Science-Fiction-Ausstellung zu Raumschiff Enterprise

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Einmal auf der Kommandobrücke der Enterprise Platz nehmen? Bitte sehr: Captain Kirk und seine Crew sind mit Original-Requisiten im Dornier Museum gelandet – zu einer in einzigartigen Ausstellung. „Star Trek – Science & Fiction“ zeigt ab Freitag, 28. Oktober 2016, einzigartige Exponate aus 50 Jahren des kultigsten Universums aller Zeiten.

Heute vor 50 Jahren lief die erste Folge von Star Trek im US-Fernsehen und das Jubiläumsjahr wird ein Fest für alle der Kultserie. Da kommt die Ausstellung in gerade recht: Als einziges Museum in zeigt das Dornier Museum für Luft- und Raumfahrttechnik eine exklusive Ausstellung zum Thema „Science & Fiction – 50 Jahre Raumschiff Enterprise“ – mit beeindruckenden Großexponaten und Original-Requisiten der Serien und Filme. Der Bogen spannt sich von Star Trek: The Original Series (1966-1969) über Star Trek: The Next Generation und Star Trek: Deep Space Nine bis zu den Kinofilmen.

Skandal: Kirk küsst Uhura, Russen intervenieren

Man betritt den Ausstellungsraum durch ein „Wurmloch“, erfährt darin Spannendes über die Geschichte, die Figuren und die Entstehung einer Fernsehserie. Daneben zeigt die Ausstellung zahlreiche Original-Requisiten, Raumanzüge und Uniformen der Serie, ihren Fortsetzungen, sowie den Filmen. Das nachgebaute Holodeck der Enterprise bildet den Rahmen mit Informationen und Filmausschnitten, darunter der erste Filmkuss der Geschichte zwischen dem weißen Captain Kirk (William Shattner) und der farbigen Uhura (Nichelle Nichols), anno 1968 in den USA. Dies ist eines der Beispiele für die humanitäre Botschaft des „Star Trek“-Schöpfers und Autors Gene Roddenberry. Revolutionär war auch, dass mit „Sulu“ ein Japaner auf der Brücke eines US-Schiffes saß, knapp zwei Jahrzehnte nach Kriegsende. Und als sich der Kreml beschwerte, bei der „Vereinigten Sternenflotte“ sei kein Russe an Bord, wurde „Chekov“ dazugesetzt. Es gibt also viel zu erfahren, doch das sind nur die Hintergründe: Die Sensation der Ausstellung ist die nachgebaute Kommandobrücke der U.S.S. Enterprise NCC-1701, mit Captain’s Chair, Navigationssitzen und Bedienpult.

Vieles ist heute Realität

Das Dornier Museum schlägt die Brücke von der Fiktion über die Vision zum technischen Fortschritt und zeigt in der Ausstellung, dass die Geschichten rund um das Raumschiff Enterprise bis heute zahlreiche Menschen im Bereich der Wissenschaft, und Gesellschaft beeinflusst. Neben den beeindruckenden Star Trek-Exponaten gibt es riesige 1:10-Repliken der Raumstation ISS und eines Space Shuttles zu sehen. Der Communicator, welcher der Enterprise-Crew zur Kommunikation diente, zeigt Ähnlichkeiten mit dem ersten Klapphandy von Motorola mit dem Namen „StarTAC“ auf.

Daneben die Mini-Computer, die ab Star Trek – The Next Generation im Einsatz waren und mit den heutigen Smartphones und Tablets vergleichbar sind. Auch die Antriebstechnologie wird gegenübergestellt: Neben einer Original-Schubkammer einer Ariane 5 Trägerrakete ist ein Warp-Kern zu sehen. Und natürlich darf der Replikator, welcher die Lebensmittel der Enterprise-Crew materialisierte, nicht fehlen. Dieser ist im weitesten Sinne mit der heutigen 3D-Druck-Technologie zu vergleichen und wird einem 3D-Drucker Namens „Replicator“ gegenübergestellt.

Feierliche Eröffnung am Vorabend

„Eine visionäre Idee entsteht immer zuerst fertig im Kopf“, sagte Museumsdirektor Berthold Porath bei der feierlichen Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend: „Vieles, was in der ersten Enterprise-Staffel Vision war, ist heute Realität: Vom ‚Communicator‘, nach dem Motorola seine Klapphandys baute, bis zum ‚Replicator‘ auf der Enterprise-Brücke, den wir heute im 3D-Drucker finden.“ Die Expertenrunde, moderiert von SWR-Radiomann Frank Wiesner, brachte auf lockere Weise das Wissen der Ausstellungsmacher ans Publikum. „Star Trek eignet sich sehr hervorragend, um zu zeigen, dass Wissenschaft und keine drögen Themen sind“, sagte Ingo Weidig, Kurator der Ausstellung und bekennender „Trekkie“. Martin Netter, Inhaber der größten Star Trek-Sammlung der Welt und auch „Mr. Star Trek“ genannt, erläuterte die faszinierende menschliche Philosophie des Serien-Autoren Gene Roddenberry. Christoph Rahofer vom Lizenzgeber CBS betonte die Wichtigkeit dieser Ausstellung, für die der Medienriese gerne seine Zustimmung gab. -Experte Hans-Peter Schneider erläuterte das Weltraumteleskop „Hubble“ – und warum auch hier „Star Trek“ indirekt Pate stand.

Events und Workshops

Zur Ausstellung werden aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland erwartet. „Star Trek – Science & Fiction“ legt den Schwerpunkt auf die Wissenschaft (science) hinter der frei erfundenen Geschichte (fiction). So gibt es zur Friedrichshafener Ausstellung viel Wissensvermittlung, Workshops für Kinder und Jugendliche, Fachvorträge mit wissenschaftlichem Ansatz und eine Menge Events.

Star Trek @ Night – Tanzen mit Captain Kirk

Mehrere Partys stehen im Stern der neuen Ausstellung „50 Jahre Raumschiff Enterprise“. Los geht es am 12. November mit der ersten von insgesamt vier Veranstaltungen mit dem Titel „Star Trek @ Night“. Der Name ist Programm, denn neben einer Dance-Night im großen Flugzeughangar des Museums mit Hits der 70er, 80er und 90er Jahre, wird auch die Ausstellung geöffnet sein. Eine Fotostation lädt zu galaktischen Fotos mit Captain Kirk, Mr Spock & Co. ein. Und natürlich dürfen faszinierende Drinks und ausgefallenen Speisen an diesem Abend nicht fehlen.

Trink den Picard!

Kann man „Klingonische Targ-Wurst“ essen? Oh ja, diese Currywurst-Pastete schmeckt sogar hervorragend. Das Museumsrestaurant DO-X punktet zur Star Trek-Ausstellung mit vielen originelle Speisen und Getränken. Und zwar frisch zubereitet, nicht aus dem Replikator! Hier kommt „Warp-Antrieb mit Plutoniumsaft“ auf den Teller, am besten mit „klingonischer Blutsoße“. Als Apero wird der „Picard“ gereicht oder ein erfrischender „Synthenol“. Die Star Trek-Karte lässt sich auch wunderbar zum galaktischen Menü zusammenstellen.

Galaktisches Wissen

Die Zeit der Star Trek-Ausstellung ist dicht gepackt mit spannenden Vorträgen rund um Raum und Zeit. Am 30. November spricht Karlheinz Rohrwild über den Raketenpionier Herman Obeth. Gunther Lautenschläger stellt am 07. Dezember das Projekt Rosetta vor – ein Abenteuer weit hinter dem Horizont. Ob die Enterprise tatsächlich fliegen könnte – um solche Fragen und mehr geht es in „Die Star Trek-Physik“ am 25. Januar von Dr. Metin Tolan. Wie aus den technischen Visionen der Serie Realität wurde, zeigt Dr. Hubert Zitt am 22. Februar. Und schließlich „Star Trek made in Germany“: Die Serie „Raumpatrouille “ lebt in einem Vortrag am 22. März wieder auf – der TV-Kult der Sechziger mit Dietmar Schönherr als Commander McLane. Die Ausstellung ist bis 18. Juni 2017 zu sehen.