RUAG steigert Ergebnis – Expansion gegen schwachen Markt

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Der internationale Technologiekonzern erwirtschaftete 2013 einen gegenüber dem Vorjahr leicht höheren Nettoumsatz von 1.752 Mio. CHF (Vorjahr 1.741 Mio. CHF). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 115 Mio. CHF auf Vorjahresniveau (113 Mio. CHF). Der Reingewinn stieg um 16 Mio. CHF auf 94 Mio. CHF an. Die EBIT-Marge (EBIT/Betriebsleistung) erhöhte sich leicht auf 6,6 Prozent (6,3 Prozent). Das zivile Geschäft trug 56 Prozent zum Umsatz bei, der Umsatzanteil im Ausland erreichte mit 61 Prozent einen neuen Höchststand mit Wachstum vor allem in den USA und der Region / Pazifik.

Alle fünf Divisionen arbeiteten profitabel und trugen zum positiven Konzernergebnis bei. Mit einem Umsatzanteil von 56 Prozent (50 Prozent) übertraf das zivile Geschäft den Ertrag des militärischen Geschäfts, das 44 Prozent (50 Prozent) zum Umsatz beisteuerte. Den größten Zuwachs verzeichnete die Business Unit Jagd & Sport der auf Kleinkalibermunition spezialisierten Ammotec.

Rüstungsexpansion bescherte Wachstum

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS bleibt der wichtigste und größte Einzelkunde der RUAG, allerdings ging der Anteil am Umsatz im 2013 weiter zurück auf 32 Prozent (36 Prozent). Durch internationale sowie zivile Aufträge konnte die RUAG den Rückgang aber kompensieren. Der Umsatzanteil im Ausland stieg erneut an und erreichte mit 61 Prozent (56 Prozent) den bisher höchsten Wert.

Die Expansion in ausgewählte ausländische Wachstumsmärkte war der zentrale Erfolgsfaktor. So verzeichnete in den USA insbesondere der Sportschützenmarkt ein signifikantes Wachstum und in der Region / Pazifik erhöhte die RUAG ihren Marktanteil in erster Linie wegen der 2013 vollständig integrierten Firma für den Unterhalt von Flugzeugkomponenten, Rosebank Engineering, Australia.

Aufträge gestiegen – RUAG als beliebt

Der Cash Flow aus der Betriebstätigkeit betrug 142 Mio. CHF (130 Mio. CHF). Der Free Cash Flow sank auf 100 Mio. CHF (150 Mio. CHF), was auf die 2012 getätigte Akquisition der Ascom Defense zurück zu führen ist. Der Auftragseingang erreichte 1.851 Mio. CHF (1.612 Mio CHF) und war damit höher als der Nettoumsatz; auch der Auftragsbestand stieg auf 1.405 Mio. CHF (1310 Mio. CHF). Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen insgesamt 132 Mio. CHF (134 Mio. CHF), was einem Anteil von 7,5 Prozent des Konzernumsatzes entspricht.

Bei den Ingenieur- und Technikberufen rangierte die RUAG gemäß der aktuellen Umfrage von Universum Communications sowohl bei den Hochschulabsolventen als auch bei den erfahrenen Berufsleuten unter den Top 10 der beliebtesten . Der Personalbestand des Gesamtkonzerns erhöhte sich per 31. Dezember 2013 auf 8.241 Mitarbeitende (8.188).

Strategische Maßnahmen gegen schwachem Markt

Die Resultate dürfen jedoch nicht über das schwierige Geschäft für die RUAG hinwegtäuschen. Nur dank der konsequent umgesetzten Konzernstrategie konnte das Unternehmen die schrumpfenden Volumen in der und in den europäischen Märkten kompensieren. Die Konzernstrategie hat drei Stoßrichtungen: Verbindung von zivilen und militärischen Technologien, Fokussierung auf das Kerngeschäft (Luft- und sowie Sicherheits- und Wehrtechnik) sowie internationales Wachstum.

Das Jahr 2013 kennzeichneten für die Unternehmenszukunft folgende Highlights als erfolgreiche Umsetzung der Konzernstrategie:

  • Der US-amerikanische Raketenbauer United Launch Alliance wählte im Juli 2013 die RUAG als strategische Partnerin für neuartige Doppelstrukturen, die den gleichzeitigen zweier Satelliten ermöglichen.
  • Gegen Ende des Berichtsjahres besiegelte die RUAG den Verkauf von zehn Turbopropflugzeugen der Passagierversion Dornier 228 nach Venezuela.
  • Mit dem Verkauf der Mechanical Engineering AG und der Stilllegung von Automotive im Jahr 2013 konnte die Fokussierung der RUAG Technology auf den Flugzeugstrukturbau abgeschlossen werden. So wurde die bisherige Division RUAG Technology in RUAG Aerostructures umbenannt. Die RUAG unterstreicht mit diesem Schritt die wachsende Bedeutung des Flugzeugstrukturbaus und positioniert sich klarer im internationalen Luftfahrtmarkt.
  • Die Ende 2012 übernommene Firma Rosebank Engineering, Australia, wurde 2013 vollständig integriert. Mit der Akquisition erweiterte die RUAG ihre Kompetenzen im Flugzeugkomponenten-Unterhalt und erhielt verstärkten Zugang zur Region Asia Pacific.
  • Im November 2013 akquirierte die RUAG in das auf Simulations- und Trainingssysteme spezialisierte KMU GAVAP. Die Übernahme eröffnet der RUAG mittel- und langfristige Wachstumschancen.