Schon seit einigen Jahren arbeitet die ILA Berlin an ihrem Fortbestehen. Die älteste Luft– und Raumfahrtausstellung der Welt erhielt dabei in diesem Jahr einen neuen Schwerpunkt auf Technologien und Innovationen. Die 1.100 Aussteller und 180.000 Besucher dieses Mal belegten hernach auch eine sehr erfolgreiche Messe.
Die Veranstalter, der Bundesverband der Deutschen Luft– und Raumfahrtindustrie (BDLI) und die Messe Berlin, wagten zum ersten Mal diesen neuen Ansatz auf Innovationen. Und das, während finanzielle Gründe, die immer wieder verschobene Fertigstellung des Flughafens Berlin-Brandenburg BER (jetzt auf 2020) und die Konkurrenz durch andere europäische Luft- und Raumfahrtmessen Fragen und Probleme zur Zukunft der Messe aufwerfen. Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) spricht sich klar für ein Fortbestehen der ILA Berlin aus.
„Wir dürfen die ILA nicht permanent unter Druck setzen“, sagt DGLR-Präsident Prof. Rolf Henke. „Wenn wir ständig hinterfragen, ob sich die ILA international behaupten kann, ob sie in Berlin weiter stattfinden kann oder ob sie finanziell zu stemmen ist, können wir sie wirklich irgendwann absetzen. Wenn wir aber sagen, ‚Wir möchten eine ILA‘, dann können wir auch eine ILA machen.“
Flughafen BER Aus für ILA Berlin?
Ein großer Diskussionspunkt um die Zukunft der ILA in Berlin ist die Fertigstellung des Flughafens BER, der an das ExpoCenter Airport grenzt. Ob eine Messe inklusive Flugshow während des Betriebs des Flughafens in Berlin tatsächlich nicht mehr möglich ist, müsste noch einmal untersucht werden. Sollte das der Fall sein, muss ein neuer Standort gefunden werden. Denn für Henke steht fest: „Der ILA würde ohne Flugshow ein zentrales Element fehlen. Die Flugshow macht die ILA aus. Seit meiner Schulzeit übt sie eine Faszination auf mich aus, die bis heute andauert. Ich bin mir sicher, den meisten Besuchern geht es genauso.“
Der neue Schwerpunkt auf Innovationen und Technologien zeigte sich auf der Messe in einem größeren Konferenzprogramm und dem ILA Future Lab. Ein weiteres wichtiges Element war der erste Berlin Aviation Summit, der am Vortag der ILA in Berlin stattfand. Die gemeinsame Veranstaltung des BDLI und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), organisiert von der DGLR, brachte viele hochkarätige internationale Podiumsgäste und Teilnehmer zusammen, die über die Zukunft der Luftfahrt diskutierten. Diese neuen Bausteine sind ein erster Schritt, die ILA zur Innovationsmesse zu machen und lassen sich zukünftig sicherlich ausbauen.
Es bleibt zudem abzuwarten, ob eine scharfe Trennung der ILA von einer Verkaufsmesse erstrebenswert und überhaupt möglich ist. Soll die ILA als Verkaufsmesse bestehen bleiben, wäre es sinnvoll, die Fachbesuchertage wieder auf drei Tage zu erhöhen. Zunächst ist dies jedoch wohl nicht geplant. Der Termin für die nächste ILA steht bereits fest: Vom 13. bis 17. Mai 2020 dreht sich in Berlin wieder alles um die Luft- und Raumfahrt.