Planetenpreis für Ausstellung um Komet Chury und Rosetta

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Der Europlanet-Preis 2017 für „Public Engagement with Planetary Science“ wurde an das Team hinter der äußerst erfolgreichen Ausstellung „KOMETEN – die Mission Rosetta: Eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems“ im Museum für Naturkunde in vergeben.

Die Sonderausstellung in dem Museum im Herzen Berlins wurde von August 2016 bis Januar 2017 von 820.000 Personen besucht – neben spektakulären Saurierskeletten und den weltberühmten Tierpräparaten eine zusätzliche Attraktion in den Räumen des berühmten, 1889 gegründeten Naturkundemuseums an der Invalidenstraße. Das Deutsche Zentrum für – und (DLR) hatte die Ausstellung in Kooperation mit dem weltbekannten Berliner Museum und der Max-Planck-Gesellschaft zusammengestellt.

Ulrich Köhler, Dr. Barbara Stracke und Dr. Ekkehard Kührt vom DLR-Institut für Planetenforschung werden die Auszeichnung im Namen des gesamten Ausstellungsteams entgegennehmen. Seit 2005 bietet Europlanet der Planetenforschungs-Community in Europa eine Plattform zum Austausch von Ideen und Mitarbeitern, zum gemeinsamen Nutzen von Forschungstools, Daten und Einrichtungen, zur Festlegung der wichtigsten wissenschaftlichen Ziele für die Zukunft und, um Interessenvertreter, politische Entscheidungsträger und EU-Bürger für die Planetenforschung zu begeistern.

Komplexe Mission und ebenso die Ausstellung

Dr. Thierry Fouchet, Vorsitzender der Jury für den Europlanet-Preis 2017, sagte: „Die Jury-Mitglieder waren vom Engagement und Enthusiasmus des Ausstellungsteams während der Entwicklung dieser Ausstellung und von der Energie, die das Team in die Vorbereitung der weltweiten Tour und der Online-Version gesteckt hat, beeindruckt. Rosetta ist eine der komplexesten Weltraummissionen zur Erforschung des Sonnensystems und ein großer Erfolg für die europäische Planetenforschung. Diese Ausstellung hat einen sehr wichtigen Beitrag für die Darstellung der Missionserfolge und der Begeisterung um Rosetta in der Öffentlichkeit geleistet.“

Prof. Tilman Spohn, Leiter des DLR-Instituts für Planetenforschung, sagte: „Das Ausstellungsteam hat von einigen Mitgliedern, die mehr als einmal vollen Einsatz gezeigt haben, profitiert. Ohne deren unermüdlichen Einsatz, Geduld und Vision wäre die Ausstellung nie realisiert worden.“

Das Herzstück der Ausstellung ist ein Modell des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko im Tausendermaßstab, das auf Daten des OSIRIS-Kamerasystems an Bord der Rosetta-Sonde basiert. Das Modell ist von mehreren großen hinterleuchteten Schautafeln mit Bildern des Kometen, Informationen zu den Höhepunkten der Mission sowie von ausgewählter Hardware des Raumfahrzeugs und von Instrumenten und Erinnerungsstücken der Mission umgeben. Die Ausstellung beinhaltet historische und wissenschaftliche Hintergrundinformationen zu Kometen als wichtige Bausteine des Sonnensystems sowie zur Mission Rosetta und ihren aktuellen, wissenschaftlichen Ergebnissen insgesamt. Ebenso zeigen mehrere Videos die persönlichen Geschichten der Männer und Frauen, die die Rosetta-Mission ermöglichten.

Ausstellung wandert international

Ab 2018 wird sie als Wanderausstellung an verschiedenen Veranstaltungsorten, darunter auch im Naturhistorischen Museum in , und in weiteren Museen in , der und voraussichtlich den Vereinigten Staaten zu sehen sein. Noch in diesem Jahr wird eine virtuelle Version der Ausstellung online verfügbar sein und in den kommenden Jahren mit neuen, wissenschaftlichen Erkenntnissen der Rosetta-Mission aktualisiert werden.

Der Europlanet-Preis, der mit 4.000 Euro dotiert ist, wird am Montag, 18. September 2017, während des European Planetary Science Congress 2017 in , , überreicht. Die Ausstellung wird von 2020, einem EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation, über die Finanzhilfevereinbarung mit der Nr. 686709 finanziell unterstützt.

Auf den Bildern

Modell des Kometen Churyumov-Gerasimenko in der Ausstellung: Eine der Attraktionen der Ausstellung „KOMETEN – die Mission Rosetta. Eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems“ war das originalgetreue, über vier Meter großes Modell des Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko im Maßstab 1:1000. Als Grundlage diente ein digitales Geländemodell des Kometen, das Wissenschaftler des DLR-Instituts für Planetenforschung aus Stereobilddaten der deutschen Kamera an Bord der Rosetta-Mission berechnet hatten.

Alles Wissenswerte über Kometen und die Mission Rosetta: Ein halbes Jahr lang informierten sich insgesamt mehr als 700.000 Besucher im Museum für Naturkunde über „KOMETEN – die Mission Rosetta: Eine Reise zu den Ursprüngen des Sonnensystems“, einer gemeinsamen Ausstellung von DLR, dem Museum und der Max-Planck-Gesellschaft, über die rätselhaften ‚Schweifsterne‘.

Modell des kleinen Forschungsmoduls Philae auf der Kometenoberfläche: Höhepunkt der Mission war die Landung des kleinen Forschungsmoduls Philae auf der Kometenoberfläche, die an mehreren Stationen in der Ausstellung ausführlich geschildert und an Modellen nachvollzogen werden konnte.