Mai auf der ILA der Startschuss für die zweite Generation von Wettersatelliten gegeben, die als MetOp-Programm ab 2021 wichtige Informationen für die Wettervorhersage aus dem All senden sollen. Als im Jahr 1964 die beiden Organisationen ESRO und ELDO für die Raumfahrtforschung und Raketenstarts gegründet wurden, war der künftige große Erfolg europäischer Zusammenarbeit im All noch nicht absehbar.

Mit der Fusion von ESRO und ELDO 1975 wurde die European Space Agency (ESA) gegründet, die bis heute alle europäischen Raumfahrtaktivitäten koordiniert. Auf der ILA 2014 gab der Generaldirektor der ESA, Jean-Jacques Dordain, einen Einblick in die eindrucksvolle Vielfalt dieser Programme. „Highlight des Jahres ist die Mission der Sonde Rosetta, die jetzt noch zwei Millionen Kilometer von ihrem Zielkometen entfernt ist. Schon im November soll sie dort landen.“, sagte Dordain.

Außerdem befinden sich zwei weitere Satelliten für das Navigationssystem Galileo in der Vorbereitungsphase ihres Starts im August 2014, sodass sich ab 2015 insgesamt acht Satelliten nutzen lassen. Bereits am 29. Mai 2014 wird mit Alexander Gerst wieder ein ESA-Astronaut auf den Weg zur Internationalen Raumstation ISS machen. Halle 4, Stand 4000.

Zehn Jahre MEADS: Trinationale industrielle Partnerschaft

Auf der ILA 2014 feierten hochrangige Vertreter der Firmen Lockheed Martin (USA) und MBDA (Deutschland und ) zehn Jahre Entwicklungspartnerschaft des trinationalen Luftabwehrprogramms MEADS (Medium Extended Air Defense System). Heute stehe mit MEADS ein ausgereiftes System zur Verfügung, das erst im vergangenen November eindrucksvoll seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat, hieß es auf der Pressekonferenz der Systempartner.

Der erstmalige Erfolg zwei verschiedene, aus unterschiedlichen Richtungen anfliegende Ziele gleichzeitig zu bekämpfen, wurde in diesem Rahmen ebenfalls thematisiert. „MEADS ist das fortschrittlichste und fähigste Luftabwehrsystem, entwickelt, um aktuelle und zukünftige militärische Anforderungen zu erfüllen“, sagte Thomas Homberg, der Geschäftsführer von MBDA Deutschland. MEADS beteiligt sich aktuell an einer entsprechenden polnischen Ausschreibung. Betont wurde auf der ILA 2014 das große Potential einer künftigen industriellen Partnerschaft mit dem mitteleuropäischen Land. Halle 1, Stand 1505.

Rolls-Royce: Millionen-Investitionen in Kompetenzzentrum in Dahlewitz

Im Beisein des Vize-Kanzlers und Bundesministers für Wirtschaft und Energie, Sigmar Gabriel, sowie des Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke hat Rolls-Royce auf der ILA 2014 bekanntgegeben, dass mehrere hundert Millionen Euro in den Aufbau eines globalen Kompetenzzentrums für Reduktionstriebwerke am brandenburgischen Standort Dahlewitz investiert werden.

Dort entsteht unter anderem eine neue Prüfanlage für Reduktionshauptgetriebe für das neue UltraFan-Triebwerk, das ab 2025 einsatzbereit sein soll und gegenüber der ersten Generation der Trent-Triebwerke mindestens 25 Prozent weniger Treibstoff verbraucht. In den nächsten 18 Monaten werden rund 200 neue Stellen mit hochqualifizierten Ingenieuren besetzt. Die Entscheidung für den Standort, in den seit 20 Jahren bereits rund 2,3 Milliarden Euro geflossen sind, sei auch eine Anerkennung für die Leistung und den hohen Ausbildungsstand der deutschen Mitarbeiter, sagte Tony Wood, Rolls-Royce-President Aerospace.

Sigmar Gabriel würdigte das Engagement der Briten und gab bekannt, dass sein Ministerium das Projekt mit zwölf Millionen Euro fördert. Insgesamt rund 200 Millionen Euro seien bereits für weitere Entwicklungen bei Rolls-Royce eingestellt. Der Minister besuchte bei seinem Rundgang auf der ILA weitere deutsche Firmen und Organisationen sowie den Gemeinschaftsstand des Gastlandes Türkei. Halle 2, Stand 2214.

Northrop Grumman: Auslieferung des 5.000. „LCR-100“

Die Northrop Grumman Corporation hat das fünftausendste Kurs-/Lagereferenzsystem LCR-100 ausgeliefert. Es liefert kritische Flugregelungs- und Navigationsdaten zur Anwendung in zivilen und militärischen Flächenflugzeugen und Drehflüglern. Das LCR-100 gehört zu den Geräten, die das Unternehmen auf der ILA 2014 zeigt. Die deutsche Tochtergesellschaft Northrop Grumman LITEF hat das Modell seit 2008 an mehr als 30 Kunden übergeben können.

„In nur fünf Produktionsjahren ist unser LCR-100 zu einem erfolgreichen, weit verbreiteten System geworden, das für seine herausragende Zuverlässigkeit und Genauigkeit bekannt ist, selbst bei erschwerten Einsatzbedingungen bei Helikoptern mit Vibrationen, akustischen Störungen und einzigartigen Flugprofilen“ sagte LITEF-Geschäftsführer Eckehardt Keip. Halle 2, Stand 2321.

Bauhaus Luftfahrt stark auf der ILA 2014 vertreten

Bauhaus Luftfahrt, eine von verschiedenen Luft- und Raumfahrtfirmen getragene interdisziplinäre Forschungseinrichtung, zeigt auf der ILA 2014 abermals eine starke Präsenz. Auf verschiedenen Messeständen ihrer Industrie- und Projektpartner bilden in diesem Jahr die Themenkomplexe „Antriebe“ und „Alternative Kraftstoffe“ die Schwerpunkte.

Auf dem Stand von MTU Aero Engines präsentiert Bauhaus Luftfahrt die Konzeptstudie für einen sogenannten „Propulsive Fuselage“. Diese veranschaulicht die intelligente Integration eines dritten Triebwerks in den Rumpf eines Flugzeugs, dessen Widerstand durch die Einsaugung der sogenannten Grenzschicht in der Folge signifikant reduziert werden kann. Das vom Bauhaus Luftfahrt koordinierte EU-Projekt SOLAR-JET präsentiert auf der ILA am Stand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) einen Solar-Reaktor, mit dem kürzlich erstmals Kerosin aus konzentriertem Sonnenlicht, Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden konnte.

Das Schwerpunktthema „Alternative Kraftstoffe“ wird darüber hinaus mit einer Posterpräsentation von Arbeiten zum Thema „Bioenergie-Potenzialanalyse“ am Stand des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie mit mehreren Fachvorträgen im „Alternative Aviation Fuels-Pavillon“ abgedeckt.

Eu:CROPIS – Tomatenzucht im Weltall für Langzeitmissionen

Eine Überlebensgemeinschaft aus Bakterien, Tomaten und einzelligen Algen, künstlicher Urin und ein Satellit, der mit seiner Rotation um seine Achse die Schwerkraft von und Mars simulieren kann – das sind die Bestandteile der Mission Eu:CROPIS (Euglena and Combined Regenerative Organic-Food Production in Space) des DLR.

2016 sollen zwei Gewächshäuser ins Weltall starten, in denen ein kombiniertes Lebenserhaltungssystem das Abfallprodukt Urin zu Dünger verwertet und so das Wachstum von Tomaten für Mond- und Marshabitate sowie Langzeitmissionen ermöglicht. Das DLR zeigt auf der ILA ein Mock-up des Satelliten sowie einen Druckbehälter, in dem eine Überlebensgemeinschaft untergebracht wird. Halle 4, Stand 4301.

MTU beim Ausbau des zivilen Triebwerksgeschäfts

MTU Aero Engines will das Zivilgeschäft, das bereits einen Umsatzanteil von 50 Prozent hat, weiter ausbauen. „Wir wollen bis 2018 eine starke Position in allen Triebwerkssegmenten innehaben“ sagte CEO Reiner Winkler auf der ILA 2014. Einen wesentlichen Meilenstein stellt der für Anfang September erwartete Erstflug des Airbus A320neo dar, für dessen Getriebefan-Antrieb das Unternehmen die schnelllaufende Niederdruckturbine und – zusammen mit dem US-Partner Pratt & Whitney – den Hochdruckverdichter beisteuert.

Auch die CSeries von Bombardier, der Mitsubishi Regional Jet, die russische Irkut MS-21 und die neue E-Jet-Generation von werden mit Triebwerken aus der GTF-Familie ausgestattet. In München wird derzeit die Blisk-Halle für 60 Millionen Euro erweitert, bis 2017 entsteht hier außerdem ein neues Logistikzentrum. Bereits ein Jahr zuvor wird die Endmontage von Triebwerken für den A320neo in Bayern beginnen.

Auch die Kapazität des polnischen Zweigwerkes soll um 50 Prozent erweitert werden. Bei den militärischen Triebwerken, die nur noch einen Umsatzanteil von 13 Prozent ausmachen, ist die Lage trotz sinkender Verteidigungsetats stabil, sagte Programmvorstand Michael Schreyögg. Wichtig sei es in der aktuellen Lage, das Technologie-Know-how und die Kompetenzen in diesem Bereich im Unternehmen zu bewahren. Halle 2, Stand 2301.

Luftfahrt-Standort Hamburg auf der ILA 2014

Die Metropolregion Hamburg gehört mit rund 40.000 Fachkräften und über 300 Unternehmen zu den weltweit größten Luftfahrtstandorten und ist auch auf der ILA 2014 stark repräsentiert. Im „Hanse-Pavillon“ in Halle 3 präsentieren sich die Luftfahrtzentren Hamburg und an einem großen Gemeinschaftsstand.

Unter den Ausstellern befinden sich das Luftfahrtcluster des Standorts, Hamburg Aviation, das Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL), der Zuliefererverband Hanse-Aerospace und die Hamburg University of Applied Sciences mit ihren auf Flugzeugbau spezialisierten Studiengängen. Highlight am Stand von Hamburg Aviation ist ein Flugzeugmodell im Maßstab 1:87, das das Zukunftskonzept zum Starten und Landen ohne Fahrwerk zeigt.

Auf der ILA 2014 kommt der größte Star unter den ausgestellten Flugzeugen wieder aus dem Hause Airbus: Das neue effiziente Langstreckenmodell A350 XWB, dessen Erstflug kaum ein Jahr zurückliegt. Er feiert seine deutsche Messe-Premiere. Der Airbus-Standort in Hamburg-Finkenwerder ist für die Entwicklung der verantwortlich. Mit knapp 8.000 Mitarbeitern stellt die AG in Hamburg den zweitgrößten Luftfahrt-Arbeitgeber in der Region dar. Auf der ILA präsentiert das Unternehmen unter anderem ein neues Roboter-Reparaturverfahren für Faserverbundstoffe. Halle 3, Stand 3415.

Emissionen von Biotreibstoffen: Forschungsflüge von DLR mit NASA

Biotreibstoffe bieten eine Perspektive den CO2-Abdruck der Luftfahrt zu senken sowie mögliche ungünstige Klimaeinflüsse von Partikelemissionen und Kondensstreifen zu reduzieren. Diesem Forschungsthema haben sich die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und das DLR sowie das kanadische National Research Council (NRC) bei zweiwöchigen gemeinsamen Flugversuchen im Mai 2014 gewidmet. Erste Ergebnisse der Flugkampagne im Rahmen des Projekts Access II (Alternative Fuel Effects on Contrails and Cruise Emissions) werden im Rahmen der ILA 2014 vorgestellt. Halle 4, Stand 4301.

Patrouille Suisse feiert ihren 50. Geburtstag auf der ILA

Nach einer Pause im Jahr 2012 ist die Patrouille Suisse auf die ILA zurückgekehrt und zeigt hier ihr Jubiläumsprogramm. Die Flugstaffel der Schweizer Luftwaffe wurde 1964 mit vier Hawker Hunter gegründet und fliegt jetzt seit zwei Jahrzehnten sechs Northrop F-5E II in einer rot-weißen Sonderlackierung mit dem Schweizer Kreuz auf der Rumpfunterseite.

Voraussichtlich ab 2016 sollen diese durch vier Boeing (McDonnell Douglas) F/A-18 Hornet ersetzt werden. Zum 50-jährigen Bestehen wurden neue Elemente und Figuren wie der „Hosenlupf“ und „Hornet“ in das Display aufgenommen, so der Kommandant der Patrouille, Oberstleutnant Daniel Hösli. Die sechs Piloten um den Leader in „ Uno“, Hauptmann Simon „Billy“ Billeter zeigen ihr Können noch bis zum Sonntag auf der ILA 2014. Freigelände.

Static Display – Bundeswehr-Maschinen zum Anfassen und Reinsetzen

Nicht nur die Verteidigungsministerin, die am heutigen Mittwochmittag auf das Gelände kommt – alle Besucher dürfen ins Static Display, also die große Ausstellung von so ziemlich jedem fliegenden Gerät, welches die Bundeswehr hat. Hubschrauber, Flächenflugzeuge, Jets und unbemannte Fluggeräte werden zu sehen sein, unter anderem das fliegende Lazarett MedEvac, ein umgebauter A310, oder der Truppentransporter Transall.

Man darf in fast jede Maschine einsteigen und sich von der Besatzung die vielfältigen Funktionen erklären lassen. Alle Maschinen sind voll funktionsfähig und aus dem Einsatz nur kurz auf der ILA zwischengeparkt. Nur die Kampfjets darf man aus Sicherheitsgründen nicht betreten, aber dafür gibt es einen ausgemusterten Tornado, der nicht nur Jugendliche magisch anzieht – einmal im Cockpit zu sitzen wie ein echter Pilot ist auch ein Traum vieler Erwachsener. Wer sich genauer informieren will, wird am Infotruck versorgt. Hier erfährt man auch alles zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr.

Buchpremiere auf der ILA

Berlin-Brandenburg ist eine der geschichtsträchtigsten Luftfahrtregionen der Welt. Kaum eine andere erlebte so viele Erfindungen, Spitzenleistungen und Rekorde, hatte und hat eine solche Konzentration von für die Luftfahrt bedeutsamen Stätten wie diese. In der Nähe des neuen Berliner Großflughafens (BER) begann einst Otto Lilienthal mit seinen Flugversuchen. Darüber sind hier auch die Ursprünge der Weltraumfahrt zu finden.

Ein kompetentes Autorenquintett hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese packende Historie zu dokumentieren, um sie zu bewahren. Die ILA 2014 ist darum genau die richtige Veranstaltung für die Vorstellung des Bandes „Historische Luftfahrtstätten in und um Berlin“. Halle 3, Stand 3354.